ACE LENKRAD 2020.06

Editorial: Die neue Normalität gestalten
Inhalt
Bild des Monats
Magazin
Magazin
Pro & Contra: Urlaub im Ausland?
Klimaanlagen im Auto richtig nutzen
Klimaanlagen im Auto richtig nutzen
Klimaanlagen im Auto richtig nutzen
Fahrbericht Skoda Scala 1.6
Fahrbericht Skoda Scala 1.6
Fahrbericht VW T-Roc Cabrio
Fahrbericht Opel Corsa-e
Test & Technik Magazin
Verkehr nach Corona
Verkehr nach Corona
Verkehr nach Corona
Verkehr nach Corona
Infografik: Moderne Mobilität
Infografik: Moderne Mobilität
Neue Verkehrszeichen und Piktogramme
Neue Verkehrszeichen und Piktogramme
Werkstatt- und Autohausbesuch in Corona-Zeiten
Werkstatt- und Autohausbesuch in Corona-Zeiten
Verkehr & Umwelt Magazin
Verkehr & Umwelt Magazin
ACE-Welt Mein Club
ACE-Welt Mein Club
ACE-Welt Mein Club
ACE-Welt Mein Club
Sehnsuchtsziele
Lüneburger Heide
Fischland-Darß-Zingst/Ostsee
Allgäu
Baiersbronn im Schwarzwald
Südliche Weinstraße
Reiserecht in Krisenzeiten
Reiserecht in Krisenzeiten
Freizeit & Reise Magazin
Freizeit & Reise Magazin
Leserbriefe
Leserbriefe
Zu guter Letzt: Mehr Raum fürs Rad?

Stefan Heimlich, Vorsitzender des Auto Club Europa E D I T O R I A L Die neue Normalität gestalten I n den letzten Wochen mussten wir aufgrund der Verbreitung des Corona-Virus Beschränkungen hinnehmen, nicht nur bei der Begrüßung. Wir haben unser Verhalten geändert. Viele lernten zum ersten Mal Videokonferenzen statt Dienstreisen ken- nen. Der Verkehr auf den Straßen sowie in den Bus- sen und Bahnen nahm deutlich ab. Jetzt, mit der schrittweisen Öffnung von Geschäften, Gastronomie und dem Hochfahren der Produktion in den Betrie- ben, nimmt der Verkehr wieder zu. Aber anders! Der Individualverkehr steht hoch im Kurs. Neben dem Auto erfährt der Radverkehr geradezu einen Boom, während Busse und Bahnen aus Angst vor Ansteckung fast leer bleiben. Ein Trend? Ist das gut oder schlecht? Wenn jetzt alle Fahrgäste des Nahver- kehrs das Auto nutzen, kommt dann der Verkehr auf den Straßen zum Erliegen? Schwerpunkt dieser ACE LENKRAD-Ausgabe ist das, was sich hinter dem Begriff „Ver- kehrswende“ verbirgt. Und damit werden genau diese Fragen erör- tert. Fahrräder sind individuell, brauchen wenig Straßenraum im Gegensatz zum Auto. Das Auto bietet mehr Komfort und ist für jeden Fall, bei jedem Wetter, bestens nutzbar. Und der ÖPNV? Lesen Sie hier einige Denkanstöße und fragen Sie sich selbst. Daneben lernen Sie in diesem Heft „Sehnsuchtsziele“ kennen. Schließlich sollen ab Mitte Juni Reisen innerhalb der Europäischen Union ermöglicht werden. Vielleicht entdecken Sie ein Ziel für sich. Mit den zunehmenden Sonnenstunden spielt zudem eine gut funk- tionierende Klimaanlage eine wichtige Rolle. Im Auto ist sie nicht nur angenehm, sondern sichert auch die Fahrtüchtigkeit. Worauf Sie achten müssen, erfahren Sie in dieser Ausgabe. Und weiter geht’s Bon Voyage: Als wir unsere Reiseseiten mit den Sehnsuchtszielen geplant haben, war es nicht absehbar, wann Hotellerie und Gastro- nomie wieder ihre Pforten öffnen. Die Reise- ziele unserer Autoren können alsbald besucht werden – wir wünschen: Gute Reise! ACE LENKRAD 6/2020 3 K C O T S R E T T U H S : O T O F L E T I T

I N H A LT 6 / 2020 S TÄ ND IGE R UB R I KE N Editorial Magazin DVR plädiert für Tempolimit und weitere Meldungen Post – unsere Leser haben das Wort Zu guter Letzt So erreichen Sie uns Impressum TES T & TEC H N I K Prima Klima im Fahrzeug Eine Klimaanlage dient der Sicherheit und ist kein Luxus – wir geben Tipps für das richtige Bedienen Fahrberichte Škoda Scala, VW T-Roc Cabrio & Opel Corsa-e Magazin VE R KE H R & UMWE LT Verkehr nach Corona Der ACE fordert ein Umdenken und lehnt einen Rückfall in alte Denkmuster ab Infografik – Pendlerkonzepte Lena nutzt viele Bausteine moderner Mobilität Verkehrszeichen Die StVO-Novelle bringt neue Schilder und Sinnbilder Sicherheit geht vor Autokauf und Werkstatt-Besuche laufen jetzt anders ab Magazin ACE-WE L T ME I N C L UB Ein Club sagt Danke – Brezeln für Bus- und Bahnfahrer Meldungen aus dem Clubleben F RE IZE I T & RE ISE Sehnsuchtsziele in Deutschland Autorinnen und Autoren verraten uns, wohin ihre erste Reise nach der Kontaktsperre führt Reiserecht Welche Rechte haben Urlaubshungrige in Krisenzeiten? Magazin 3 6 48 50 50 50 10 14 20 22 26 28 30 32 34 35 38 44 46 COMPLIANCE: Die vorgestellten Fahrzeuge und Produkte in ACE LENKRAD sind der Redaktion teilweise und leihweise von den Herstellern zu Testzwecken zur Verfügung gestellt worden. Bei Testfahrzeugen liegt unser Fokus auf den strengsten Abgasnormen der jeweiligen Modelle. Wenn Reiseberichte mit Unterstützung von Reiseveranstaltern oder Tourismusverbänden erfolgt sind, ist dies am Textende vermerkt. 4 ACE LENKRAD 6/2020 A P D : O T O F

M A G A Z I N F a k t e n · H i n t e r g r ü n d e · A n a l y s e n ZAHL DES MONATS 29 Millionen … Fässer Rohöl pro Tag sind wegen der Co- rona-Krise im April 2020 gegenüber dem Ver- gleichsmonat des Vorjah- res weniger verbraucht worden. Normalerweise liegt der globale Ener- giebedarf laut der Internationalen Energie- agentur bei rund 100 Millionen Barrel Rohöl am Tag, im April sank er auf rund 71 Millionen Barrel. Ein Barrel (Fass) entspricht 159 Litern. 6 ACE LENKRAD 6/2020 R V D , ) 2 ( R E L L E T S R E H , ) 3 ( A P D : S O T O F Schnell handeln, wenn das Auto weg ist Es ist ein Albtraum für jeden Fahrzeugbesitzer: Wo vorher noch das eigene Auto geparkt war, ist jetzt ein leerer Parkplatz – waren da Fahrzeugdiebe am Werk? „Wenn Autobesitzer bemerken, dass ihr Wagen ge- stohlen wurde, rufen sie am besten als Erstes und umgehend die Polizei“, rät der ACE. Bei der Polizei soll- te man sich zunächst erkundigen, ob das Auto vielleicht nur wegen Falschparkens abgeschleppt wurde. Liegt tatsächlich ein Diebstahl vor, sollten die Betroffenen auf der Polizeidienststelle eine schriftliche Diebstahlanzeige gegen Unbekannt stellen. Erst dann kann das Fahrzeug zur Fahndung ausgeschrieben werden. Im nächsten Schritt muss die Kaskoversicherung über den Diebstahl informiert werden. Die Ver- sicherung benötigt die Kopie der Anzeige sowie sämtliche Fahrzeugschlüssel und die Fahrzeugpapiere im Original. Grundsätzlich ist man gesetzlich dazu verpflichtet, das eigene Auto vor unbefugtem Zugriff durch Dritte zu schützen (§ 38a Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung). Ist der Wagen abgeschlossen und mit einer vorgeschriebenen Wegfahrsperre ausgestattet, besitzt der Halter schon einen guten Schutz. Künstlicher Vogelkot für Forschung Lackierung mit Schutzschicht: Manche Mitarbeiter im Versuchslabor des Autoherstellers Ford haben einen richtigen „Sch...job“. Denn sie mischen nach einer geheimen Rezeptur künstlichen Vogelkot an. Warum? Mit diesem aggressiven Testmuster werden Fahrzeuglacke behandelt, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber der säurehaltigen Hinterlassenschaft unserer Vogelwelt zu verbessern. Auf speziell vorbereiteten Prüfplatten wird der künstliche Vogelkot bei 40, 50 und 60 Grad Celsius in einem Ofen erhitzt, um die Lackoberflächen an ihre Grenzen zu bringen. So wer- den unter anderem Phosphorsäure, Seifenlauge und synthetische Pollen auf Prüfplatten aufgetra- gen, bevor diese eine halbe Stunde lang hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Genau dieses Szenario ist an heißen Sommertagen zu erwarten, wenn das Auto zur Zielscheibe der gefiederten Piepmätze wird. Denn bei Vogelkot handelt es sich um eine hartnäckige und ziemlich aggressive Verschmutzung, die dem Lack übel zusetzen kann. Der ACE-Tipp an alle Fahrzeugbesitzenden: Solche Verschmutzungen möglichst schnell entfernen und nicht tagelang auf dem Lack belassen.

Ein Paket für Sie Online-Handel: Ein Trend in der Automobilindustrie, der sich deutlich verstärken wird, sind virtuelle Einkaufsoptionen. Auto- mobilhersteller und -händler haben zwar schon vielfach mit digi- talen Kauferlebnissen experimentiert. In Nach-Corona-Zeiten wird die Digitalisierung aber deutlich an Fahrt aufnehmen. Im Internet kann man heutzutage fast alles bestellen und bis an die Haustür liefern lassen. Eine Ausnahme machten bislang Autos. Mercedes ändert das jetzt: Wer ein Neufahrzeug im Online-Store bestellt, kann sich dieses ab sofort an eine Wunschadresse lie- fern lassen. Eine Überführung bis direkt vor die Haustür ist wähl- bar. Die Lieferung ist kostenlos, kontaktlos und wird zudem un- ter Einhaltung von Hygienemaßnahmen durchgeführt. Cleveres Konzept gegen Fahrraddiebstahl Pedelecs Vanmoof S3/X3: Den Preis gesenkt und dafür eine Rei- he von Innovationen ins Produkt gepackt – so präsentiert der niederländische Hersteller Vanmoof seine Pedelecs S3 und X3. Eine Besonderheit ist die Produktion der Teile. Statt sie von Zu- lieferern einzukaufen, werden sie komplett selbst gefertigt. Im Gegenzug konnten die Preise der Schwestermodelle von 3400 auf rund 2000 Euro gesenkt werden. Pfiffig ist bei diesen Mo- dellen nicht nur das Design, sondern auch der Diebstahlschutz: ein integriertes Schloss im Hinterrad, das auf Knopfdruck das E-Bike automatisch absperrt. Die Entsperrung erfolgt per Smartphone oder mit einem Morsecode. Wird das Pedelec ge- klaut, können es professionelle Bike-Hunter über den im Rah- men versteckten Chip ausfindig machen. In der Vergangenheit lag die Wiederbeschaffungsrate laut Herstellerangabe bei 70 Prozent. Sollte eine Wiederbeschaffung nicht möglich sein, be- kommt der Nutzer innerhalb von zwei Wochen ein Ersatz-Fahr- rad. Kunden können diesen Service für zusätzlich 290 Euro für eine Laufzeit von drei Jahren buchen. DVR für Tempolimit Bundesautobahn: Der Vorstand des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) fordert ein generelles Tempolimit von 130 km/h auf Bundesautobahnen. Die Verkehrssicherheitsorganisation geht davon aus, dass die Zahl der Verkehrsopfer durch diese Maßnahme sinken wird. Die Forderung ist Bestandteil eines umfassenden Gesamtpapiers für mehr Sicherheit auf Autobahnen. Geschwindig- keit spielt eine besondere Rolle bei Unfällen. Sie wirkt sich entscheidend auf die Strecke aus, die ein Fahrzeug in der Reaktionszeit im Hinblick auf ein kritisches Ereignis, beispielsweise eine Kolli- sion, zurücklegt. Zudem führt eine geringere Geschwindigkeit bei gleicher Reaktionszeit zu einem kürzeren Anhalteweg und zu Unfällen mit weniger dramatischen Folgen. „Die Strategie des DVR ist die Vision Zero. Demnach ist es unsere Aufgabe, uns für all die Maßnahmen einzusetzen, die Verkehrsunfälle mit Getöteten und Verletzten verhindern. Dazu zählt auch das generelle Tempolimit auf Bundesautobahnen.“ Prof. Dr. Walter Eichendorf, Präsident des DVR ACE LENKRAD 6/2020 7

