26.04.2017

Bayerischer Landtag – Auf der politischen Bühne

ACE-Mitglieder besuchten den Bayerischen Landtag und diskutierten über eine Stunde mit ihrem Abgeordneten über die Verkehrspolitik.

Es dauerte noch nicht einmal 24 Stunden, bis die Plätze für den Besuch im Bayerischen Landtag ausgebucht waren. 85 Mitglieder aus dem ACE-Kreis München/Oberland hatten die Chance, nicht nur den Bayerischen Landtag zu besichtigen, sondern auch eine Stunde im Plenarsaal mit ihrem Abgeordneten Andreas Lotte (SPD), der auch Mitglied im ACE-Kreisvorstand ist, zu diskutieren.

Der wohnungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion stellte sich und seine Arbeit kurz vor – bezahlbarer Wohnraum ist sein Hauptanliegen – bevor sich eine lebhafte Diskussion mit den ACE-Mitgliedern entwickelte. Und natürlich waren die Autoclub-Mitglieder stark an der Mobilitätspolitik im Freistaat interessiert. Und hierzu hatte Lotte eine klare Meinung: „Für mich ist nicht das Auto, der ÖPNV oder das Fahrrad wichtig. Wichtig ist mir, dass alle Verkehrsträger gut verzahnt sind.“ In München, so gab er zu, sei der ÖPNV relativ gut, hier verliere das Auto spätestens bei der Parkplatzsuche. Ganz anders sei es aber im Umland. Wer in der Nähe einer S-Bahn-Station wohne, sei noch recht gut angebunden, wenn aber der Bus nur alle zwei Stunden fahre, spätestens dann sei das eigene Auto unverzichtbar – und werde es auch noch sehr lange sein. Das, so betonte der Abgeordnete, sei auch keine Frage der Bequemlichkeit, sondern schlicht der Notwendigkeit.

Diskussion über Verkehrspolitik

Zustimmendes Nicken im Plenarsaal, auch viele der anwesenden ACE-Mitglieder wohnen außerhalb von München und kennen daher diese Problematik nur zu gut aus eigener Erfahrung. Aber sind, wie Lotte meint, Leihfahrräder und Carsharing wirklich eine praktikable Lösung? Schließlich geht es bei Mobilität in erster Linie auch um Zuverlässigkeit. Wer morgens pünktlich bei der Arbeitsstelle sein muss, muss sich darauf verlassen können, dass ein Carsharing-Auto auch wirklich verfügbar ist oder dass auf dem Park&Ride-Platz noch genügend Parkplätze frei sind. Ist dies nicht gewährleistet, so wird auch kein Umstieg vom Auto auf alternative Fortbewegungsmittel erfolgen können.

Und noch ein Thema treibt die ACE-Mitglieder um. Ein Selbstständiger sagt, er habe kürzlich einen neuen Diesel gekauft, jetzt sei überall von Fahrverboten die Rede. Er ist nicht der Einzige mit diesem Problem, viele der anwesenden ACE-Mitglieder fahren einen Diesel. Das Dilemma ist an diesem Tag nicht zu lösen. Denn zwar ist auch die Stadt München wegen zu hoher Feinstaubwerte im Zugzwang, auf der anderen Seite ist es wichtig, der Gesellschaft Mobilität zu ermöglichen. Und so sagt auch Andreas Lotte: „Das eigene Auto hat noch auf viele Jahrzehnte seine Daseinsberechtigung.“

Der ACE vor Ort
Haben auch Sie ein verkehrspolitisches Anliegen, welches Sie gemeinsam mit den Ehrenamtlichen der ACE-Kreise lösen wollen? Nehmen Sie Kontakt auf! Ihren ACE-Kreis finden Sie im Internet oder erfragen Sie Ihren Ansprechpartner beim ACE-‧Infoservice unter 0711 530 33 66 77.