"Unbeteiligter stirbt bei illegalem Autorennen in Berlin", so lautete eine Schlagzeile am 1. Februar. Kurz nach Mitternacht hatten sich ein 26- und ein 24-jähriger Autofahrer mit zwei Sportwagen ein Rennen auf dem Kurfürstendamm geliefert. Dabei sollen sie mehrere rote Ampeln überfahren haben, die gefahrenen Geschwindigkeiten weit über 100 km/h gelegen haben. In der Tauentzienstraße, kurz vor dem Kaufhaus KaDeWe, stießen sie mit einem Geländewagen zusammen. Dessen 69-jähriger Fahrer starb noch am Unfallort. Auch in Köln und Leverkusen hatte es nach solchen illegalen Autorennen bereits Unfälle gegeben, bei denen Unbeteiligte ums Leben kamen.
Machtlosigkeit der Polizei
Die Rennen selbst, oder auch sogenannte Posierfahrten, bei denen mit aufheulendem Motor die Straße entlanggefahren wird, sind vor allem in Großstädten ein bekanntes Problem – und die Polizei ist weitgehend machtlos. Zwar werden an den bekannten Straßen an Wochenenden vermehrt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt, die Raser – meist sind es junge Männer zwischen 19 und 25 Jahren – warten dann aber einfach ab, bis die Polizei weg ist, und starten dann. Reine Posierfahrten, bei denen die Geschwindigkeit eingehalten wird, sind sowieso schwer zu unterbinden.
Nachts strengere Tempolimits
Die Stadt Stuttgart kennt dieses Problem auf der Theodor-Heuss-Straße und will jetzt einschreiten. So soll auf der Bundesstraße ab Frühjahr zwischen 22 und sechs Uhr morgens Tempo 30 gelten und entsprechend kontrolliert werden. Zudem werden den Rasern die Wege versperrt. Wo bisher gerne gewendet wurde, sollen nun nachts Steckpoller die Durchfahrt verhindern. Als dritte Maßnahme nehmen "Berliner Kissen" den Fahrspaß mit den tiefergelegten Autos. Denn die Fahrt über die Bremsschwellen ist schon bei niedrigsten Geschwindigkeiten ziemlich unangenehm.