M A G A Z I N F a k t e n · H i n t e r g r ü n d e · A n a l y s e n Urlaub im Ausland? Italien öffnet die Grenzen für Urlauber im Juni. Andere Länder werden folgen. Eine Chance für den Sommerurlaub, oder doch lieber die freie Zeit in Deutschland verbringen? „Den Reiz der nahen Ziele entdecken.“ Robin Schmid, Chef vom Dienst „Meinen Urlaub möchte ich in Ita- lien verbringen.“ Philipp Meier, Redakteur. PRO Wenn alles klappt und Bella Italia die Tore für Urlauber offen hält, CONTRA Wer im Urlaub nur einen Tag in einer bin ich Ende Juli unterwegs in den Süden. Mit der ganzen Familie – eben ein ganz klassischer Autourlaub. Und warum auch nicht? Unser Ziel liegt in einem abgelegenen wunderschö- nen Bergdorf in der Südtoskana. Altes Etrus- kerland. Dort beziehen wir dann eine private Ferienwohnung, 15 Kilometer vom Meer ent- fernt. Am Strand werden die Lie- gen in einem Si- cherheitsabstand aufgestellt, auf den die Italiener penibel achten werden. Und wie bei uns tragen al- le Mundschutz. Das ist dann so- gar schon etwas „Altbekanntes“, was uns alle ver- bindet. Damit wäre ich beim eigentlichen Punkt. Es gibt kein deutsches, kein italienisches oder chinesisches Corona. Die Corona-Gefahr im heimischen Supermarkt, beim Metzger oder im Kindergarten ist ebenso gegeben wie andernorts. Es gibt nur den ver- nünftigen Umgang mit der Situation. Das be- deutet Abstände einhalten, Menschenmassen meiden und auf Hygiene achten. Sicher – es wird Zeit kosten, sich das anzutrainieren. Aber es wird erst einmal nicht anders werden. Auch nicht in überteuerten deutschen Feriengebie- ten. Also warum in Deutschland bleiben? fremden Stadt zur Verfügung hat, der will jede Minute nutzen, um ja nichts zu verpassen. Ein Tag im Rom sieht dann so aus: vormittags Kolosseum, mittags Petersdom, nachmittags Sixtinische Kapelle, abends flanieren an der Spanischen Treppe. Von A nach B fährt der Touristenbus. Um auch alle anderen Attrak- tionen im Vor- beifahren zu se- hen. Ob sie die Sehenswürdig- keiten der eige- nen Stadt schon mal besucht ha- ben? Niemals! Das ist doch langweilig und machen sowieso nur Touristen. Das Gute wird vor der eigenen Haustür leider nur selten gese- hen. Was für Städte gilt, gilt noch viel mehr für Länder. Wie viele aus Süddeutschland waren noch nie an der Mecklenburgischen Seenplatte oder an der Ostsee? Oder anders- rum: Wie viele aus dem Norden noch nie im Allgäu oder im Schwarzwald? Gerade in die- sem Sommer sollten wir die Gelegenheit nut- zen, den Reiz der nahen Ziele zu entdecken. Dieses Jahr haben wir Corona-bedingt die Chance, aus der Not eine Tugend zu machen. Das freut nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. 8 ACE LENKRAD 6/2020 D e n U r l a u b i m A u s l a n d v e r b r i n g e n ? Wa s m e i n e n S c h r e i b e n S i e u n s a n S i e ? l e s e r b r i e f e @ a c e. d e A P D , X - P S , I V H C R A : S O T O F Minus bei den Öffis Busse und Bahnen: Die Angst vor Ansteckung hat in der Coronakri- se für weniger Passagiere bei Bus und Bahn gesorgt. Laut einer Analyse des Statistischen Bun- desamts sind die Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahver- kehr im ersten Quartal 2020 um elf Prozent gegenüber dem Vor- jahreszeitraum gesunken. Beson- ders deutlich fiel das Minus mit 15 Prozent im Eisenbahnnahver- kehr einschließlich S-Bahnen aus. Bei Straßenbahnen (inklusi- ve U-Bahnen und Stadtbahnen) sowie Bussen gingen die Fahr- gastzahlen jeweils um circa neun Prozent zurück. Die Quartals- Rückgänge im Nahverkehr resul- tieren vor allem aus dem gerin- gen Passagieraufkommen im März und April, wo die Fahrgast- zahlen um 40 Prozent eingebro- chen sind.

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T E S T & T E C H N I K K l i m a a n l a g e n i m A u t o r i c h t i g n u t z e n Prima Klima Hohe Temperaturen im Sommer verwandeln den Innenraum von Autos in Backöfen. Abhilfe schafft eine Klimaanlage. Sie ist kein überflüssiger Luxus, sondern trägt maßgeblich zur Sicherheit bei. Die wichtigsten Fragen und Antworten. Lange Zeit galt sie als ver- zichtbarer Luxus, heute ge- hört sie zum Standard: die Klimaanlage. Sie regelt inzwi- schen nicht mehr allein die Tem- peratur, sondern sorgt auch für saubere Luft und schafft an war- men wie an kalten Tagen ein ange- nehmes Klima, das maßgeblich zur Sicherheit beim Autofahren beiträgt. Fehlt sie im Gebraucht- wagen, gilt das als wertmindernd. Doch Klimaanlage ist nicht gleich Klimaanlage. 10 ACE LENKRAD 6/2020 ?Wie funktioniert eine Klima- anlage im Auto? Die Klimaanlage im Auto arbeitet ähnlich wie der Kühlschrank. Bei- des sind physikalisch gesehen Kraftwärmemaschinen, die ihre Energie in einem geschlossenen Kreislauf von einem an den ande- ren Ort transportieren. Wobei nicht das dafür eingesetzte Kälte- gas die Kühlung bringt, sondern nur als Mittel zum Zweck dient. Dazu wird es im Kompressor ver- dichtet, wodurch es sich erhitzt. Anschließend gelangt es in einen Kondensator, in dem es sich wie- der abkühlt und vom gasförmigen in den flüssigen Zustand wechselt. Nachdem ein Trockner mögliches Kondenswasser aus dem nun flüs- sigen Kältemittel gefiltert hat, öff- net ein Expansionsventil den Durchlauf zum sogenannten Ver- dampfer. Hier lässt es im Druck ab und geht wieder in den gasförmi- gen Zustand über. Nun kommt der entscheidende Augenblick. Denn für den Wechsel des Aggregatzu-

chungen der Gesamthochschule Wuppertal im Auftrag der Bundes- anstalt für Straßenwesen (BASt) zeigten, steigt die Unfallzahl in der Stadt um bis zu einem Drittel an, wenn sich die Temperatur im Fahrzeuginnenraum der 37-Grad- Celsius-Marke nähert. Bei steigen- den Temperaturen im Innenraum wird die körperliche Belastung so groß, dass Konzentrationsfähig- keit und Reaktionsvermögen schwinden können. Schon eine zweistündige Fahrt in einem nicht klimatisierten Auto kann den Fah- rer so stark beeinträchtigen wie mit Alkohol im Blut. Die Klimaan- lage sorgt für einen „kühlen Kopf“. ?Manuelle Klimaanlage oder Kli- maautomatik? Wo eine manuelle Klimaanlage nur in einer jeweils eingestellten Stufe reguliert, die je nach Anstieg oder Fall der äußeren wie inneren Temperatur nachgestellt werden muss, übernimmt bei einer Kli- maautomatik diese Aufgaben die Sensorik. Sobald sie eine Abwei- chung von der eingestellten Grad- zahl registriert, reguliert das Sys- tem nach. In neueren Systemen lässt sich die Temperatur auch in Halb-Grad-Schritten einstellen. Neben dem größeren Bedienkom- fort ist die Klimaautomatik im Vergleich zur manuellen Anlage noch effizienter und spritsparen- der, weil sie mit ihren gezielten Eingriffen den unnötigen Dauer- betrieb vermeidet. Gängig ist die 2-Zonen-Automatik, bei der Fahrer und Beifahrer die Temperatur indi- viduell einstellen können. In hochpreisigen Modellen finden sich aber auch mehrzonige Syste- me, bei denen auch die Hinter- bänkler nach Gusto regulieren dürfen. ?Wie bediene ich meine Klima- anlage richtig? Schon vor dem Start im Sommer die aufgestaute Hitze im Auto durch Öffnen von Türen und Fens- ter abziehen lassen. Erst dann die Klimaanlage einschalten und Fenster schließen. In den ersten Minuten ist der Umluftbetrieb von Vorteil, weil einmal gekühlte In- nenluft schneller und mit weniger Energieaufwand auf die ge- wünschte Temperatur gekühlt wird als warme Außenluft. Die Temperatur im Innenraum sollte nicht zu gering sein und ma- ximal fünf bis sechs Grad Celsius unterhalb der Außentemperatur liegen. „Kühlschranktemperatu- ren“ treiben nämlich nicht nur den Spritverbrauch in die Höhe. Sie können auch für Kreislaufpro- bleme sorgen. Fünf bis zehn Mi- nuten vor Ende der Fahrt sollte ACE LENKRAD 6/2020 11 In den ersten Minuten nach Fahrtantritt auf Umluftbetrieb schalten, damit die Innenluft schneller abkühlen kann. Und das mit geringem Energieaufwand. Danach auf Außenluft umstellen, damit die Frischluftzu- fuhr gewährleistet ist. A P D , W V , D I I / N A D M O C . E B O D A K C O T S , . I A K S W E N S I W / K C O T S : S O T O F stands wird Wärme aus der Umge- bungsluft gezogen, die anschlie- ßend abgekühlt mittels Gebläse über die Lüftungsdüsen in den In- nenraum des Autos geblasen wird. Anschließend wird das Kältegas wieder angesaugt und der Kreis- lauf beginnt von vorn. ?Schnickschnack oder Sicher- heitsmerkmal? Die Klimaanlage ist nicht nur eine Komfortausstattung, sie trägt auch zur Sicherheit bei. Wie Untersu-

aber auch spezielle Reinigungs- schäume und -sprays, mit denen man seine Klimaanlage selber des- infizieren kann. ?Machen Klimaanlagen krank? Viele Menschen klagen darüber, das Klimaanlagen krank machen, basierend auf der irrigen Annah- me, subjektive Kälte oder Zugluft allein wären Ursachen für eine Er- kältung. Tatsächlich entziehen Klimaanlagen der Luft die Feuch- tigkeit, wodurch die Schleimhäute im Hals-Nasen-Rachen-Raum da- zu neigen, auszutrocknen, und an- fällig für bakterielle und virale In- fekte werden. Empfehlenswert ist deshalb, in klimatisierten Innen- räumen ausreichend zu trinken. Darüber hinaus können Klimaan- lagen regelrechte Brutstätten für Bakterien und Schimmelpilze wer- den. Eine regelmäßige Desinfekti- on des gesamten Klimasystems sowie ein Tausch der Innenraum- filter lassen wieder aufatmen. ?Was gibt es bei Wartung und Pflege zu beachten? Einmal im Jahr, spätestens alle zwei Jahre, sollte die Klimaanlage in einer Fachwerkstatt gecheckt werden, um teuren Reparaturen vorzubeugen. Der beste Zeitpunkt dafür ist natürlich das Frühjahr – Die Klimaautomatik bie- tet den Vorteil, dass je- der Insasse unabhängig seine individuelle Wohl- fühltemperatur einstel- len und regeln kann. bevor die Außentemperaturen steigen. Da sie unter ständigem Druck arbeitet, können alle Kom- ponenten des Klimasystems, ins- besondere Kompressor und Trock- ner, mit der Zeit verschleißen. Spätestens jedoch, wenn die Kühlleistung nachlässt, sollte die Anlage so schnell wie möglich auf einen Kühlmittelverlust geprüft werden. Andernfalls steigt das Ri- siko teurer Folgeschäden. Denn das Kühlmittel schmiert zugleich auch den Kompressor. Geht aber der Verdichter kaputt, können schnell Kosten von mehr als 1000 Euro fällig werden. Doch auch oh- ne Leck verlieren Klimaanlagen beizeiten Kühlmittel, weil Schläu- che und Dichtungen altern und undicht werden. So entweichen jährlich bis zu 10 Prozent des Käl- temittels durch natürliche Ver- dunstung. Noch dazu ist das Kühl- mittel eine entsorgungspflichtige Substanz. Eine Überprüfung der Anlage in einer Fachwerkstatt ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. ?Verbraucht die Klimaanlage mehr Sprit? Der Klimakompressor wird über einen Riemen am Motor angetrie- ben, wofür sich die Maschine stets einen Extra-Schluck genehmigt. Der hängt weniger von der gefah- renen Geschwindigkeit ab, ent- scheidend ist der Unterschied zwi- schen Außen- und gewünschter Innentemperatur. Aber auch das Volumen des Innenraums, die Art und Größe der Verglasung, die Mo- torisierung selbst spielen dabei eine Rolle. Unterschiede gibt es zwischen Stadt- und Überlandfahrten. Un- term Strich variiert der Mehrver- brauch zwischen 0,3 und mehr als einem Liter auf 100 Kilometern. Übrigens: Am höchsten ist der Ver- brauch prozentual im Leerlauf. Frank Wald man die Klimaanlage ausschalten. Das verhindert Restfeuchtigkeit am Verdampfer. ?Was ist zu tun, wenn die Kli- maanlage stinkt? Unangenehme Gerüche entstehen in der Regel durch Schimmelpilze und Mikroorganismen, die sich im Inneren der Klimaanlage festge- setzt haben. Auch Pollen und Blü- tenstaub sammeln sich in den Fil- tern und modern vor sich hin. Höchste Zeit, eine Werkstatt auf- zusuchen. Neben dem Wechsel des Innenraumfilters werden durch eine Behandlung mit Ozon alle Bakterien, Schimmel und Pilze beseitigt. Im Fachhandel gibt es Wenn aus den Lüftungs- düsen unangenehme Ge- rüche ausströmen, dann wird es höchste Zeit, den Filter in der Werkstatt wechseln zu lassen. 12 ACE LENKRAD 6/2020

ACE-Reisebüro Reisen in Deutschland G l e i c h o d e r t e l e f o n i s c h o n l i n e b u c h e n ! w w w . a c e - r e i s e n . d e Erholungsreisen mit Haustürabholung, An- und Abreise im Fernreisebus. Eigenanreise mit dem PKW ist auch möglich (Preis wird dann reduziert). Radreisen 8 Tage Sternradtour im Münsterland Hotel Schepers in Gronau (Anreise jeden Sonntag) Bad Brambach 8 Tage im 4* Santé Royale Resort inkl. Halbpension im Hotel pro Person ab 462 € 7 Tage Moselradweg ab Trier bis Koblenz (tägliche Anreise) pro Person ab 697 € pro Person ab 566 € Ferienwohnungen- oder Häuser z. B. an der Ost- oder Nordsee, Thüringer Wald, Bayrischer Wald, Schwarzwald und andere schöne Regionen in Deutschland Städtereisen in Deutschland z. B. nach Berlin, München, Hamburg, Köln, Leipzig oder Dresden Bad Füssing 8 Tage im 4* Hotel Königshof inkl. Halbpension im Hotel, Getränkepaket zum Abendessen, kostenloser tgl. Eintritt in die Johannesbad Therme pro Person ab 699 € Bad Füssing 8 Tage Füssinger Hof inkl. Halbpension im Hotel, Getränkepaket zum Abendessen, kostenloser tgl. Eintritt in die Johannesbad Therme pro Person ab 629 € Bad Griesbach 8 Tage im 3* Hotel Summerhof inkl. Halbpension im Hotel, 3x freier Eintritt in die Wohlfühltherme in Bad Griesbach pro Person ab 599 € 6 oder 8 Tage Sternradtour Potsdam und Seenwelt Brandenburg im 4* Hotel Seminaris (tägliche Anreise) pro Person ab 329 € bzw. 419 € 7 Tage Sternradtour Elbe ab Radebeul im 4* Blu Park mit Frühstück (Anreise jeden Freitag und Sonntag) pro Person ab 408 € Gerne können wir Ihnen folgende Kataloge für 2020 zur Verfügung stellen, in denen Sie noch weitere Rad- und Erholungsreisen buchen können. Bitte ankreuzen: ACE Erholungsreisen 2020 ACE Radreisen 2020 Ferienwohnung/-haus Katalog 2020 nach: Städtereisen Deutschland Name Straße PLZ/Ort Telefon Meine ACE-Mitgliedsnummer Unterschrift Vorname E-Mail-Adresse für Newsletter Datenschutz: Wir speichern und verarbeiten Ihre Daten zum Zwecke der Information über Angebote und Leistungen des ACE-Reisebüros. Dem können Sie jederzeit widersprechen unter datenschutz@ace.de AL 6/2020 . n e t l a h e b r o v n e g n u r e d n ä s i e r P d n u r e h e f k c u r l D , f u a k r e v n e h c s i w Z Ausführliche Reiseausschreibungen schicken wir Ihnen gerne auf Wunsch kostenlos zu! www.ace-reisen.de ACE-Reisebüro Schmidener Str. 227 | 70374 Stuttgart Telefon 0711 5303-678 E-Mail: reise@ace.de | Fax: 0711 5303-119 ACE LENKRAD 6/2020 13

