Autofahrer, die vermeintlich cool im Sitz hängend lässig lenken, verhalten sich genauso falsch wie die eng über das Lenkrad gebeugten Fahrer. Das kann gravierende Folgen für die eigene Gesundheit und die Fahrsicherheit haben. Dabei lässt sich mit wenig Aufwand eine gute Position hinter dem Volant finden.
Einstellung in Längsrichtung
- Mit dem Gesäß möglichst dicht an die Lehne heranrücken und den Sitz so einstellen, dass die Beine bei durchgetretenen Pedalen leicht angewinkelt sind.
- Die Knie sollten keinesfalls durchgedrückt sein, weil die Beine bei einem Crash sonst die Aufprallenergie direkt ins Becken leiten, was zu schweren Verletzungen führen kann.
Einstellung der Rückenlehne
- Neigung so einstellen, dass die Hände das Lenkrad mit leicht angewinkelten Armen erreichen
- Auch bei Lenkbewegungen sollte der Schulterkontakt zur Lehne erhalten bleiben: Nur so ist sichergestellt, dass der Fahrer bei einer Notbremsung - wenn er sich stark in den Sitz presst - noch nah genug am Steuer ist, um eine Lenk- und Ausweichbewegung durchzuführen.
Lordosenstützen für noch mehr Sitzkomfort
Darüber hinaus sollten Lendenwirbelsäule und Schulterblätter möglichst gut gestützt werden. Hier kann eine Lordosenstütze bei der Anpassung weiterhelfen.
- Lordosenstützen von unten nach oben anpassen
- Sitz so hoch wie möglich einstellen, dabei sollte zwischen Haupt und Dachhimmel aber noch eine Handbreit Platz bleiben.
Einstellung der Sitzfläche
- Sitzflächenneigung: Oberschenkel soll locker auf der Sitzfläche aufliegen und die Pedale sich ohne großen Kraftaufwand durchtreten lassen
- Sitzflächeneinstellung in der Länge: zwischen Kniekehle und Sitzvorderkante zwei bis drei Fingerbreit Freiraum lassen, um eine Druckbelastung in den Kniekehlen zu vermeiden.
- Verstellbare Seitenwangen an Lehne und Sitzfläche sollten eng am Körper anliegen, ohne dabei aber einzuengen.
Einstellung der Kopfstütze
Schließlich muss die Kopfstütze so justiert werden, dass zwar der Kopf geschützt, der Nacken jedoch nicht gestützt wird. Eine zu niedrig eingestellte Kopfstütze kann bei einem Heckaufprall schwerste Kopf- und Halswirbelverletzungen hervorrufen. Ideal ist es, wenn die Oberkannte der Kopfstütze auf der gleichen Höhe ist wie der Scheitel.
Schon beim Autokauf auf gute Sitze achten
Darüber hinaus empfiehlt es sich, bereits beim Kauf eines Autos auf gute Sitze zu achten:
- feste Grundstruktur und guter Halt durch Seitenwangen
- vielfache Einstellungsmöglichkeiten: Höhe, Neigung, Längsrichtung sowie Sitzflächentiefe
- Weitere sinnvolle und empfehlenswerte Ausstattungsdetails:
- 4-Wege-Lordosenstütze
- Klimapaket mit Sitzheizung und Ventilation
- verstellbare Seitenwagen
- Massage- und Memory-Funktion genannt.
- Siegel beachten: Für besonders gute Sitze verleiht der Verein „Aktion Gesunder Rücken“ das AGR-Gütesiegel, das mittlerweile von Mercedes, DS, Ford, Genesis, Nio, Opel, Peugeot, Skoda und VW angebotene Sitze tragen.
Alles Wissenswerte zur richtigen Sitzposition im Auto finden Sie in unserer Infografik (PDF).