05.04.2019

Autos sollen Emotionen erkennen

Mit Wut im Bauch fährt es sich nicht sicher. Künftige Fahrer-Überwachungssysteme im Auto sollen daher negative Gefühle erkennen und gegensteuern.

Moderne Autos überwachen zunehmend ihre Fahrer. Künftig sollen sie neben Müdigkeit auch starke Emotionen wie Zorn erkennen können – und so Fahrfehler verhindern helfen.

Künstliche Intelligenz analysiert den Fahrer und wirkt auf ihn ein

Das US-Start-up Affectiva testet aktuell ein System, das mit Hilfe von Kameras und anderen Sensoren unter anderem Mimik, Gestik und Stimmlage des Menschen hinter dem Steuer registriert. Künstliche Intelligenz soll diese dann interpretieren. Besonderen Wert legt die Technik auf negative Emotionen, die die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit der Fahrer beeinträchtigen können. Werden etwa Zorn oder Wut registriert, sollen Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Wie diese aussehen könnten, verrät das Unternehmen nicht. Denkbar wäre etwa die Aufforderung zu einer Pause oder das Abspielen beruhigender Musik.

Spätestens ab 2024 werden Warnsysteme in der EU Standard und arbeiten immer exakter

Systeme zur Überwachung des Fahrers werden in der EU spätestens 2024 in Neuwagen Standard. Ab dann nämlich ist ein Müdigkeitswarner vorgeschrieben. Aktuelle Systeme arbeiten mit relativ simplen Methoden und erkennen etwa fahrige Lenkbewegungen oder zu späte Bremsmanöver. Einzelne Hersteller arbeiten jedoch auch an fortschrittlicheren Systemen, die nicht das Handeln, sondern den Menschen direkt in den Blick nehmen. Volvo etwa hat kürzlich angekündigt, die Fahrer per Kamera zu beobachten und vor dem Motorstart Alkoholkontrollen durchzuführen.