T E S T & T E C H N I K F a h r b e r i c h t Š k o d a S c a l a 1 . 6 Anwärter auf den Golf-Platz Wertig, dynamisch, komfortabel – mit dem Škoda Scala spielen die Tschechen nun richtig in der Golf-Klasse mit. Der Kompakte verspricht viel. Auch hochwertige Fahrassistenz. Ein leichter Druck auf das Gaspedal und der Scala zieht ordentlich an. Ohne dabei aufdringlich zu sein – dank des butterweich und zügig schal- tenden 7-Gang-DSG. Für ausrei- chend Leistung sorgt das kraft- volle 1.6-TDI-Aggregat mit 85 kW (115 PS), das sein volles Dreh- moment von 250 Newtonmetern schon bei 1500 Umdrehungen entfaltet und genug Reserven für zügiges Überholen auf Landstra- ßen offenbart. Dort macht der Sca- la eine besonders gute Figur. Sou- verän packt der Tscheche nach Ortsende die vor ihm liegenden Kurven und zeigt, wie stabil er auf der Straße liegt. Hier hält das Sportfahrwerk (ab Ambition, Auf- preis: 430 Euro), was es verspricht. Neben Dynamik, Komfort und neuer Formensprache spielt vor allem die Fahrsicherheit eine zen- trale Rolle in der Philosophie des Kompakten. Dadurch, dass der Scala auf dem modularen Quer- baukastensystem (MBQ) des VW- Konzerns basiert, haben die Tsche- chen Zugriff auf Assistenzsysteme höherer Fahrzeugklassen. Der von Škoda zur Verfügung gestellte Testwagen in der Ausstattungsli- nie Style (ab 22.950 Euro) ist nur so gespickt mit Helferlein, die es meist ab der Variante Ambition ge- gen Aufpreis gibt. Zum Beispiel mit dem Spurwechselassistenten (plus 410 Euro), der den toten Winkel und bis zu 70 Meter hinter dem Scala erfasst, oder etwa dem Insassenschutz (plus 170 Euro), der vor einem Unfall automatisch Fenster schließt und die Gurte der Vordersitze straff zieht. Aber 14 ACE LENKRAD 6/2020 E L Z N E K I : S O T O F

schon der Spurhalteassistent ver- mittelt ein sicheres Gefühl hin- term Steuer: Beim Überschreiten der Mittellinie, ohne den Blinker zu setzen, drückt der den Scala wieder in die Spur. Dem neuen Si- cherheitsanspruch von Škoda ge- recht, ist das System schon serien- mäßig ab der Basisversion Active (ab 18.090 Euro) mit an Bord. Ebenso der Frontradassistent mit City-Notbremsfunktion. Der über- wacht im Stadtverkehr per Radar den kritischen Bereich vor dem Auto und erkennt sogar Personen. Der Innenraum begrüßt seine Gäste mit einem hochwertig wir- kenden Interieur und bequemen Sitzen. Und kleinen funktionalen Highlights, wie dem in der Fahrer- tür untergebrachten Regenschirm – Rolls-Royce-like. Das aufge- räumte Cockpit sorgt für ein ra- sches, intuitives Zurechtfinden. Das als Virtual Cockpit (plus 470 Euro) bezeichnete digitale Kombi- instrument ist mit 10,2 Zoll sehr groß, Informationen sind gut ab- lesbar. Über die an der Rückseite des Lenkrads sitzenden Schaltwip- pen lässt sich das DSG schnell ma- nuell bedienen – hilfreich bei kur- zen Überholsprints, für die zackig heruntergeschaltet werden muss. Fahrassistenten, Navi und Kli- ma lassen sich im Testwagen sehr komfortabel über das 9,2 Zoll gro- ße Touch-Screen-Display mit opti- scher Menüführung und Gesten- steuerung (ab Ambition, im Paket ab 1190 Euro) bedienen. Viel Platz für Gepäck und moderater Verbrauch Der Innenraum ist für die Kom- paktklasse großzügig dimensio- niert: Auch große Menschen fin- den bequem Platz. Der Kofferraum zählt zu den größten der Klasse. Das Volumen wächst bei umge- klappter Rücksitzbank von 467 auf satte 1410 Liter. Unser Testver- brauch (Kurzstrecken) ist moderat, (li.) Aufgeräumter Ar- beitsplatz: Alles ist intui- tiv bedienbar, das Virtual Cockpit ist konfigurier- bar. (Mi.) Touch-Screen: Über das große Display lassen sich die Fahrassis- tenten steuern. (re.) Bela- deparadies: In Sachen Kofferraum ist der Scala der Klassen-Primus. (u. l.) Gut durchdacht: In der Fahrertür hat Škoda einen Pocket-Regen- schirm untergebracht, der sich vom Sitz aus gut herausziehen lässt. (u.) Elegante Silhouette: Die dynamische Linienfüh- rung des Designs zieht sich stimmig bis zum Heck durch. liegt im Schnitt bei 5,4 Litern pro 100 Kilometer. Beim Spritsparen in der City hilft das Start-Stopp- System (ab Ambition, ab 170 Euro). Fazit: Der Škoda Scala überzeugt als gut durchdachter Kompakter mit großem Platzangebot, guten Fahreigenschaften für Stadt und Land und komfortabler Ausstat- tung. Sein Auftritt ist elegant, aber dezent. Der von uns getestete Die- sel ist durchzugsstark, sparsam und erfüllt Euro 6d-TEMP. Vor- bildlich: Front- und Spurhalteas- sistent sind Serie. Kleines Manko: die große Aufpreisliste bei drei Ausstattungsvarianten. me Technische Daten Škoda Scala Style Hubraum cm3 1598 4/6d-TEMP 201 10,1 Schrägheck Zylinder/Schadstoffkl. Leistung kW(PS)/min-1 85(115) max. Drehm. Nm/min-1 250/1500-3250 max. Geschwindigkeit km/h 0 bis 100 km/h s Karosserie L/B/H mm Radstand mm Leergew./Zuladung kg Anhängelast ung./gebr. kg Dachlast/Stützlast kg Kofferraum (VDA) l Reifendimension Tankinhalt/Reichweite l/km 4362/1793/1471 250/50 R17 50/1220 2649 1485/491 660/1250 75/70 467-1410 ACE-Testverbrauch l/100 km 5,4 D Verbrauch EG-Mix l/100 km Kohlendioxid-Ausstoß g/km Preis Testwagen Euro 4,1 107 38.339 ACE LENKRAD 6/2020 15

LIQUI MOLY SCHAFFT DIE ZEHNSATION * S e i t 1 0 J a h r e n B E S T B R A N D 10 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern von auto motor und sport. (Ausgabe 7/2020) 10 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern der Auto Zeitung. (Ausgabe 5/2020) 2 Jahre in Folge Platz 2 in der Kategorie Pflegemittel. (Ausgabe 5/2020) a u t o m o t o r u n d s p o r t s o w i e T O P M A R K E b e i A u t o Z e i t u n g . i n d e r K a t e g o r i e S c h m i e r s t o f f e b e i Seit einem Jahrzehnt die Nr. 1 in der Kategorie Motorenöle! * 9 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern von Motor Klassik. (Ausgabe 6/2020) 9 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern der Auto Bild. (Ausgabe 13/2020) 3 Jahre in Folge die Nr. 1 bei Motorsport Aktuell in der Kategorie Automobil. (Ausgabe 16/2020) 2 Jahre in Folge die Nr. 1 bei Motorsport Aktuell in der Kategorie Motorrad. (Ausgabe 16/2020) 2 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern von Motorrad. (Ausgabe 9/2020) 16 ACE LENKRAD 6/2020

MOTORÖLE ADDITIVE FAHRZEUGPFLEGE Liebe Kunden, seit Jahren wählen uns die Leser der führenden Autozeitschriften zu Deutschlands bester Schmierstoffmarke. Bei Auto Zeitung sowie auto motor und sport bereits zum 10. Mal in Folge*. Ein besonderer Erfolg in einer besonders schweren Situation. Denn angesichts der weltweiten Corona-Katastrophe ist jetzt nicht die Zeit für Freudentänze, sondern für verantwortungsvolles Handeln. Miteinander und füreinander. Menschlich und voller Nächstenliebe. Mit Herz, Hirn und Ausdauer. Bei dieser Herausforderung stehen meine 1.000 Kolleginnen und Kollegen geschlossen zusammen, um mehr denn je ihr Bestes zu geben. Für unsere Partner, für unsere Kunden, für Sie! Denn nur gemeinsam schaffen wir das! Bleiben Sie gesund! Ihr Ernst Prost Eine Marke, alles aus einer Hand: über 4.000 Produkte rund um Motoröle, Additive, Fahrzeugpflege, chemische Problemlöser und Serviceprodukte. www.my-liqui-moly.de ACE LENKRAD 6/2020 17

T E S T & T E C H N I K F a h r b e r i c h t V W T- R o c C a b r i o Open Air in Wolfsburg Jetzt lässt sich Volkswagen auf ein windiges Wagnis ein – der Konzern bietet den T-Roc auch als Cabrio an. Ein überraschend alltagstaugliches Spaßfahrzeug mit Frischluftfaktor. Der Volkswagen-Konzern ist auf dem Weg zu einem großen Anbieter von Elektrofahrzeugen. Ein mutiger Schritt! Mutig ist es außerdem, einem SUV das Dach aufzuschnei- den und es in ein Cabrio zu ver- wandeln. Den T-Roc gibt es jetzt in Open-Air-Version mit Stoffdach. große und variable Kofferraum schrumpft von 445 auf 280 Liter. Der T-Roc ist eines der wenigen Cabrios mit der Option auf eine Anhänger-Kupplung. Das Cabrio erweist sich als überraschend alltagstauglich, bie- tet einen guten Überblick. Selbst ohne Parkpiepser und Rückfahr- Schluss ist vorerst beim 1,5-l-Vier- zylinder mit 110 kW/150 PS, der allerdings immerhin 205 km/h schafft und die Frisur damit be- reits ganz ordentlich durcheinan- derwirbelt. Technische Daten: Viersitziges, zweitüriges SUV-Cabrio der Kom- paktklasse, Länge: 4,27 Meter, Breite: 1,81 Meter (Breite mit Außenspiegeln: 2,00 Meter), Hö- he: 1,52 Meter, Radstand: 2,59 Me- ter, Kofferraumvolumen: 280 Liter. 1,0 TSI: 1,0-l-Turbo-Benziner; 85 kW/115 PS, maximales Dreh- moment: 200 Nm bei 2000–3500 U/min, Frontantrieb, Sechsgang- Schaltgetriebe, Vmax: 187 km/h, Normverbrauch: 5,4 l/100 km, K R E W : S O T O F Frischluft-Interessenten müssen mindestens 27.495 Euro investie- ren, das sind 4000 Euro mehr als für das vergleichbare Modell mit festem Dach. Die stramme Stoffhaube faltet sich binnen kaum zehn Sekunden elektrisch hinter die Rücksitze. Auf dem Weg an die Sonne wird der T-Roc zu einem Zweitürer, im Fond rückt man so eng zusam- men, dass es nur noch für zwei Plätze reicht, und der einstmals so kamera kommt man deshalb auch bei geschlossenem Dach dellen- frei durch die Stadt. Frischen Fahrtwind gibt’s freilich trotzdem. Erst recht, wenn mit einem Knopfdruck alle vier Seitenschei- ben heruntergelassen werden. Angeboten wird der offene T-Roc ausschließlich als Benziner und auch dort vorerst nur in zwei Vari- anten: Los geht’s mit dem 1,0-l-Dreizy- linder mit 85 kW/115 PS und CO2-Ausstoß: 123 g/km, Abgas- norm: Euro 6d-TEMP, Preis: 27.495 Euro. 1,5 TSI: 1,5-l-Turbo-Benziner; 110 kW/ 150 PS, maximales Dreh- moment: 250 Nm bei 1500–3500 U/min, Frontantrieb, Sechsgang- Schaltgetriebe (Doppelkupplungs- Automatik), Vmax: 205 km/h, Normverbrauch: 5,5 l/100 km, CO2- Ausstoß: 125 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-TEMP, Preis: ab 30.075 Euro. Benjamin Bessinger/SPX Innerhalb von zehn Se- kunden faltet sich das Dach auf. Auf dem Rück- sitz geht‘s eng zu, Platz ist für zwei Mitfahrer. 18 ACE LENKRAD 6/2020

