2010 brachte Hyundai mit dem ix35 einen Nachfolger für den von 2005 an gebauten Tuscon auf den Markt. Das SUV war schon in die Jahre gekommen, der ix35 sollte die Marke weg vom Billigheimer-Image bringen und ein ernsthafter Gegner für VW Tiguan und Co. sein. Bis 2015 wurde das Modell gebaut, der Gebraucht-Markt bietet einige gute Exemplare, bei deren Kauf allerdings auch ein paar wenige Dinge beachtet werden sollten.
Karosserie und Innenraum
Der ix35 ist ein klassisches Kompakt-SUV, das mit einer Länge von knapp 4,40 Meter im Revier des VW Tiguan wildert. Das Design des Tuscon-Nachfolgers ist deutlich gefälliger und folgt eher der Devise „besser unaufgeregt als zu speziell“. Der Kofferraum des ix35 fasst 465 Liter, legt man die zweigeteilte Rückbank um, sind maximal 1.436 Liter möglich. 2010 holte der Hyundai im Euro-NCAP-Crashtest die Maximalausbeute von fünf Sternen. Der Innenraum bietet viel Platz und eine gute Verarbeitung, die Sicht nach hinten ist allerdings recht eingeschränkt. Hier bietet sich an, ein Fahrzeug mit Rückfahrkamera zu kaufen. Generell ist das Cockpit allerdings recht simpel gestrickt, eine gewisse Spar-Optik ist nicht zu verleugnen.
Motoren
Die Motorenpalette des ix35 fällt mit sechs Aggregaten großzügig aus. Selbstzünder und Ottomotoren halten sich mit je drei Versionen die Waage. Leistungstechnisch reicht die Spreizung bei den Benzinern von 99 kW/135 PS bis 122 kW/166 PS und bei den Diesel-Aggregaten von 85 kW/116 PS bis 135 kW/184 PS. Allradantrieb gab es nur für die größeren Motorisierungen, ansonsten wird beim ix35 lediglich die Vorderachse angetrieben. Für den Alltagsgebrauch eignet sich besonders der 100 kW/136 PS starke Zweiliter-Diesel mit Vorderradantrieb. Wer des Öfteren einen Anhänger ziehen möchte, sollte sich den größten Diesel mit 135 kW/184 in Kombination mit Allradantrieb und Automatik-Getriebe genauer anschauen. Der Benziner mit 122 kW/166 PS schneidet nur auf dem Papier gut ab, in Wirklichkeit entpuppt er sich als drehmomentschwach und recht durstig.
Ausstattung und Sicherheit
Schon in der Basis glänzt der ix35 mit sechs Airbags, einer Klimaanlage sowie einem Radio mit MP3-, Bluetooth- und USB-Funktionen. Ein Navigationssystem gab es nur gegen Aufpreis. Wer ein Modell mit der höchsten Ausstattung „Style“ erwischt, darf sich außerdem über Sitzheizung vorne und hinten sowie einen Tempomat und die bereits angesprochene Rückfahrkamera freuen. Was außerdem für den ix35 und dessen neuere Modelle im Speziellen spricht, ist die fünfjährige Herstellergarantie von Hyundai. Diese gilt ohne Kilometerbegrenzung und auch bei einem Halterwechsel. Schließlich lässt sich das Thema „Gebrauchtkauf“ deutlich entspannter angehen, wenn man eventuell noch zwei oder drei Jahre in der Garantie bleibt.
Qualität
Der ix35 macht nicht nur beim Betrachten der zahlreichen Online-Inserate eine gute Figur, auch der TÜV bescheinigt dem Korea-SUV durchgehend Bestnoten. Abgesehen von kleineren Problemen beim Licht und an der Handbremse hat die Prüfbehörde nichts zu Meckern. Lob gibt es für den Antriebsstrang und dessen nicht vorhandenen Drang zum Ölverlust. Beachtet werden sollten allerdings die beiden Rückrufe 2012 und 2014, hier ging es um den Fahrersitzgurtstraffer und die Vakuumpumpe der Bremskraftunterstützung beim 1,7-Liter-Diesel. Punktabzüge in diversen Tests gab es lediglich für die unsensible Federung und die mäßige Sicht nach hinten.
Fazit: Kompakte SUV sind groß in Mode. Wer fernab der europäischen Produkte nach einem Schnäppchen sucht, kann beim ix35 fündig werden. Modelle mit Rest-Garantie und einer Laufleistung von weniger als 100.000 Kilometer sind schon für unter 8.000 Euro zu bekommen. Wer ein Budget von etwa 12.000 Euro zur Verfügung hat, kann dank großer Auswahl schon bald mit einer der höheren Ausstattungsvarianten und relativ wenigen Kilometern vom Hof des Händlers rollen.