Hilfe! Es stinkt und müffelt im Fahrzeuginneren. Einfach ein Duftbäumchen an den Innenspiegel hängen und auf eine bessere Geruchsmischung zu vertrauen, hilft nicht. Diese Duftspender beseitigen die Ursache für den Gestank nicht. Schlimmstenfalls überlappen sich die zwei Duftnoten und es riecht noch unangenehmer. Wer üble Gerüche loswerden will, muss Zeit und Arbeit investieren.
Ausmisten und Saubermachen
Bei manchen Fahrzeugen ist die Ursache für den schlechten Geruch offensichtlich: Umverpackungen von Fast-Food-Mahlzeiten, mehr oder weniger geleerte Getränkeflaschen, benutzte Papiertaschentücher, Krümel und und und. Dass solche Müllhalden auf vier Rädern nicht unbedingt appetitlich frisch riechen, versteht sich. Autobesitzer mit Hang zum Müllsammeln sollten zunächst ihr Fahrzeug ausmisten und den Abfall fachgerecht entsorgen.
Anschließend macht man den Innenraum gründlich sauber. Dazu werden die Fußmatten herausgenommen, ausgeklopft und abgesaugt. Danach nimmt man sich den Innenraumteppich und die Polster vor. Auch hier leistet der Staubsauger gute Dienste. Um in die Ecken zu gelangen, nutzt man am besten den schmalen Saugaufsatz.
Ob man die Polster und die Teppiche nur staubsaugt oder mit Schwamm und Bürste tiefer reinigt, hängt vom Verschmutzungsgrad ab. Sind die Polster verdreckt und fleckig, ist vielleicht sogar mal eine Milchpackung ausgelaufen, riechen diese nicht mehr frisch. Eine gründliche Reinigung steht an.
Wer will, kann auch den Dachhimmel feucht abwischen. Scheiben und Flächen sollten ebenfalls mit einem feuchten Tuch in Kontakt kommen. Wer die Polster und Auslegware mit Seifenlauge oder speziellen Reinigungsmitteln säubert, achtet darauf, dass der Innenraum danach gut durchtrocknen kann.
Modrige Luft
Riecht es im Auto nach Moder, ist zu viel Feuchtigkeit im Fahrzeug. Schuld daran können undichte Türgummis, verstopfte Abläufe oder eine falsch genutzte Lüftungsanlage sein. Hilfreich ist, die Dichtungen regelmäßig zu überprüfen und die Abläufe wie etwa zwischen Frontscheibe und Motorhaube von Laub und Schmutz zu befreien, so dass keine Feuchtigkeit eindringen kann. Außerdem sollte man nicht permanent mit geschlossener Lüftungsanlage unterwegs sein. Das verhindert die Entlüftung des Fahrzeugs. Besser ist es, mit aufgedrehter Lüftung zu fahren. Die Klimaanlage schalten Autofahrer auch bei Kälte regelmäßig ein: Sie entzieht der Luft Feuchtigkeit.
Wie Sie Ihr Fahrzeug rund ums Jahr fit halten, lesen Sie in unseren Jahreszeiten-Ratgebern.
Wenn es trotzdem unangenehm riecht
Kein Schmutz, kein Dreck, keine Feuchtigkeit und trotzdem mieft es: Ursache dafür können schlecht gewartete Klimaanlagen und Innenraumfilter sein. Werden etwa diese Filter nicht regelmäßig getauscht, setzt sich in ihnen Schmutz fest und sie verstopfen. Es kann Schimmel entstehen. Neben dem olfaktorischen Effekt sind diese Ausdünstungen auch nicht gesundheitsfördernd. Damit sich in der Klimaanlage kein Mief durch Mikroorganismen aufgrund von Feuchtigkeit im Verdampfer der Klimaanlage entwickelt, schaltet man die Klimaanlage einige Minuten vor Fahrtende aus, damit das Kondenswasser trocknen kann.
Was gegen Zigarettenrauch hilft
Bei einem Raucherauto hilft Saubermachen meist wenig. Der Zigarettenqualm zieht in jede Ritze und Pore des Innenraums und setzt sich dort fest. Auch „Hausmittel“ und „Geheimtipps“ wie über Nacht eine Schale mit Essig oder gemahlenem Kaffee aufzustellen, zeigt in der Regel nur wenig Wirkung. Hier muss ein Fachmann ran. Eine professionelle Reinigung umfasst auch eine Behandlung mit Ozon. Dabei wird das Fahrzeuginnere mit dem Gas besprüht und danach lange gelüftet.
Apropos Hausmittel
Ein Säckchen mit Waschpulver soll für frische Luft sorgen, eine Schale mit gemahlenem Kaffee ebenfalls. Katzenstreu gilt als gutes Mittel, Feuchtigkeit im Fahrzeuginneren aufzunehmen. Wer diese Mittel nutzt, sollte aber nicht vergessen, sie regelmäßig zu erneuern – Kaffee riecht zum Beispiel schnell ranzig. Am besten vermeidet man, dass unangenehme Gerüche überhaupt entstehen. Regelmäßiges Putzen und eine gute Wartung des Autos helfen dabei.