T E S T & T E C H N I K F a h r b e r i c h t O p e l C o r s a - e Der neue Elektropionier Aber die Opel-Ingenieure hatten beim neuen Corsa-e erkennbar auch etwas anderes im Sinn: Fahrspaß. Anzusehen ist es dem Cor- sa-e nicht, dass er einmal als Opels neuer Elektro- Pionier gelten wird. Denn der 4,06 Meter lange Kleinwagen ist seinen Brüdern mit Verbrennermotoren wie aus dem Gesicht geschnitten. Allein an den aerodynamisch ver- kleideten Rädern, dem fehlenden Sein schnellladefähiges 50-kWh- Batteriepack (AC: 11 kW, DC: 100 kW) soll mit 16,8 kWh-Durch- schnitt nach WLTP-Norm für 337 Kilometer reichen. Weil die Energie durch häufige Ampelstopps, Rekuperation im Schubbetrieb oder beim Bremsen wieder zurückgewonnen wird, gab „Sport“-Modus werden die ma- ximale Leistung von 136 PS (100 kW) und 260 Newtonmeter Drehmoment abgerufen. Damit katapultiert sich der Elektro-Corsa in 2,8 Sekunden auf Tempo 50. Im Eco-Modus geht es weniger dyna- misch zu, wenn an den Vorderrä- dern nur noch 82 PS (60 kW) und 180 Nm wirken. Am ausgewo- gensten fährt man im Normal-Mo- dus mit 109 PS (80 kW) und 220 Nm Drehmoment. Als Topversion schlägt der Cor- sa-e allerdings zum Basispreis von 29.900 Euro auf den ersten Blick ganz schön ins Kontor. Bei ge- nauerem Hinsehen jedoch, nach Abzug der Umweltprämie (6570 Im Stadtverkehr fühlt sich der Corsa-e beson- ders wohl, aber die Normreichweite von 337 Kilometern dürfte auch zu Ausflügen über Land motivieren. Auspuff und dem kleinen e-Buch- staben auf Heck und Flanken ist er als Elektrovariante zu erkennen. Gleiches gilt für den Innenraum, der sich nur in Nuancen unter- scheidet. Der Kofferraum jedoch schrumpft um knapp 40 Liter auf 267 bis 1042 Liter zusammen. Unterwegs verhält sich der Cor- sa-e so komfortabel, alltagstaug- lich und spritzig wie seine Benzin- brüder – abgesehen davon, dass er lautlos durch die Gegend surrt. es bei der ersten zweistündigen Testfahrt im Berliner Stadtverkehr das erfreuliche E-Auto-Paradoxon: Obwohl eine Distanz von 60 Kilo- metern gefahren worden ist, ha- ben wir an Gesamtreichweite nur 33 Kilometer verloren. In Fahrstu- fe „B“ statt „D“ wird die Verzöge- rungswirkung sogar noch einmal verdoppelt mit entsprechend grö- ßerer Rekuperation. Für den Vortrieb bieten sich drei Fahrprogramme an. Nur im Euro), relativiert sich die Sache. Schon die serienmäßige Ausstat- tung kann sich mit Klimaautoma- tik, Navigation und Achtstufen- Automatik sehen lassen. Rechnet man dann noch die Kfz-Steuerbe- freiung (94 Euro) und die durch- schnittliche Energieersparnis (916 Euro) hinzu, fährt ein Elektro-Cor- sa sogar günstiger als ein ähnlich starker Corsa mit 1,2-l-DI Turbo mit 130 PS (ab 23.340 Euro) durchs Jahr. Frank Wald ACE LENKRAD 6/2020 19 E L Z N E K I : S O T O F

Daimler stellt bei Pkw Brennstoffzellen ein Wasserstoff: Daimler stellt die Entwicklung von Brenn- stoffzellen-Technik für Pkw ein. Fahrzeuge mit Wasser- stoffantrieb seien wegen schwieriger Marktbedingungen preislich mit batterieelektrischen Fahrzeugen mittelfris- tig nicht konkurrenzfähig, so der Konzern. Weiter voran- treiben wird Daimler jedoch die Entwicklung der Brenn- stoffzellen-Technik für Lastwagen. Geplant ist, mit Volvo Trucks gemeinsam Wasserstoff-Lastwagen bis Ende des Jahrzehnts zur Serienreife zu bringen. Das Joint Venture umfasst Standorte in Nabern/Deutschland, derzeit Haupt- sitz der Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH (Bild), sowie wei- tere Produktionsstätten in Deutschland und Kanada. Daimler will seine bisherigen Aktivitäten rund um die Brennstoffzelle einbringen. T E S T & T E C H N I K M a g a z i n Winzling für die Stadt Elektro-Zwerg Triggo 4: Jüngster Wurf des polnischen Start-ups Triggo ist der Triggo 4. Ein Mikromobil, das dank Allradlenkung und Nei- gungsfahrwerk sicher und wendig durch die Stadtfluchten spurtet. Soll der Winzling in die enge Parklücke passen oder durch schmale Straßen schlängeln, lässt sich seine Spurweite vorne auf das Niveau der schma- len Karosserie angleichen. Dann schrumpft der Triggo in der Breite von 150 auf weniger als 90 Zentimeter und erreicht Motorrad-Maße. Und wie beim Motorrad sitzen Fahrer und Mitfahrer in dem 2,60 Meter kur- zen Fahrzeug hintereinander, allerdings vor Wind und Wetter ge- schützt. Soll Triggo flott um Kurven fahren, wächst auf Knopfdruck die Vorderachse nach außen, eine mitlenkende Hinterachse sorgt für Stabi- lität. Maximal schafft der 20 kW starke Motor 90 km/h und eine Reich- weite von 100 Kilometern. Die Markteinführung ist 2021 geplant. T U T I T S N I - R E F O H N U A R F , ) 3 ( K R E W : S O T O F Ein paar Pfunde zu viel schaden nicht New Mobility: Leichtbau gilt als Allheilmittel für die Effizienz von Autos. Ausgerechnet das E-Mobil könnte für ein Ende der Diätbemü- hungen sorgen. Denn ihm macht Übergewicht weniger aus als Autos mit Verbrennungsmotor. Das zeigt eine Analyse an der TH Ingolstadt, die E-Fahrzeugkonzepte in konventioneller Stahlbauweise mit Leicht- baukonstruktionen verglichen hat. Ergebnis: Die Leichtbauvarianten benötigen über den gesamten Lebenszy- klus mehr Energie und sorgen so für höhere Emissionen. Anders als bei Mo- dellen mit Verbren- nungsmotor spielt mehr Gewicht für den Verbrauch kaum eine Rolle. Weniger Verbrauch und ein güns- tigerer Fahrzeugschwerpunkt – beides verspricht ein neuartiges No- ckenwellenmodul aus Kunststoff, das das Fraunhofer-Institut für Chemische Technolo- gie vorgestellt hat. Vorteile: eine besonders günstige Ferti- gung und eine im Vergleich zu Aluminium geringere Ge- räusch- und Vibrationsentwicklung. An einer Serienumset- zung arbeiten die Forscher nun gemeinsam mit Industriepart- nern, darunter der Zulieferer Mahle. 20 ACE LENKRAD 6/2020

V E R K E H R & U M W E L T Ve r k e h r n a c h C o r o n a Die Corona-Pandemie hat das gewohnte Leben aus den Angeln gehoben. Kurzarbeit, Homeoffice, unklare Perspektiven und Zukunftsängste bestimmen den Alltag. Hinzu kommen neue Regeln und Vor- schriften: Abstand halten und die Maskenpflicht. Das veränderte das Mobilitätsverhalten. Mehr Pendler setzten sich ins Auto. Viele haben das Fahrrad für sich entdeckt. Während die Wirtschaft, ge- stützt durch Staatshilfen, langsam wieder angekurbelt wird, drohen andere Bereiche ins Hintertreffen zu geraten. Etwa der Klimaschutz, die Energie- und Verkehrswende. Gleich zu Beginn der Corona-Ein- schränkungen gab es Forderun- Die Lehren aus der Krise Corona hat das öffentliche und ökonomische Leben verändert. Und damit unser Mobilitätsverhalten. Im Positionspapier „Verkehr nach Corona“ fordert der ACE zum Umdenken auf. Denn die Krise bietet eine Chance für eine zukunftsfähige Mobilität. 22 ACE LENKRAD 6/2020

, ) 1 ( T F A H C S L L E S E G S R U E N E G N I I G N I S S Ö V G V B / , ) 2 ( A P D : S O T O F gen, innovative Mobilitätsideen auszusetzen. Stattdessen lieber das zu sichern, was jetzt Geld bringt. Das wäre im Interesse aller modernen, mobilen Menschen, aber auch der geschwächten Auto- mobilindustrie überhaupt nicht förderlich. Im Gegenteil, es wäre gesellschaftlich und wirtschaftlich gesehen ein Rückschritt. Unabhängig von der Pandemie muss die deutsche Autoindustrie einen Rückstand in der E-Mobili- tät aufholen. Und im Innovations- wettbewerb der Technologiekon- zerne und IT-Start-ups. Es geht um die besten Lösungen beim Umbau des Mobilitätssystems. Die Mitbewerber aus dem Aus- land sind hier viel stärker aufge- stellt. Diesen Missstand gilt es schnell abzuschaffen. Der ACE for- dert, die Wirtschaft zielgerichtet zu fördern. Verkehrswende, Kli- maschutz und die Reduzierung des wirtschaftlichen Schadens stehen dabei nicht im Wider- spruch zueinander. Im Gegenteil: Der Weg in die Zukunft funktio- niert nur, wenn der Verkehrssek- tor ganzheitlich betrachtet wird. Die Erkenntnisse aus der Corona- Krise weisen dabei den Weg. Weniger Berufsverkehr durch Homeoffice. Wäh- rend der Pandemie haben zahlrei- che Unternehmen und Beschäf- tigte das Homeoffice für sich ent- deckt. Büroarbeit kann meist auch von zu Hause erledigt werden. Vi- deokonferenzen sind zu einer E L R E F F U E S : G N I S O P M O C ; S R O W E R O M A T E M / K C O T S E B O D A ACE LENKRAD 6/2020 23

V E R K E H R & U M W E L T Ve r k e h r n a c h C o r o n a echten Alternative zu realen Mee- tings geworden. Würden alle Be- schäftigten künftig nur einen ein- zigen Tag in der Woche aus dem Homeoffice arbeiten, könnten da- durch bis zu 20 Prozent des Be- rufsverkehrs eingespart werden. Bei zwei Tagen? Richtig, 40 Pro- zent. Auch Dienstreisen können durch die verstärkte Nutzung von Videokonferenzen reduziert wer- den. Klar ist aber auch: Nicht jeder Beschäftigte kann aus dem Home- office arbeiten, nicht jede Dienst- reise durch eine Videokonferenz ersetzt werden. Voraussetzung für die Umsetzbarkeit von Homeof- fice ist der flächendeckende Aus- bau der digitalen Infrastruktur. Er muss vorangetrieben werden. Kapazitäten im Bus- und Bahnverkehr ausbauen. Die coronabedingten Einschrän- kungen treffen den ÖPNV und Fernverkehr schwer. Trotz Locke- rungen gilt es weiterhin, überfüll- te Busse und Bahnen zu verhin- dern. Das kann gelingen, wenn das vorhandene Angebot ausgebaut wird. Etwa durch neue Linien und höhere Taktraten – der Staat muss hierbei unterstützen. Das steigert einerseits auch das Sicherheitsge- fühl der Passagiere, andererseits erhöht es den Fahrkomfort. Dafür müssen entsprechende Geldmittel aufgebracht werden. Und damit künftig auch Sharing- und Shutt- leanbieter eine Chance haben, be- darf es einer Reform des Perso- nenbeförderungsgesetzes. Der ACE empfiehlt zudem, in die Digitalisierung zu investieren. Etwa in eine verkehrsmittelüber- greifende Mobilitäts-Plattform. Die könnte all diejenigen wieder umsteigen lassen, die wegen Coro- na aufs Auto ausgewichen sind. Sie hätten dann eine attraktive Auswahl an Alternativen: vom Bus über das Leihrad bis hin zum E-Scooter. Die Plattform muss da- für bundesweit und einheitlich sein und die Verkehrsbetriebe müssen ihre Echtzeitdaten zur Verfügung stellen. Pop-up-Radwege beibe- halten. Das Fahrrad hat während des Shutdowns sichtbar an Bedeutung gewonnen. Nicht zuletzt deshalb, weil viele Pendler das Ansteckungsrisiko in Bus und Bahn vermeiden wollten (siehe dazu auch Seite 50). Den Umstieg aufs Fahrrad gilt es zu stärken und zu festigen. Daher fordert der ACE, die eigentlich als Interimslösung geschaffenen sogenannten Pop- up-Fahrradwege nach der Pande- mie beizubehalten. Gerade in Großstädten. Eine bessere Infra- struktur für Radfahrende ist aus Sicht des Mobilitätsbegleiters ACE ein zentrales Element der Ver- kehrswende. Die Krise hat es gezeigt: Mit si- cheren Fahrwegen gewinnt der Radverkehr schnell an Popularität – insbesondere bei Pendlern. Des- halb muss nun der nächste Schritt sein, Provisorien schnell in dauer- hafte Lösungen umzubauen, bei- spielsweise in „protected bike la- nes“. Lastenräder sind einerseits in der Anschaffung teuer, anderer- seits können sie Ersatz für einen Zweitwagen sein. Ein Förderpro- gramm zum Kauf von Lastenrä- dern kann letzte Hürden für einen Umstieg abbauen. Das heißt in al- ler Deutlichkeit, die Mobilitätsprä- mie soll neben Kaufanreizen für E-Autos auch für E-Bikes oder Bahn-Abos gelten. Dafür engagiert sich der ACE in dem Bündnis #Mo- bilPrämieFürAlle, im Schulter- schluss mit Organsiationen wie der Verbraucherzentrale Bundes- verband, dem Fahrgastverband Pro Bahn oder dem Mobilitäts- dienstleister JobRad. Klar ist: Nicht jeder kann auf das Fahrrad umsteigen. Gerade im ländlichen Raum werden viele Menschen weiterhin auf ihr Auto angewiesen sein. Die Mehrkosten von emissionsarmen oder elek- trisch angetriebenen Fahrzeugen müssen durch eine gezielte Förde- rung ausgeglichen werden. Mobilitätsmanagement fördern. Unternehmen sind ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige Verkehrswende. Wenn sie die Mobilitätsbedürfnisse ihrer Beschäftigten als Chefsache ver- Stadtstau: Nach den Co- rona-Lockerungen zeigt sich vielerorts ein ähnli- ches Bild zu den Haupt- stoßzeiten wie vor der Corona-Pandemie. 24 ACE LENKRAD 6/2020

