Wenn Schnee, Regen, Eis und vor allem Feuchtsalz auf Fahrzeuge einwirken, leiden Material und Technik. Fahrzeuge, die über Nacht draußen stehen, sind besonders betroffen und anfälliger für Korrosion. Ob Auto, Motorrad, Fahrrad oder E-Bike, ein gründliches Reinigen, verbunden mit einem Fahrzeugcheck, hilft, Schäden zu vermeiden, und sorgt dafür, dass der fahrbare Untersatz fit bleibt. Nach Ostern ist die beste Zeit dafür.
Cleanpark
Wer selbst Hand anlegen will, dem bieten Cleanparks mit Hochdruckreinigern beste Möglichkeiten. Beim Pkw kommt man mit diesen auch gut unter die Radkästen, um die Flächen zwischen Rad und Karosserie zu säubern. Dabei auf einen ausreichenden Abstand zur Karosserie, bei Zweirädern zum Fahrzeugrahmen, achten. Motorradfahrer sollten die Motorelektronik im Blick behalten, die ist im Gegensatz zum Auto weniger geschützt.
Waschanlage
Die Alternative für Autofahrer. Besonders effizient sind Programme mit Unterbodenwäsche. Die kommt dort hin, wo es per Hand schwierig wird: ans Bodenblech. Die automatische Wäsche reinigt diesen anfälligen Bereich gründlich von verkrustetem Schmutz. Die Wäsche in einer Anlage ist besonders gründlich und das Auto lässt sich schnell und effektiv mit Heißwachs versiegeln – die Scheiben danach vom Wachs befreien.
Zu Hause
Wer auf privatem Grund putzt, sollte umweltgerechte und schonende Reinigungsmittel verwenden, die beim Auto und Motorrad den Lack oder beim Fahrrad oder E-Bike den Alurahmen nicht angreifen. Für E-Bikes gibt es spezielle Sprühreiniger, die Dichtungen und elektronische Teile besonders schützen. Die Putzmittel per Lappen mit Drehbewegungen einmassieren – ohne zu viel Druck. Danach mit klarem lauwarmen Wasser abspülen. Oder mit dem Hochdruckstrahler. Dann aber mit möglichst wenig „Dampf“ und genug Abstand. Beim E-Bike sollte man, wegen sensibler Verkabelung und Elektronik darauf verzichten. Zum Schluss: Abwasser richtig entsorgen. Wer Schmutzwasser oder Ölreste ins Grundwasser laufen lässt, riskiert hohe Geldbußen. Je nach Gemeinde bis zu 50.000 Euro. Besonders empfindliche Strafen gibt es in Wasserschutzgebieten. Ölwechsel sollten zu Hause generell tabu sein.
Pkw-Motorraum
Durch unsachgemäßes Hantieren mit scharfen Reinigungsmitteln oder dem Hochdruckstrahler können Teile der Motorverkleidung beschädigt werden. Zudem kann sich Wasser in Kleinteilen absetzen und korrodieren. Es genügt das Entfernen von Laubresten und Schmutz an empfindlichen Stellen wie den Lufteinlässen. Eine Wäsche des Motorraums lieber dem Profi überlassen.
Betriebsstoff-Check
Den Ölstand von Auto und Motorrad immer an der Tankstelle ablesen. Bei Bedarf nachfüllen. Welches Öl das richtige ist, steht in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Um Garantieansprüche zu wahren, am besten die vom Hersteller empfohlenen Schmierstoffe verwenden. Bei Leasingfahrzeugen die Vorgaben im Vertrag beachten. Beim Motorrad zusätzlich die Füllstände von Bremsflüssigkeit und Kühlmittel checken, beim Kardanantrieb das Kardanöl. Die Betriebsstoffe sollten nicht zu alt sein. Im Zweifel auswechseln (lassen). Die Gefäße sollten auf Risse kontrolliert werden, der Tank auf Rost.
Sommerreifen
Felgen zuerst mit Felgenreiniger behandeln. Dann die Pneus von Steinchen befreien und die Profiltiefe messen. 1,6 Millimeter müssen es beim Pkw mindestens sein. Der ACE empfiehlt der Sicherheit zuliebe vier Millimeter. Die meisten Reifen haben eine Verschleißanzeige auf der Lauffläche etwa in Form von stegartigen Erhebungen. Sind die auf derselben Höhe wie das Profil, müssen neue Reifen drauf. Alternativ kann man fürs Messen der Profiltiefe den Reifenprofilmesser verwenden. Hier an der am meisten abgenutzten Stelle ansetzen. Bei Motorrädern beträgt die Mindestprofiltiefe zwei Millimeter. Bei S-Pedelecs ist ein Millimeter vorgeschrieben. Bei Pedelecs und Fahrrädern gibt es keine Vorschriften. Doch auch hier sollten die Reifen möglichst wenig abgenutzt sein. Beim Auto erfolgt ein Reifentausch maximal nach sechs Jahren, beim Motorrad nach fünf Jahren oder alle 14.000 Kilometer. Bei beiden verrät die DOT-Nummer an der Reifenflanke das Herstellungsdatum des Reifens. Wichtig für jedes Fahrzeug: den Luftdruck richtig einstellen.
Wer den Reifenwechsel am Pkw selbst vornimmt, sollte Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel über Kreuz montieren. Erst locker eindrehen, schauen, ob alles richtig sitzt. Dann fester anziehen. Bitte beachten, dass der Wagenheber in Ordnung sein muss. Tipp: Wer den Wechsel im Service plant, sollte sich rechtzeitig anmelden, um Wartezeiten zu vermeiden.
Lack ausbessern
Kleine Dellen im Lack, die durch das Hochwirbeln von Steinchen auf der Straße entstanden sind, lassen sich schnell und sauber mit einem Lackstift beheben. Das verhindert Korrosion und Lackfresser.
Innenreinigung
Zuerst den Grobschmutz wegsaugen und dabei auch gleich die Fußmatten vorne überprüfen. Sind die nicht mehr fest am Boden verankert und rollen sich auf, sollte ausgewechselt werden. Auf der Fahrerseite könnten sie sonst während der Fahrt zwischen die Pedale rutschen und sich dort gefährlich verhaken. Beim Säubern des Kofferraums Warndreieck, Verbandskasten und Bordwerkzeug auf Vollständigkeit und Haltbarkeit überprüfen. Für die Reinigung der Armaturen einen umweltfreundlichen Kunststoffreiniger verwenden, für das Entfernen des feinen Staubfilms an Fenstern eignet sich herkömmlicher Glasreiniger. Wichtig für Allergiker: Pollen- und Klimafilter wechseln. Werkstätten bieten den Austausch oft mit einem Klimaanlagencheck an.
ACE-TIPP
Ein Fahrzeugcheck im Jahr ist für Mitglieder beim ACE-Partner Vergölst kostenlos. Weitere Tipps zum Frühjahrspflege von Autos, Motorrädern und Fahrrädern finden Sie auch in unserem Online-Ratgeber.