Fachwerkfassaden und Gehöfte säumen die Bundesstraße, auf einem Bauernhof dampft ein Misthaufen. Doch die vermeintliche Idylle trügt. Die B 62 in Richtung Friedewald ist die viel befahrene Tangente von Bad Hersfeld nach Thüringen, erst im Februar kam es an der Einmündung der L 3171 von Schenklengsfeld und Malkomes zu einem schweren Unfall. Drei beteiligte Autos, sechs zum Teil schwer Verletze, darunter zwei Kinder. Als Unfallursache wurde missachtete Vorfahrt angegeben.
Problem sind die schlechten Sichtverhältnisse
„Das war nicht der erste Unfall an dieser Stelle“, stellt Heinrich Reinmüller, Mitglied des ACE-Kreisvorstandes Nordhessen-Ost fest. Problematisch sind die schlechten Sichtverhältnisse. Von Malkomes kommend liegt die Kreuzung schlecht einsehbar hinter einer Kurve. Nicht viel besser zu erkennen ist der Abzweig für Verkehrsteilnehmer, die auf der B 62 in Richtung Bad Hersfeld unterwegs sind. Der Streckenverlauf gleicht hier einer S-Kurve, entsprechend spät werden einbiegende Fahrzeuge erkannt. Allein die bereits vorgenommene Reduzierung der Geschwindigkeit auf 60 km/h zeigt keinen durchschlagenden Erfolg.
439 schwere Unfälle wurden im Jahr 2015 im Kreis Hersfeld-Rotenburg aufgenommen, der Anteil der Landstraßenunfälle liegt mit 32 Prozent deutlich über dem hessischen Landesdurchschnitt. „Wir vom ACE sehen es auch als unsere Aufgabe an, nicht nur über Unfallprävention zu reden, sondern auch konkrete Anstöße zu geben, wenn wir auf Unfallhäufungsstellen aufmerksam gemacht werden“, sagt Hans-Jürgen Gerlach, Kreisvorsitzender des ACE Nordhessen-Ost. „Bei Hinweisen aus der Bevölkerung schauen wir uns die fragliche Stelle an und werden dann aktiv.“
Die optimale Lösung wäre ein Kreisverkehr
„Die optimale Maßnahme wäre vermutlich ein Kreisverkehr“, ergänzt Heinrich Reinmüller. Auf die Bundesstraße einbiegender landwirtschaftlicher Verkehr hat es mitunter schwer, eine Lücke zu finden. Die Schlange der dahinter wartenden Fahrzeuge wird dann lang. „Das Aufstellen von Stoppschildern sehen wir als schnelle und kostengünstige Lösung an.“
Die Erfahrungen in der Vergangenheit zeigen, dass das Engagement der Ehrenamtlichen im ACE auch schnell Verbesserungen bewirken kann. So wurde nach der Anregung durch den ACE innerhalb von sechs Wochen ein Parkplatz mit Schutzplanken gesichert, nachdem hier immer wieder Fahrzeuge von der Straße abgekommen waren.
Der ACE vor Ort
Haben auch Sie ein verkehrspolitisches Anliegen, welches Sie gemeinsam mit den Ehrenamtlichen der ACE-Kreise lösen wollen? Nehmen Sie Kontakt auf! Ihren ACE-Kreis finden Sie im Internet oder erfragen Sie Ihren Ansprechpartner beim ACE-‧Infoservice unter 0711 530 33 66 77.