sourcenschonung und Emissions- minderungen vereinbar ist. Da sich die Automobilbranche schon in einem technologischen Umschwung befindet, wäre ein Aussetzen oder Verschieben von ökologisch notwendigen Maßnah- men kontraproduktiv: Zum einen könnten so die vorgeschriebenen Klimaziele nicht erreicht werden, zum anderen könnte die Automo- bilindustrie im internationalen Wettbewerb nicht mithalten. Ein Umdenken ist also notwen- dig. Der ACE ist der Meinung, dass die Corona-Krise von Industrie, Politik und Gesellschaft als einma- lige Chance begriffen werden soll- te, um den Umstieg auf emissions- freie Antriebsarten zu beschleuni- gen und zu erleichtern. Das könn- te etwa durch eine intensivere För- derung von batterieelektrischen Fahrzeugen geschehen. Oder durch einen Verzicht auf die Erhebung der Mehrwertsteuer. Vorausgesetzt die Fahrzeuge sind besonders klimaschonend unter- wegs. Für die Zukunft im Logistik- und Transportsektor, beispiels- weise im ÖPNV, gibt es auch An- sätze. Hier ist es notwendig, dass Forschung und Entwicklung der Brennstoffzelle Fahrt aufnehmen. Von der CO2-armen Technologie würden vor allem Busse, Züge, Lkw und schwere Nutzfahrzeuge profitieren. Jetzt investieren und die Verkehrswende einleiten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in eine sichere und saubere Mobi- lität zu investieren. Denn jetzt werden die Geldmittel angezapft, die in den nächsten Jahren für die Verkehrswende vorgesehen wa- ren. Sind die weg, leidet das Errei- chen der Klimaziele darunter und die deutsche Automobilwirtschaft könnte den Sprung in die Zukunft verpassen. Das würde dann, angesichts der Bedeutung der deutschen Automobilindustrie für den hiesi- gen Wohlstand, unter dem Strich alle betreffen. Denn darunter würde die Lebensqualität leiden, in mehrfacher Hinsicht. Und ge- rade die gilt es zu verbessern. Fazit: Der ACE fordert, dass die Verkehrswende jetzt stattfinden muss – bevor Geldtöpfe für andere Zwecke ein- gesetzt werden. Der ACE setzt sich für die Verkehrswende im Sinne einer vernetzten, effi- zienten und umweltge- rechten Mobilität für alle modernen und mobilen Menschen ein. Dieser Artikel ist Auftakt einer Serie zum Thema Ver- kehrswende, über die in den kommenden Ausga- ben des ACE LENKRAD berichtet wird. Zukunftsorientiert: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zeigen mit ihrem Jelbi-Konzept, wie ver- netzte Mobilität heute schon aussehen kann. stehen und Mobilitätsmanage- ment aktiv fördern, kann sich manche Investition sinnvoll aus- zahlen. Ein Beispiel: Teure Fir- menparkplätze können entfallen, wenn Mitarbeitern Abstellplätze fürs Rad, Dusch- und Umkleideka- binen zur Verfügung stehen. Denn das wird Firmenangehörige, die im Umkreis von fünf bis zehn Ki- lometern ihren Wohnsitz haben, ansprechen. Als Verstärker eignen sich Zuschüsse fürs Dienstrad. Üb- rigens: Wer mit dem Rad zur Ar- beit fährt, weist im Schnitt weni- ger Krankheitstage pro Jahr auf – ein Aspekt, der bei Personalverant- wortlichen längst bekannt ist. Positive Effekte stellen sich außerdem ein, wenn Unterneh- men Fahrgemeinschaften aktiv fördern, etwa Beschäftigte zusam- menbringen oder bevorzugte Park- plätze für Mitfahrerteams vorhal- ten. Ein guter Weg, um den Beset- zungsgrad in den Autos der Mitar- beiter zu erhöhen. Auch der Staat kann diesen Prozess mit Zuschüs- sen für ein betriebliches Mobili- tätsmanagement fördern. Autoindustrie voranbrin- gen und alternative An- triebe fördern. Die wirtschaftli- chen Folgen der Corona-Pandemie sind enorm. Vor allem für die deutsche Automobilindustrie. Als Schlüsselindustrie mit über 830.000 Beschäftigten (Anm. d. Red., Stand 2019) trifft es sie be- sonders hart. Viele Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit. Vor allem in der Zu- lieferindustrie bangen viele um ihren Job. Hier muss natürlich schnell etwas passieren. Einer- seits, um die Arbeitsplätze zu er- halten. Andererseits, damit die Autoindustrie ihre Führung auf dem Weltmarkt behält. Dafür muss der Staat kräftig investieren. Aber so, dass es mit Nachhaltig- keitszielen wie Klimaschutz, Res- ACE LENKRAD 6/2020 25

V E R K E H R & U M W E L T R a t g e b e r : S i c h e r h e i t Die Zeichen der Zeit Die novellierte Straßenverkehrs- ordnung (StVO) bringt neue Pikto- gramme und Zeichen in den Verkehrs- raum. Insbesondere Radfahrer sollen in Zukunft über diese Schilder besser geschützt sein. Außerdem werden neue Mobilitätsformen aufgewertet – so zum Beispiel Carsharing und das Nutzen von Umweltspuren. T S A B : E M M A R G O T K P ; ) 2 ( I A P D : S O T O F Für schnelle Verbindungen Radschnellweg: Auf Radschnellwege setzen moderne Stadtplaner große Hoffnungen, sie ermöglichen einen leistungsstarken Fahrradver- kehr. Dort sollen höhere Geschwindigkeiten von mindestens 20 km/h möglich sein und Radfahrende müssen, ohne den Gegenverkehr zu gefähr- den, überholen können. Das Verkehrszeichen „Radschnellweg“ ist jetzt in die StVO aufgenommen worden, um die Kennzeichnung von Radschnell- wegen auch unabhängig von der Fahrbahnbeschaffenheit, wie zum Bei- spiel auf sandigem Untergrund, möglich zu machen. 28 ACE LENKRAD 6/2020

Parkprivileg für Autoteiler Nicht überholen Carsharing: Vier Menschen bewegen sich um ein Auto, das in der Mitte halbiert ist. Was sagt uns das? Richtig, bei einem geteilten Auto kann es sich nur um Carsharing handeln. Das Piktogramm soll künftig auf Park- plätze für Sharing-Fahrzeuge hin- weisen. Um bevorzugt parken zu dürfen, muss am Fahrzeug gut sichtbar die Plakette an der Wind- schutzscheibe befestigt sein. Die Änderungen in der Straßenver- kehrsordnung beruhen auf dem Carsharinggesetz, das die Voraus- setzungen für zuständige Stra- ßenverkehrsbehörden schafft, um Parkplätze rechtssicher für das Carsharing auszuweisen. Einspurige Fahrzeuge: Die drei Elemente des Verkehrszei- chens sind nicht leicht in eine Regel zu fassen. Es besagt, dass zweispurige Fahrzeuge keine Motorräder, Mopeds oder Fahrräder überholen dür- fen. Allerdings dürfen Fahr- räder, Motorräder und Mopeds überholen. Die Straßenverkehrs- behörden können – zum Beispiel an Eng- stellen – ein derarti- ges Überholverbot anordnen. Hierzu wur- de das Verkehrszeichen eingeführt. Jetzt auch für Radler Schutz für Zweiräder Grüner Pfeil: Der grüne Pfeil erlaubt Kraftfahrern, rechts abzubiegen, auch wenn die Ampel Rot zeigt. Allerdings mit Umsicht und mit einem Stopp an der Haltelinie. Mit der StVO-Novelle wird die be- stehende Grünpfeilregelung auch auf Radfahrer ausge- dehnt, die aus einem Radfahrstreifen oder baulich ange- legten Radweg heraus rechts abbiegen wollen. Außerdem wird ein gesonderter Grünpfeil, der ausschließlich für Radfahrer gilt, eingeführt. Fahrradzonen: Tempo-30-Zonen haben inzwischen eine hohe Ak- zeptanz unter allen Verkehrsteil- nehmern. Jetzt haben Kommu- nen außerdem die Möglichkeit, Fahrradzonen einzurichten. Auch dort gilt Tempo 30, die Regeln ori- entieren sich sonst an denen von Fahrradstraßen: Räder haben Vorrang, Radfahrende dürfen nebeneinan- der fahren. Kraftfahrzeuge dürfen den Radverkehr nicht behindern und schon gar nicht gefährden. Auch Elektrokleinstfahrzeuge dürfen in Fahrradzonen gefahren werden. Die Straßenverkehrsbehörden werden Fahrradzonen unter erleichterten Voraussetzungen anordnen können. Trio auf Sonderspuren Mehrfach besetzter Pkw: Drei Menschen sitzen nebeneinander im Auto. Das muss ein Fiat Multipla sein, da konnte vorne zu dritt Platz genommen werden. Tatsächlich gemeint sind aber Pkw, in denen mindestens drei Men- schen sitzen. Dieses Schild soll an sogenannten Umwelt-Fahrspuren seinen Einsatz finden. Oder um eine Busspur für gut besetzte Autos freizugeben. Dieses neu eingeführte Piktogramm können die Straßen- verkehrsbehörden künftig vor allem für die Organisation von Testpro- jekten verwenden. Parken für Lastenrad Lastenfahrrad: Lastenfahrräder sind teuer, aber ein nach- haltiges Konzept für Lieferverkehre in Städten. Denn die Transporträder sind für manche Haushalte Ersatz für den Erst- oder Zweitwagen. Allerdings benötigen diese Last- esel mehr Platz als herkömmliche Räder. Streit ist pro- grammiert, wenn ein Lastenbiker den Park- platz für Autos belegt. Damit ist jetzt Schluss! Wo dieses Piktogramm steht, ist das Parken für Lastenvelos erlaubt. ACE LENKRAD 6/2020 29

V E R K E H R & U M W E L T We r k s t a t t u n d A u t o h a u s Die Sicherheit geht vor Autokauf und Werkstatt-Besuche laufen jetzt anders ab als bisher. Bedingt durch die Corona-Pandemie gelten neue Regeln zum Schutz der Gesundheit. Und es gibt eine neue Haftungslage. Autohäuser und Werkstät- ten müssen dafür sorgen, dass Kunden und Mitar- beiter optimalen Gesundheits- schutz gegen eine Covid-19-Infek- tion erhalten. Die Abstandsregel von 1,5 Meter und Maskenpflicht im Geschäft gelten bundesweit. Gleichzeitig haben der Zentral- verband des Deutschen Kraftfahr- zeughandwerks (ZDK) und die Be- rufsgenossenschaft Holz und Me- tall (BGHM) Empfehlungen entwi- ckelt, an die sich die Autohäuser halten sollen. Für Inspektion oder Reparaturen wird dringend gera- ten, dass Kunden nicht in den Werkstattbereich dürfen. Die Er- gebnisse der Untersuchungen werden später am geschützten Schreibtisch, Telefon oder per Vi- deo besprochen. Und bei Repara- turen müssen die Service-Mitar- beiter Schutzfolien für Lenkrad, Schalthebel und Sitze benutzen. Vor der Rückgabe sind Kontaktflä- chen zu reinigen und das Fahrzeug gründlich durch Öffnen der Türen, des Kofferraums und falls möglich des Dachverdecks zu lüften. Damit soll infektiösen Tröpf- chen des Corona-Virus der Garaus 30 ACE LENKRAD 6/2020 ) 3 ( K E R A P S A K - T D M H C S E W U I : S O T O F gemacht werden. Die Mitarbeiter des Autohauses müssen laut BGHM über die Hygiene-Etikette regelmäßig aufgeklärt werden. Zu- dem muss der Arbeitgeber für per- sönliche Schutzkleidung sorgen. Der „Corona-Bayern-Plan“ ver- weist ausdrücklich darauf, dass Händler auch ein sicheres Park- platzsystem anbieten müssen. Kunden sollten auf Gesundheits- schutzmaßnahmen pochen. Oft ist das aber problematisch, da Hin- weise auf den Gesundheitsschutz fehlen. Die Transparenz darüber könnte künftig die Wahl des Auto- hauses beeinflussen. Hygiene-Maßnahmen nehmen stark zu Vorbildlich in Sachen Gesund- heitsschutz sind beispielsweise das Autohaus Nefzger aus Berlin oder das Audi Zentrum Frankfurt. Sie informieren darüber, dass Kunden dort Masken erhalten. Der Autohandels-Riese Emil Frey wirbt sogar per Werbeanzeige mit seinen Hygienestandards, etwa dass die Fahrzeuge in den Show- rooms verschlossen und nur über den Kundenberater zugänglich sind: mit Handschuhen und Mundschutz. Nach jedem Kunden wird dort das Fahrzeug desinfi- ziert. Beim Autohaus Kuttendrei- er aus München gibt es vorrätigen Mund-Nasen-Schutz, eine tägli- che Reinigung der Räume und die Desinfektion des Fahrzeugs vor und nach dem Werkstattbesuch. Schutzscheiben an Kontaktpunk- ten für den Kunden sind inzwi- schen bei vielen Autohäusern Standard. Es gibt aber auch Händler, die aus der Hygiene ein Zusatzge- schäft machen. Auf der Website eines großen VW-Händlers, der in NRW in 14 Städten aktiv ist, wer- den Reparaturen nach „Hygiene- vorschriften“ versprochen. Aller-

dings kostet das optionale Desinfi- zieren des Innenraums extra. Pro- blematisch kann es für Kunden bei den Reifenhändlern werden. Viele verlangen neuerdings, dass der Kunde den Wagen selbst in die und aus der Werkstatt fährt, um den direkten Kontakt mit Monteu- ren zu vermeiden. Hier besteht ein erhöhtes Unfallrisiko, denn es gilt in der Regel, über zwei Schwellen zu fahren. Vielfach muss eng ran- giert werden. „Schauen Sie sich Ih- re Aufgabe vorher genau an“, rät Marc Herzog, Vertrauensanwalt des ACE aus Rosenheim. Denn wenn es aus Überforderung zum Unfall kommt, hat der Autofahrer das Nachsehen. „Wer selbst in die Werkstatt fährt, wird nicht von sei- ner zivilrechtlichen Haftung ent- bunden“, erklärt der Fachanwalt für Versicherungsrecht. Kommt es in der Werkstatt zum Schaden, et- wa weil der Kunde zu viel Gas gibt, muss er Fremd- und Eigenschaden am Fahrzeug selbst tragen. Die Fragen des Abstandes und der Kontaktvermeidung lassen sich hingegen über gute Ideen op- timal lösen. So hat etwa Quick-Rei- fen aus Düsseldorf einen kleinen Schutzwall aufgebaut. Bezahlt wird über ein separat aufgestelltes EC-Kartengerät, das jeder Kunde vorher desinfizieren darf. Bei Ver- tragsannahme sitzen die meisten Berater hinter einem Spuckschutz aus Plexiglas. Die Kunden – mit Schutzmaske – müssen leider ste- hen. Das Leben rund um Autoservice und Fahrzeugkauf ist etwas kom- plizierter und aufwendiger gewor- den. Kunden müssen mehr Ge- duld mitbringen, denn die Anzahl der Personen, die sich im Auto- haus aufhalten dürfen, ist be- grenzt. Gesundheitsschutz geht vor. Daher ist es klug, für den Be- such im Autohaus oder in der Werkstatt einen Termin zu verein- baren. Uwe Schmidt-Kasparek Eigenverantwortung: In vielen Autohäusern müs- sen Kunden das EC-Be- zahlgerät desinfizieren. Schutzmaßnahme: Auch im Auto-Service hat die Plexiglas-Scheibe Einzug gefunden. ACE-Kreditkarte Nicht nur für Shopping-Queens NEU Dauerhaft ohne Jahresgebühr und ohne Mindestumsatz NEU Partnerkarte dauerhaft ohne Jahresgebühr + Bis zu 2.500 € Sofort-Verfügungsrahmen möglich + Kontaktlos sicher bezahlen – auch per Apple Pay ACE – Leistung, die weiter geht. Exklusiv für Mitglieder bis zu 20 € Treuezuschuss pro Jahr* in Kooperation mit * Die ACE-Kreditkarte wird in Kooperation mit der Hanseatic Bank ausgegeben. Der Treuezuschuss beträgt exklusiv 10 € für CLASSIC-Mitglieder und 20 € für COMFORT-Mitglieder (jährliche Auszahlung, garantiert für 1 Jahr, bis auf Widerruf). Mehr Informationen unter: www.ace.de/ kreditkarte ACE LENKRAD 6/2020 31

