Anstiege verlieren ihren Schrecken, Distanzen werden überwindbar. Wer mit dem Pedelec statt normalem Rad losstrampelt, kann sich dank Elektrounterstützung auch anspruchsvollere Strecken vornehmen. Eine intensiv genutzte Trethilfe lässt jedoch die Akkureserven schwinden. Als Tankstelle für das Pedelec bietet sich jede 230-Volt-Steckdose an und davon gibt es unterwegs mehr, als man denkt.
Tourismusbranche entdeckt E-Biker für sich
Längst haben Deutschlands Fremdenverkehrsregionen begonnen, ihre Attraktivität für E-Biker zu steigern. Vor allem entlang der über 200 Radfernwege wurde eine gute Infrastruktur geschaffen, die kaum Wünsche offen lässt. Auf ihren Internetpräsenzen bieten viele Tourismusverbände Karten an, auf denen die Lademöglichkeiten für E-Bikes verzeichnet sind. Dazu gehören häufig öffentliche Einrichtungen. Eine sichere Bank sind auch Lokale, die sich als radfreundlich bewerben. Hier während der Mittagspause Strom zu fassen, stellt kein Problem dar. Wer möchte, kann auch die Systemgastronomie ansteuern – vielfach finden sich hier an den Plätzen Steckdosen für Smartphones und Tablets, die natürlich auch zum Nachladen des Fahrradakkus verwendet werden können. Aufladen mit erhöhtem Freizeitwert versprechen die vermehrt aufgestellten Akkuladeschränke, in denen die Batterie während der Ladezeit eingeschlossen wird. In der Zwischenzeit kann die Umgebung zu Fuß erkundet werden.
Unterwegs laden bedeutet noch Zeitverlust
Wer ein Pedelec mietet, kann vielerorts den leeren Akku gegen einen vollen eintauschen und einfach weiterfahren. Die Anlaufpunkte teilt der Vermieter mit. Mit dem eigenen Bike unterwegs bedeutet das Laden Zeitverzug. Leere Akkus benötigen mehrere Stunden, bis sie wieder voll sind, können aber auch teilgeladen werden. Bereits eineinhalb Stunden reichen, um auf 80 Prozent der Akkukapazität zu kommen. Damit lässt sich die Reststrecke am Nachmittag locker bewältigen. In aller Regel gibt es den Strom fürs Bike kostenfrei, in Lokalen wird allerdings Verzehr erwartet – eine längere Pause sollte also eingeplant werden.
RWE arbeitet an einem Ladestationennetz
Der Energieriese RWE arbeitet an einem flächendeckenden Netz von zentral gelegenen Ladestationen. Die mit Schuko-Steckdose und Kinderschutz ausgerüsteten Ladesäulen gelten als wassergeschützt. Trotzdem gibt RWE den Sicherheitshinweis, E-Bikes nicht bei Regen aufzuladen. Voraussetzung für den Energieschub ist das Mitbringen des eigenen Ladeteils. Da die verschiedenen Akkus keine einheitlichen Anschlüsse haben, gibt es auch keine Universallösung.
Grundregel ist natürlich, am Morgen mit vollgeladener Batterie an den Start zu gehen. Das lässt sich problemlos noch zu Hause oder spätestens in der ersten Unterkunft machen. Während der Tour sollte zudem die Reichweitenanzeige im Blick behalten werden. Und nicht zuletzt: Je weniger Elektrounterstützung genutzt wird, umso größer ist die Reichweite.