Namen, die bei uns so exotisch klingen wie Gerichte auf einer chinesischen Speisekarte. Haval, Dongfeng, Lifan, Haima oder Hawtai, alles Autohersteller aus dem Reich der Mitte, die bisher nie ihren Weg in den „Westen“ gefunden haben. Auf der Auto China in Peking haben sie einen gemeinsamen Schwerpunkt: Hier stehen 120 Elektroauto-Neuheiten einheimischer Hersteller, manche noch Studien, die meisten aber echte Serienmodelle. Auf keiner bisherigen Automesse waren so viele reine Elektromobile zu sehen. Auch, weil die allmächtige chinesische Regierung aufgrund des heftigen Drucks durch häufigen Smog-Alarm in den Mega-Citys zum schnellen Handeln drängt. Acht Beispiele dafür, wie E-Mobilität am anderen Ende der Welt gestaltet wird:
Haima E5
Das 4,40 Meter lange SUV von Haima nennt sich nüchtern E5, es kommt mit einer Batterieladung nach neuer europäischer Norm immerhin 450 Kilometer weit. Der E-Motor leistet 130 kW/177 PS, ist für eine Spitze von 150 km/h gut und überzeugt durch 300 Newtonmeter Durchzugskraft.
Lifan 330 EV
Einmal bitte raten, welches kleine, britische Auto hier Pate stand. Der Mini-Klon von Lifan heißt 330 EV, muss mit einer elektrischen Leistung von 60 kW/82 PS auskommen, was für 105 km/h Spitzentempo reicht. Der 3,74 Meter lange Viersitzer soll über eine Reichweite von 255 Kilometern verfügen.
Singulato iS6
Das Start-up-Unternehmen hat bei Investoren 600 Millionen eingesammelt und präsentiert seine erste Entwicklung als Vorläufer von fünf weiteren Modellen. Der 4,90 Meter lange, elektrische iS6 hat eine Reichweite von 400 Kilometern, leistet 260 kW/354 PS und bringt 580 Newtonmeter an alle vier Räder.
Hawtai iEV 360
3,60 Meter kurz, 42 kW/57 PS unter der von riesigen Scheinwerferaugen in die Mitte genommenen Haube. Die Reichweite des Hawtai-Modells 360 soll gut 255 Kilometer betragen. An speziellen Säulen kann der Kleinwagen in nur 30 Minuten zu 80 Prozent wieder aufgeladen werden. Spitze: 110 km/h.
Trumpchi GE3
Das E-Modell der Tochterfirma Trumpchi des GAC-Konzerns hat einen 47-kWh-Lithiumakku unter der Haube, mit der der GE3 gut 320 Kilometer weit stromern kann. Das SUV erinnert an europäische Vorbilder, soll vielleicht in die USA exportiert werden. Allerdings müsste dafür der Name geändert werden. Warum wohl?
Sitech DEV1
Eine neue chinesische Firma, die auch in Kalifornien aktiv ist. In Peking zeigt sie ein 3,74 Meter langes Kompaktmodell. Die Innenraumgestaltung des Viersitzers erinnert ein wenig an den BMW i3. 35 kWh-Batterie, Reichweite rund 350 Kilometer, Ladezeit etwa 40 Minuten.
Leopardo CS3
Wieder ein SUV, wieder rein elektrisch. Der Leopardo CS3 misst 3,85 Meter, leistet 50 kW/68 PS und soll gut 250 Kilometer weit kommen. Mit 105 km/h ist die Spitze aufgrund der geringen Leistung eher bescheiden. Aber für die verstopften Städte reicht es allemal.
Nio ES 8
Die chinesische Firma Nio, auch in der Formel E aktiv, bringt die neueste Version ihres siebensitzigen ES8. Allradantrieb, 480 kW/653 PS und 840 Newtonmeter verheißen sportliches Stromern. Reichweite 355 Kilometer, wer nicht schneller als 60 km/h fährt, kommt 500 Kilometer weit. Preis in China: umgerechnet ab etwa 60.000 Euro.