V E R K E H R & UMW E L T M a g a z i n P U O R G O G R E , I N A R T K C U D , A P D , Y T I N O I : S O T O F Hamsterkäufe bei Billig-Benzin Kraftstoff: Billig-Sprit lädt zu Hamsterkäufen ein. Die sinkenden Preise wirken sich auch an den Zapfsäulen aus. Vermehrt kaufen Kunden auf Reserve. Doch das Hamstern kann gefährlich werden. Unter anderem können entzünd- liche Dämpfe aus dem Reservekanister entweichen. Des- halb sollten Hamsterer ihren Spritbehälter nicht in der unmittelbaren Nähe von Personen im Fahrzeug transpor- tieren, sondern im Kofferraum verstauen. Bei Fließheckli- mousinen und Kombis sind Passagiere den Ausdünstun- gen ausgesetzt. Zur Sicherheit sollten außerdem nur bis zu zehn Liter mitge- führt werden. Der Kraftstoff sollte nur in dafür vorgesehe- ne Reservekanister gefüllt werden. Wer den Sprit zu Hause lagern möchte, muss beachten, dass in Kleingara- gen bis zu 100 m² nur maximal 200 Liter Diesel oder 20 Liter Benzin ge- lagert werden dür- fen. Schick und trendy Ladesäulen: Schlicht und pragmatisch – so ist das Design vieler Benzin- zapfsäulen. Bei Ladesäulen für Elektroautos geht der Trend stärker in Richtung Produktinszenierung – wie es die amerikanische Kultmarke Apple als Vorreiter bei IT und Telekommunikation den Wettbewerbern gezeigt hat. Denn in einem zunehmend vom Wettbewerb um Strom- kunden geprägten Markt kommt dem Design von Ladesäulen eine Schlüsselrolle zu. Es geht um Image und Markenwerte. Ionity folgt die- sem Trend mit einem expressiven Design an seinen Schnellladesäulen an Autobahn-Rastplätzen. Schick und modern wirken die Säulen, mit 2,60 Meter Höhe sind sie auf Rastplätzen leichter auffindbar. Zur besse- ren Sichtbarkeit während der Dunkelheit haben sie einen farblich va- riablen LED-Lichtring, der über den Verfügbarkeits- sowie Ladestatus informiert und die Kunden mit Licht versorgt. N e u e r R a t g e b e r a u f u n s e r e r We b s e i t e R u n d u m s R a d w w w. a c e. d e / f a h r r a d 32 ACE LENKRAD 6/2020 Logistik-Start-up kopiert Entenküken Neues Logistik-Konzept: Ducktrain heißt ein Start-up aus Aachen, das insbesondere in Innenstädten die N Verkehrs- und Umweltbelastung senken möchte. Die Idee: Bis zu fünf kleine Elektrofahrzeuge werden V zu einem Zug vereint, bei dem die Anhänger der Mutter folgen wie Küken einer Ente – in diesem Fall kann es ein Mensch auf dem Fahrrad sein. So könnte das Ladegut eines herkömmlichen Transporters befördert werden. Die Ducks sind für 20 bis maximal 25 km/h ausgelegt, könnten aber noch schneller sein. Sie fassen genau eine Europalette und transportieren problemlos 300 Kilogramm und mehr.

Hund gibt Tempo vor Fahrradfahren mit Hund: Tierquä- lerei oder Bewegungstherapie für Vierbeiner? Hunde benötigen viel Auslauf. Angemessen austoben können sich die Vierbeiner unter anderem, wenn sie neben ihrem Fahrrad fahrenden Besitzer her- laufen. Die Straßenverkehrsord- nung erlaubt das Führen speziell von Hunden vom Fahrrad aus (StVO Paragraf 28, Absatz 1). Schwammiger formuliert ist die Frage nach der Leinenpflicht. Diese ist in der StVO zwar nicht vorgeschrieben, doch muss die Begleitperson stets „ausreichend auf den Hund einwirken kön- nen“, was als Pflicht zum Anlei- nen ausgelegt wird. Hierzu gibt es in Bundesländern und Gemein- den unterschiedliche Regeln zur Leinenpflicht. Entsprechende Informationen können Hunde- besitzer beim zuständigen Ord- nungsamt einholen. Im Straßen- verkehr ist ein Anleinen in jedem Fall zu empfehlen. Für einen sicheren Ausflug sollten Hunde- besitzer möglichst einsame Wege oder Straßen wählen und dabei ihr Tempo an die Laufgeschwin- digkeit des Hundes anpassen. Idealerweise läuft der Hund im vor Verkehr geschützten Bereich neben dem Rad. ACE-Reisebüro Bei Buchung bis 30.06.2020 50 € p.P. sparen RECHT IN KÜRZE Ab jetzt wird abge- schleppt – wer seinen Diesel oder Benziner auf einem Parkplatz mit Ladesäule für Elektro- fahrzeuge parkt, wird ab- geschleppt – ohne War- tefrist. Laut Urteil des Verwaltungsgerichts Gel- senkirchen rechtfertigt das Parken auf diesen Flächen dieses strenge Vorgehen, ähnlich wie bei Behindertenparkplät- zen. Anders verhält es sich, wenn dort ein E-Au- to parkt, dessen Ladevor- gang abgeschlossen ist. Man könne davon ausge- hen, dass das „harte Vor- gehen“ dann nicht ange- messen sei, weil das Auto bis Erreichung der Lade- grenze berechtigt abge- stellt war. Der Fall dürfte dann vergleichbar sein mit einem abgelaufenen Parkschein, bei dem das Abschleppen nicht ohne Weiteres zulässig ist. AZ: 16K 508/19, VG Gelsenkirchen mit dem ACE-Reisebüro 6 Tage Rhein – Main – Mosel Köln – Mainz – Frankfurt – Rüdesheim – Cochem – Köln Termin: 28.10. – 02.11.2020 ab 599 € pro Person Das ist inklusive: 6 Tage/5 Nächte Flussreise in der gebuchten Kabinenkategorie (alles Außenkabinen) „VollpensionPlus“ an Bord (Einschiffungssnack, leckeres und ausgewogenes Frühstücksbuffet, umfangreiches Mittagsbuffet, Tee- und Kaffeestunde, hervorragendes Dinner-Buffet am Abend) Mineralwasser an der Selbstzapfstation zu den Hauptmahlzeiten (servierte Getränke sind kostenpﬂ ichtig) Freie Nutzung der meisten Bordeinrichtungen und die Bordunterhaltung ACE-Spezial: Ständige ACE-Reisebegleitung ab/bis Schiff Preise (pro Person in Euro, 50 € p. P. bereits abgezogen) 3-Bett-Kabine Kat. S, Deck 1, Fenster 2-Bett-Kabine Kat. S, Deck 1, Fenster 2-Bett-Kabine Kat. A, Deck 1, Fenster 2-Bett-Kabine Kat. C, Deck 2 mit franz. Balkon 2-Bett-Kabine Kat. D, Deck 3 mit franz. Balkon 2-Bett-Kabine Kat. A, zur Alleinbenutzung, Deck 1 499 € 599 € 659 € 799 € 859 € 999 € Anreise-Möglichkeit mit Pkw inkl. Transfer zum/vom Schiff: Köln Parken: Stellplatz im Freigelände 81 €, Garage 91 €, je Fahrzeug Bustransfer: Bahnhof Köln – Schiff – Bahnhof Köln 26 € Anreise-Möglichkeit mit der Bahn: DB-Fahrt Sparpreis DB-Fahrt Flexpreis 1. Klasse oder 2. Klasse 1. Klasse oder 2. Klasse Zwischenverkauf, Druckfehler und Preisänderungen vorbehalten. auf Anfrage auf Anfrage Gleich gratis Sonderprospekt A-ROSA BRAVA anfordern und telefonisch buchen, oder unter www.ace-reisen.de 0 2 0 2 / 6 L A ACE-Reisebüro Schmidener Str. 227 | 70374 Stuttgart Telefon 0711 5303-678 E-Mail: reise@ace.de | Fax: 0711 5303-119 ACE LENKRAD 6/2020 33

ACE-WE L T Mein Club Eine kleine Geste für eine große Leistung Türe auf, Tütchen rein – die Fahre- rinnen und Fahrer der Stuttgarter Stadtbahn AG (SSB) waren über- rascht, als sie Anfang Mai vom ACE am Stuttgarter Hauptbahn- hof ein kleines Präsent in Form einer Butterbrezel überreicht be- kamen. Und das während des re- gulären Fahrbetriebs – damit hat- te wirklich keiner gerech- net. Der ACE bedankte sich mit dieser kleinen Geste im Rahmen der ACE-Aktion Ein Club sagt Danke für den unermüd- lichen Einsatz. Vor Ort waren Stefan Heimlich, der Vorsitzende des ACE, Sabine Groner-Weber, Personalvorständin der SSB, und Andreas Scha- SSB-Stadtbahnfahrer Zeljko Oreskovic freut sich über das vom ACE Vorsitzenden Stefan Heimlich überreichte, Dankeschön in Form ei- ner Butterbrezel (o.). Stefan Heimlich und Sa- bine Groner-Weber, Per- sonalvorständin der SSB, teilen am Stuttgarter Hauptbahnhof Brezeln an die Fahrerinnen und Fahrer der Stadtbahnen aus (u.). 34 ACE LENKRAD 6/2020 ckert, Landesfachbereichsleiter Verkehr der Gewerkschaft Verdi in Baden-Württemberg. Gemein- sam teilten sie die Brezeln aus, mit Greifzangen und vorschrifts- mäßigem Abstand, und zeigten damit solidarische Verbunden- heit. Symbolisch bedankten sie sich damit auch bei allen anderen im ÖPNV Beschäftigten, die in der ganzen Republik dazu beitra- gen, dass Menschen – trotz der aktuellen Lage – weiterhin fast uneingeschränkt mobil sein kön- nen. Die spontane Präsentüberga- be am Stuttgarter Hauptbahnhof war der Abschluss der Aktion, bei der ACE-Mitglieder auf der Web- site des Clubs selbst er- stellte Fotos mit Dankes- Botschaften hochladen konnten. Diese richteten sich nicht nur an Be- schäftigte aus dem ÖPNV, sondern auch an Fahre- rinnen und Fahrer, die in anderen Mobilitätsberu- fen tätig sind, etwa bei Paket- und Lieferdiensten oder der Müllabfuhr. me I V H C R A , ) 2 ( M M E : S O T O F

Reiseinfos aus erster Hand Herbert Müller, Leiter des ACE-Reisebüros Muss ich meine Restzahlung leisten, wenn ich vermute, dass meine Reise abgesagt wird? Wenn der Reiseveranstalter die Rei- se noch nicht abgesagt hat, ist der Kunde verpflichtet, die Restzahlung zu leisten. In den meisten Fällen muss die Restzahlung bis spätestens vier Wochen vor Reisebeginn erfol- gen. ACE-Mitglieder haben bei Buchung einer ACE-eigenen Ver- anstalterreise Vorteile. Da wir die Sorgen unserer Kunden verste- hen, haben wir die Zahlungskonditionen für die Reisebuchun- gen 2020 geändert. Die Restzahlung ist bei einer ACE-eigenen Veranstalterreise erst zwei Wochen vor Reisebeginn fällig. Dann wissen wir, ob wir die Reise durchführen dürfen. Mit dieser Lö- sung bieten wir unseren Reisegästen mehr Planungssicherheit. Viele Reiseveranstalter bieten Reisegutscheine für abgesagte Reisen an. Hat der Reisekunde dadurch Vorteile? Die Bundesregierung möchte die Tourismusbranche in der aktu- ellen Krisensituation unterstützen und hatte ursprünglich be- schlossen, dass Reisekunden bei abgesagten Reisen statt einer sofortigen Rückzahlung einen Gutschein bekommen sollen. Weil Pauschalreisen dem europäischen Recht unterliegen, hat die Europäische Union (EU) nun beschlossen, dass der Kunde die Wahl zwischen einer Rückerstattung oder einer Gutschein- lösung hat. Damit für die Verbraucher die Gutscheinlösung at- traktiver wird, haben verschiedene Reiseveranstalter eine Reihe von Vorteilslösungen entwickelt. So erhält etwa ein TUI-Kunde ein Reiseguthaben über den bezahlten Betrag, das dann auf die nächste gebuchte TUI-Reise angerechnet wird. Als Dankeschön gibt es dazu ein persönliches Extra-Guthaben von bis zu 150 € pro Buchung. Wird das Guthaben bis zum 31.12.2021 nicht genutzt, wird es ausbezahlt. FTI gewährt beispielsweise ein Urlaubsguthaben und einen Vorteil im Wert von 200 €, der bei der nächsten Urlaubsreise auf Leistungen vor Ort, etwa Ausflü- ge, eingelöst werden kann. DER Touristik bietet neben der Rück- erstattung für die gebuchte Reise einen Gutschein in Höhe des Reisepreises plus 50 Euro Preisnachlass für die nächste Reise. Wie können mich die Mitarbeiter des ACE-Reisebüros in dieser schwierigen Zeit unterstützen? Das Team des ACE-Reisebüros berät weiterhin zu laufenden Rei- sebuchungen und prüft täglich die Lage auf dem Reisemarkt. Die Lage entspannt sich langsam. Vor allem im Inland, in Öster- reich, in der Schweiz und ab dem dritten Juni in Italien. Dann voraussichtlich in vielen anderen Ländern. Wir unterstützen die ACE-Mitglieder hier schon bei der Planung der neuen Ur- laubsziele. ACE LENKRAD 6/2020 35 Mehr Marken und E-Autos Das ACE-Auto-Abo wurde mit Kooperationspartner Cluno neu aufgesetzt. Mehr als 100 Pkw-Angebote stehen zur Auswahl, vor allem aus den Segmenten Kleinwagen, Kompaktklasse und Mit- telklasse. ACE-Mitglieder können neben Benzinern, Diesel- und Hybridmodellen nun auch E-Autos im Abo beziehen, wie bei- spielsweise den neuen Opel Corsa-e (Fahrbericht auf S. 19). Eine gute Möglichkeit, die E-Mobilität auszuprobieren, denn die Min- destlaufzeit des Auto-Abos beträgt nur sechs Monate. ACE-Mit- W i s s e n, w a s d i e s e s Ja h r eträgt nägt n glieder sp paren sich durch die Koopera- tion z zudem die Registrierungsge- bü ühr von 299 Euro und erhalten nach Wahl einen 100-Euro- n Tankgutschein oder einen T Gutschein von „Wunschgut- schein“ in gleicher Höhe. s Mehr Infos zu den Vorteilen M de es Auto-Abos gegenüber dem m Leasing und einen Zu- zu den Pkw-Angeboten gang z gibt es auf f: www.ace.de/autoabo i m S t r a ß e n v e r k e h r g i l t S t V O - N o v e l l e w w w. a c e. d e / s t v o 2 0 2 0 2 0 2 0 ACE-Reisebüro Das Team des ACE-Reisebüros ist weiterhin für alle ACE-Mitglieder da. Durch permanenten Kontakt mit Rei- severanstaltern, Tourismusexperten, Behörden und aus- ländischen Partnern ist es immer auf dem neuesten Stand. Das ACE-Reisebüro informiert auch persönlich per E-Mail und Telefon bei Fragen rund ums Reisen: montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr unter 0711 5303 678. Per E-Mail über reise@ace.de. Das Wichtigste zur aktuellen Reiselage: www.ace.de/reisen/laenderinfos

ACE-WE L T Mein Club Tankautomat-Probleme in Frankreich Im Sommer 2019 hatten wir massive Schwierigkeiten, unseren Pkw an einer automatisierten Tankstelle an der Route Bayonne–Toulouse unter Einsatz meiner Visa-Card zu betanken. Ich musste mir am Ende sehr zeitaufwendig Hilfe beim Personal der angeschlossenen Raststätte or- ganisieren. Jetzt, nach den Corona-Lockerungen, wollen wir wieder mal nach Frankreich fahren. Aber in die Warteschlange an einer Tankstelle will ich mich trotzdem nicht stellen. Der Tank- automat wäre da schon meine erste Wahl. Was kann ich machen, wenn das Problem wieder auf- tauchen sollte? Sven M., Freiburg An den Tankautomaten kann theoretisch immer per Kreditkarte (Visa- oder Mastercard) getankt werden. Grundvoraussetzung ist, dass die Karte einen Chip hat und eine Zahlung per PIN-Eingabe möglich ist – die Nummer soll- ten Sie also für die Tankvorgänge parat haben. Im Zweifel reden Sie hierfür mit Ihrer Bank. In der Praxis sieht es aber tatsächlich leider so aus, dass auch trotz dieser Voraussetzungen in einigen Fällen Zahlungen per Karte nicht möglich sind. Meist sind dies freie Tankstellen oder Tankstellen an Supermärkten. Grund dafür ist, dass diese entweder keine Echtzeit-Online- Verbindung haben oder nicht an das Abrechnungssystem angeschlossen sind. In diesen Fällen kann der Tankautomat die Bonität einer in Deutsch- land ausgegebenen Karte nicht prüfen und verweigert den Tankvorgang. Bei international täti- gen Tankstellenbetreibern, wie zum Beispiel Shell, BP, Agip, Total, Esso, taucht dieses Problem hingegen in der Regel nicht auf. Unser Tipp: Merken Sie sich, bei welchen Betreibern der Tank- vorgang möglich war, und versuchen Sie auf Ihrer Route eine Tankmöglichkeit dieser Betreiber zu finden. Die gleiche Problematik tritt übrigens auch in Italien auf. Tilman Tetzloff, Reise & Touristik ) 1 ( N E M M O H X - P S , ) 1 ( / I V H C R A , ) 2 ( A P D : S O T O F So hilft der ACE Erst jetzt bin ich in der Lage, Ihnen für die ganze Organisation nach meinem Unfall in Lappland zu danken. Die unbürokratische Hilfestellung, die Sie geleistet haben, war schon herausragend. Die von Ihnen beauftragte Medi- cus Assistance hat sich intensiv darum gekümmert, dass wir trotz der vielen Flugausfälle wegen Corona eine Möglichkeit der Rückreise nach Hause bekamen. Alles war gut organisiert und wir sind gut angekommen. Mein Dank gilt auch für die Kosten- übernahme durch den ACE. F. Wolf, Düsseldorf ACE-Mitglieder sind ehrenamtlich in den ACE- Kreisen engagiert. Sie Club-Termine Informationsabende stehen genauso auf kümmern sich um kommunale Verkehrs- politik und sorgen für ein erlebnisorien- tiertes Clubleben. Was in den einzelnen Kreisen los ist, erfahren Mitglieder im Internet oder vom ACE-Infoservice. dem Programm wie kulturelle Ver- anstaltungen, Pannenkurse oder gemeinsame Clubfahrten. In den ACE-Sprechstunden werden alle Fragen beantwortet. Ansprechpartner Die Mitglieder der ACE-Kreisvorstände haben stets ein offenes Ohr für die Mitglieder, sie beant- worten Fragen und nehmen Anregungen auf. Mein Club Der ACE bietet viel mehr als Pannenhilfe. Im Ehren- amt kann sich jedes Mitglied für die Verkehrs- sicherheit engagieren: www.ace.de/kreisclubs 36 ACE LENKRAD 6/2020

Meist teure Räder geklaut Fahrraddiebstähle: Fahrraddiebe machen immer wertvollere Beute. Im Schnitt zahlten die Versicherungen 2019 pro gestohlenem Fahrrad 720 Euro. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) war das so viel wie nie zuvor. Im Vorjahr lag der Wert bei 650 Euro. Insgesamt meldeten die Versicherten 2019 in Deutschland 155.000 dauerhaft verschwundene Fahrräder. Dazu kamen rund 122.000 gestohlene Exemplare ohne Versicherung, wie sich aus der po- lizeilichen Kriminalstatistik errechnen lässt. Unterm Strich sank die Zahl der Delikte um rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Dunkelziffer der Fahrraddiebstähle dürfte allerdings deutlich höher lie- gen. Das höchste Diebstahl-Risiko bestand zuletzt in Bremen, wo auf 100.000 Einwohner 926 Fälle kamen. Es folgten Berlin mit 788 und Hamburg mit 656 Fällen. Unter den Flächenländern lag Niedersachsen mit 395 Diebstählen pro 100.000 Einwohnern ganz vorne. Der Bundes- schnitt lag bei 335. Die meisten Räder werden auf offener Straße ent- wendet. Die Hausratversicherung übernimmt den Schaden in der Regel nur, wenn das Rad aus gesicherten Räumen, etwa Keller oder Woh- nung, gestohlen wurde. Wer sich gegen Diebstahl auf offener Straße versichern will, sollte auf die entsprechende Zusatzklausel achten. Einen Vollkaskoschutz, auch gegen Diebstahl, bietet die ACE-Fahrrad- versicherung mit dem Kooperationspartner Ammerländer. ACE-Mit- glieder erhalten drei Pro- zent Rabatt auf den Versi- cherungsbeitrag. www. ace.de/fahrradkasko A l l e A n g e b o t e d e s AC E z u m S c h u t z f ü r F a h r r ä d e r w w w. a c e. d e / f a h r r a d s c h u t z Telefon-Aktion des ACE In eigener Sache: Der Club-Service nutzt die Zeit, in der uns Corona die Hände bindet und keine Veranstaltungen stattfinden, um die ACE-Mitglieder anzurufen, von denen wir noch keine oder eine veraltete E-Mail-Adresse haben. Über Ihre E-Mail-Adresse können wir Sie künftig noch besser über die Leistungen Ihres Clubs oder Änderungen in der StVO informieren. Natürlich werden wir es nicht schaffen, alle zu erreichen. Daher können Sie uns gerne auch Ihre E-Mail-Adresse an folgende Adresse senden: www.ace.de/e-mail Immer wachsam bleiben WW w.ace.de / e Seit vielen Wochen befinden wir uns in einer durch Corona geprägten Zeit, in der in den ACE-Kreisclubs keine Veranstaltungen stattfinden – zum Schutz der Mitglieder und der ehren- sowie haupt- amtlich Tätigen des ACE. Von einem „Corona-Schlaf“ der Kreisclubs zu reden, wäre falsch. Denn die Ehrenamtli- chen wollen wieder aktiv werden und etwas bewegen. Im Homeoffice werden deshalb schon fleißig kleinere Ver- kehrssicherheitsaktionen geplant, die eventuell schon bald noch in diesem Jahr auf Camping- oder anderen frei- en Plätzen stattfinden könnten. Dabei ist es den Aktiven vor Ort besonders wichtig, immer wieder darüber aufzu- klären, dass Alkohol- oder Drogenkonsum nicht mit der Teilnahme am Straßenverkehr zusammenpassen. Oder wie Erste Hilfe am Unfallort geleistet wird – denn gegen Unfälle ist keiner gefeit. Auch nicht in Corona-Zeiten. Denn gerade jetzt fahren wieder mehr mit dem eigenen Pkw statt mit dem ÖPNV, weil dort der Sicherheits- abstand nicht eingehalten werden kann. Noch wissen wir nicht, wann wir uns draußen wiedersehen. Aber wir freuen uns drauf. Bleiben Sie gesund! r e namt h Sicherheitstrainings Der ACE veranstaltet re- gelmäßig Trainings für Auto-, Motorrad- und Caravanfah- rer. Neben Basis- werden Aufbau- trainings für geübte Fahrer angebo- ten. Für Mitglieder gibt es die Si- cherheitstrainings zum Vorteilspreis. Werkstattpartner ACE-Mitglieder genießen beim bundes- weiten Werkstattnetz von Vergölst exklusive Vorteile. Sie erhalten zehn Prozent Rabatt auf die komplette Werkstattrechnung, also Material und Arbeitslohn, fünf Prozent Rabatt auf Reifen und Felgen sowie nach Voranmeldung einen kosten- losen 40-Punkte-Meistercheck. § Vertrauensanwälte Die vom ACE ausgesuchten Anwälte sind versiert in allen Fragen rund um das Verkehrsrecht. Mitglieder haben Anspruch auf eine kostenlose Erstauskunft. ACE LENKRAD 6/2020 37

F RE IZE I T & RE ISE Lüneburger Heide I E D E H R E G R U B E N Ü L V T : S O T O F Mich zieht‘s in die Heide Eines stand in den Sechzi- Erika (Ende Juli bis Anfang Sep- tember), immergrünem Wachol- der und Heidschnuckenherden. Wolfgang Polte ist auf jedem Kontinent zu Hause. Der Reisejourna- list lebt in Hamburg und gehört zum Ensem- ble des Kellertheaters in der Hansestadt. ger-jahren fest wie Weih- nachten und Ostern: Min- destens zweimal im Jahr mussten Eltern und Kinder aus den vier be- nachbarten Großstädten Braun- schweig, Hannover, Bremen und Hamburg in die Lüneburger Heide fahren. Im Frühjahr wurde Spargel mitgebracht, im Sommer und Herbst Kartoffeln und Honig. Ehe Mallorca zur Urlaubshochburg wurde, war es die Lüneburger Hei- de. In diesem Jahr wird es wieder so sein. Die rund 110 Kilometer breite und bis zu 130 Kilometer lange größte deutsche Heideland- schaft ist wieder Trend- und Sehn- suchtsziel. Auch meines! Kaum ei- ne andere deutsche Region wurde so viel besungen und war so häu- fig Filmkulisse. „Grün ist die Hei- de“, dreimal verfilmt, war 1951 ein Hit mit 16 Millionen Besuchern. REISE-INFO: HIER BLÜHT DIE ERIKA ANFAHRT: Mit dem Auto über die A 2 oder A 7, Abfahrten Bispingen oder Soltau Süd und Nord. Bahn: bis Lüneburg, Uelzen oder Celle. Von dort weiter mit Regionalzügen. SEHENSWERT: Lüneburg: Altstadt mit Rathaus. Celle: Altstadt und Schloss. Bispingen: Jagdschloss Iserhatsche. Walsrode: Vogelpark. Uelzen: Hundertwasserbahnhof. Hankensbüttel: Otterzentrum, Wilseder Berg. SCHLAFEN & SCHLEMMEN: Center Parcs Bispingen, www.center parcs.de; Undeloh:„Undeloher Hof“, www.undeloher-hof.de; Soltau: Im Brauhaus Joh. Albrecht gibt es würziges, selbst gebrautes Bier und Hausmannskost, www.brauhaus-joh-albrecht.de WEITERE INFOS: TV Lüneburger Heide, www.lueneburger-heide.de Rund um das Fachwerkstädt- chen Bleckede, gleich hinter Lüne- burg, wurden die Außenaufnah- men gedreht. Von dort sind es noch fünfzig Autominuten über die B 209 zu meinem liebsten Feri- enort Bispingen. Er hat die größte Hotelauswahl, von der kleinen Pension bis zum riesigen „Center Parcs Resort“ (siehe Reise-Info). Der „Heidepark Soltau“ mit Ach- terbahnen und Karussells ist ganz nah. Um Bispingen beginnen die malerischsten Wanderwege, viele Radrouten und Pferdekutschen- strecken entlang von blühender Mich zieht es immer zum Wil- seder Berg, die mit 169 Metern höchste Erhebung und der beste Aussichtspunkt. Hier meditierte schon der Dalai Lama. Von dort wandere ich den Themenweg „Lila Krönung“, der auch zum mysti- schen „Totengrund“ führt. Zwei Tage plane ich mindestens ein. Denn der Wanderweg ist 46 Kilo- meter lang. Obwohl ich Langschlä- fer bin, starte ich schon gegen fünf Uhr morgens, weil dann noch et- was gruseliger Dunst und Stille über der Landschaft liegen. Ein Tipp: Wilsede ist autofrei, deshalb parke ich in Amelinghau- sen, wo jedes Jahr im August die Heidekönigin gewählt wird. Und ein weiterer Tipp für Radler: Wer größere Strecken radeln will, sollte in Celle oder Uelzen starten. Von diesen Städten führen rund 2000 Kilometer Radwege durch die Na- turpark-Gebiete. ACE LENKRAD 6/2020 39

F RE IZE I T & RE ISE Fischland-Darß-Zingst an der Ostsee I T S G N Z - S S R A D - D N A L H C S I F V T : S O T O F Erstes Ziel: Ostseestrand Hanne Bahra hat ihr Herz in „Meckpomm“ verloren. Bereits 20 Bücher hat sie über dieses Bundesland geschrieben. Die Reiseautorin lebt in Potsdam. Lautlos gleitet ein Drachen- flieger über das Steilufer zwischen Wustrow und Ah- renshoop. Er schneidet haarscharf die Küstenkante. Den munteren Möwen gleich, die die von Sand- dorn ge- schmückte Hochuferwand der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst umschwirren. Der Pilot im Auf- wind lacht, singt und winkt mir zu. Ich laufe am Fuße des Hohen und Hundsrosen REISE-INFO: HALBINSEL FISCHLAND-DARß-ZINGST ANREISE : Mit dem Zug nach Ribnitz-Damgarten (von Hamburg) oder über Stralsund nach Barth (von Berlin). Ab Barth und Ribnitz- Damgarten fahren Busse (Linie 210) auf die Halbinsel. Mit dem Auto von Berlin: A 19, Abfahrt Ribnitz-Damgarten. Aus Hamburg: A 20 bis Kreuz Rostock, dann auf die A 19 Richtung Rostock. SEHENSWERTES/TIPPS: Kunstmuseum, Werke der Gründergenerati- on der Künstlerkolonie, www.kunstmusem-ahrenshoop.de SCHLAFEN UND SCHLEMMEN: Gesund und köstlich – Mühle Ah- renshoop, www.muehle-ahrenshoop.com; unterm Reetdach mit Pool – Landhaus Morgensünn, www.hoteluntermreetdach.de NÄHERE AUSKÜNFTE: Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst, www.fischland-darss-zingst.de 40 ACE LENKRAD 6/2020 Ufers durch den glitzernden Bran- dungssaum. Barfüßig, leichtsin- nig. Wind in den Haaren, Gischt im Gesicht. Ein schöner Traum! Die Ostsee, mein Sehnsuchts- ziel seit Kindertagen, ist meiner Heimatstadt Potsdam drei Auto- stunden nah und jetzt doch so fern. So träume ich mich über die Grenzen der gegenwärtigen Krise hinaus und wandere am alten Künstlerdorf Ahrenshoop mit sei- nen tief ins Gesicht gezogenen Schilfdächern vorbei zu den fah- len Buchen und zerzausten Wind- flüchtern am wilden Weststrand. Ungezähmt von Buhnen und Steinwällen, mit denen man noch in Ahrenshoop die tosenden Wel- len aufzuhalten versucht, wirft sich hier die Ostsee bei Sturm bis in den Küstenwald und hinterlässt am Strand vom Seewasser ausge- laugte Baumgerippe – Baumaterial für vom Darßwald gesäumte Weststrand zählt für mich zu den roman- tischsten Stränden, mit Sand so Strandburgen. Der fein, dass man ihn einst zum Be- füllen von Sanduhren benutzte. Der Wald im Nationalpark Vor- pommersche Boddenlandschaft mit seinen windgebeugten Bäu- men und Erlenmooren war immer auch ein beliebtes Motiv für die Maler der Ahrenshooper Künstler- kolonie. Pilze, Flechten und Moo- se umhüllen wie ein buntes Lei- chentuch vom Alter gefällte Bäu- me. Die Waldmoore des Darß su- chen in Deutschland ihresglei- chen. Bevor mich im Dickicht die be- rüchtigte Darßmücke weckt, fanta- siere ich mich zurück nach Ah- renshoop, in die unbeschwerte Ge- selligkeit des einstigen Künstler- dorfes, in dem Kultur und Natur so dicht beieinanderliegen. Die zen- trale Dorfstraße mit ihren Cafés, Kunstmuseen und Boutiquen ist voller Flaneure. Da klingelt der Wecker und holt den Drachenflie- ger vom Himmel. Ich aber packe schon mal meine Koffer für die kommende Zeit.

F RE IZE I T & RE ISE Bergbauernmuseum Diepolz und Großer Alpsee im Allgäu G R Ö F : S O T O F Meine Herzensheimat Still liegt der Niedersontho- fener See im Waldgürtel, behäbig das Dorf Nieder- sonthofen – und dann geht’s auf- wärts. Mit jedem Höhenmeter wird es friedvoller, das Bergstätt- Gebiet zwischen Immenstadt und dem Hauchenberg ist etwas, das immer an meiner Seele rührte – und rührt, gerade weil die Oberall- gäuerin nun im Ostallgäu lebt. Und endlich! – Diepolz, auf 1000 Metern gelegen, ganz „obadoba“, der Blick geht weit zum Grünten hinüber und hinein in die Nagel- fluhkette. Es sind nicht unbedingt die dramatischen Felsenberge, hier gibt es Hügel und Höcker, To- bel und Waldschluchten, neue Grasbuckel mit kleinen Kreuzen, wieder eine scharfe Kurve, wo sich ein Sträßchen wie eine Achter- bahn hinunterstürzt. So eine Landschaft macht nicht gesprä- chig, auch nicht großspurig. Nicola Förg ist Reise- journalistin und Krimi- autorin. Ihre Alpenkrimis sind Bestseller. Die Tierfreundin unterhält in Prem im Allgäu einen Ponyhof. REISE-INFO: SO URIG IST DAS ALLGÄU ANREISE: Vom Bahnhof Immenstadt aus gibt es Busverbindungen der RVA Oberallgäu, www.rvo-bus.de SEHENSWERTES/TIPPS: Allgäuer Bergbauernmuseum, Freilichtmu- seum, das Aspekte des Bergbauernlebens thematisiert: die Unbill der Steillagen, Handwerk im Winter etc., www.bergbauernmuseum.de; Sennerei Diepolz, www.bergkaeserei-diepolz.de; die Lädine Santa Maria Loreto befährt den Großen Alpsee, www.alpseesegler.de SCHLAFEN UND SCHLEMMEN: Lustiger Hirsch, Wirtshaus, Zimmer und Ferienwohnungen in Akams, urig, regional und lecker! www.lustiger-hirsch.de; Burg-Café Werdenstein, ein aussichtsreicher Traumort, www.burgcafe-werdenstein.de NÄHERE AUSKÜNFTE: www.alpsee-gruenten.de Auch die Menschen sind es nicht. Richard Wiedemann ist Deutschlands höchster Museums- bauer, als das Allgäuer Bergbau- ernmuseum 2002 neu eröffnete, hätte der Richard sonst mit der Landwirtschaft wohl aufgehört. „Sein“ Museum lässt eine ihrer Hörner beraubte Kuh sagen: „Mir ist das peinlich. Hörner sind doch eine sehr persönliche Angelegen- heit.“ Richards Hof ist Teil des Mu- seums, seine Kühe wurden leben- des Inventar und der Richard „kann Museum“, er kann es mit den Menschen und dem lieben Vieh. Und manchmal, wenn der Tag sich anschickt, ruhiger zu werden, sitzen wir dann auf der Höfle-Alpe, hier gibt es den weltbesten Bergkä- se von der Sennerei Diepolz, die si- lofreie Milch von kleinen lokalen Bauern zum Gold des Allgäus ver- arbeitet. Dem großen Käsepionier Carl Hirnbein ist ein Wanderweg gewidmet, dem Mann, der „dett- moals“ den Wechsel vom Flachs- anbau zur Milchwirtschaft voran- trieb, vom blauen zum grünen All- gäu! Der Weg liegt jenseits des Hauchenbergs, eines Höhenrü- ckens, der mit dem Aussichtsturm in 1250 Metern gipfelt. Auch am Hauchenberg eingebettet: die Loh- weggrotte – ich war da immer zu Weihnachten mit meiner Frau Ma- ma. Echte Heimat, Herzensheimat und sobald es geht, werde ich auf den (Bergwiesen-)Matten stehen … und Richards „Schofla“, also die Weißen Bergschafe des Museums, streicheln! ACE LENKRAD 6/2020 41

F RE IZE I T & RE ISE Baiersbronn im Schwarzwald K I T S I R U O T N N O R B S R E A B I , N R O B N E S S I E W : S O T O F Mountainbiken in Baiersbronn Eines meiner schönsten Rei- schwarzwald. Und die Welt steht Kopf. Wie sehr das bald zutreffen sollte, ahnte ich natürlich nicht. hier erwirkte man auf rund 50 Ki- lometern Ausnahmen. Schilder appellieren an ein achtsames Mit- einander. Stefan Weißenborn hat sich den Themen Rad und Reisen ver- schrieben. Häufig ver- bindet er seine beiden Leidenschaften. Der Autor lebt in Berlin. seerlebnisse im Sattel – da- nach sehne ich mich in die- sen Tagen zurück: Auf Stollenrei- fen rolle ich an eine geschwunge- ne Parkbank heran – eine der „Himmelsliegen“, die man rund um Baiersbronn an Aussichts- punkten aufgestellt hat. Die Beine über der Lehne schaue ich kurz da- rauf kopfüber ins Blau. Es ist tolles Frühsommerwetter hier im Nord- REISE-INFO: RADLERPARADIES SCHWARZWALD ANREISE: A 81 bis Rottenburg am Neckar, ab dort rund 45 km bis Tonbach. Mit dem ICE bis Karlsruhe oder Stuttgart, weiter mit der Regionalbahn nach Baiersbronn. SEHENSWERTES/TIPPS: Das Radler-Streckennetz um Baiersbronn umfasst 400 Kilometer. MTB-Touren sind zwischen 13 und 81 Kilo- meter lang, App-Tipp: „Tourenguide Baiersbronn“. SCHLAFEN UND SCHLEMMEN: Im Bike-Hotel „Tanne“ mit Fahrrad- werkstatt und Baumhaussauna, Verleih von E-Mountainbikes: www. hotel-tanne.de; ähnliches Konzept: „Hotel-Gasthof Rosengarten“, www.rosengarten-baiersbronn.de; empfehlenswerte Küche mit regionalen Zutaten im „Waldknechtshof“ (waldknechtshof.de) NÄHERE AUSKÜNFTE: Baiersbronn Touristik, www.baiersbronn.de 42 ACE LENKRAD 6/2020 Gleich am ersten Tag erfahre ich Kulinarisches – im „Waldknechts- hof“ bei regionaler Kräuterkost: zum Salat komponierte Schafgar- be, Pimpinelle nebst Löwenzahn, Sauerampfer und Gundermann. Im Radler-Hotel „Tanne“ in Ton- bach werde ich mit heimischem Reh und Fichtenspitzen verwöhnt, obwohl mich nach etlichen Fahr- radkilometern auch ein Jäger- schnitzel beruhigt hätte. Doch wenn es ums Essen geht, lässt man sich im Sternedorf Baiers- bronn nicht lumpen. Und das gilt auch fürs Mountainbiking. Man kann sich über 440 Kilo- meter durch Deutschlands größ- tes Mittelgebirge kämpfen. Aber Baiersbronn bietet Besonderes: Eigentlich dürfen schmale Pfade mit Breiten von unter zwei Metern in Baden-Württemberg nicht be- fahren werden, um Konflikten mit Wanderern vorzubeugen. Doch So radele ich nicht nur auf be- festigten Radwegen durchs tiefe Murgtal und auf Forstwegen zur Tonbachquelle, wo sich das Was- ser in einen moosigen Steinbot- tich ergießt, sondern auch auf Trails zu einem Kleinod des Natio- nalparks Schwarzwald: dem Hu- zenbacher See, der einstmals den Wanderern vorbehalten war. Wie eine schwarze Scheibe liegt das Eiszeitrelikt da. An manchen Ta- gen spiegelt sich der Wald darin, im Sommer blühen gelbe Seero- sen. Später komme ich an einem steilen Anstieg richtig ins Schwit- zen. Dafür hat es die Abfahrt in sich, zügig rolle ich auf einem Waldweg zurück ins Murgtal. Am Abend schwitze ich in der Baumhaussauna des Hotels ein zweites Mal und die Aussicht ins Tonbachtal ist auch von hier fan- tastisch.

F RE IZE I T & RE ISE Südliche Weinstraße N E S I E Z T E L : S O T O F Die Weinstraße wär‘s jetzt Warum es mich in mei- Christina Letzeisen lebt in Ortenberg, nahe an der Grenze zu Frankreich. Die Reiseautorin schreibt am liebsten über Kreuzfahrten, Kultur und Kulinarik. nen Träumen an die Südliche Weinstraße zieht? Weil ich eine Genießerin bin – und Genüsse gibt es hier reichlich. Angefangen bei den Na- turschönheiten über das Aktiv- programm bis hin zur Kulinarik. Und diese hört nicht beim Pfälzer Saumagen auf, einer Spezialität, die durch einen Altkanzler be- rühmt wurde. Ebenso bekannt REISE-INFO: WANDERSTRECKEN UND WEINBERGE ANREISE: Per Bahn und Bus zu den ICE-Bahnhöfen Mannheim oder Karlsruhe. Von dort fahren die Bahnen und Wanderbusse stündlich. SEHENSWERTES/TIPPS: Von der Reichsburg Trifels bei Annweiler hat man einen tollen Panoramablick auf den Pfälzerwald und über die Rheinebene, www.reichsburg-trifels.de SCHLAFEN UND SCHLEMMEN: Familien bietet das Gästehaus „Zweite Heimat“ in Rhodt Ferienwohnungen mit einem besonderen Erlebnisfaktor an, www.gaestehaus-zweite-heimat.de; Paare finden im Schloss Edesheim inmitten der Weinberge eine romantische Aus- zeit, www.schloss-edesheim.de; Weine und leckere Speisen werden im rustikalen Hof der Weinstube Brand in Frankweiler serviert. AUSKÜNFTE: www.suedlicheweinstrasse.de sind die Rebensäfte. Beim welt- weit größten Riesling-Anbauge- biet würde man vermuten, dass sich hier alles um die edlen Trop- fen dreht. Das tut es, aber nicht nur. Die Region hat viel mehr zu bieten als Weinberge. Der stattliche Pfälzer Wald, die trutzigen Burgen und die pittores- ken Winzerorte mit ihren verwin- kelten Gassen und den urigen Kneipen laden vielerorts zum Ein- kehren ein. Ein toller Auftakt ist der Bummel durch das beschauli- che Rhodt. Das Städtchen zu Fü- ßen der Riedburg mit seinem denkmalgeschützten Ortskern ist ein kleines Schmuckstück. Mein Tipp: das Café Ludwig 1. In „könig- lichem Ambiente“ werden hier Kuchen und Torten serviert – alle nach alten Rezepten gebacken. Nicht ganz so königlich elegant ist die mittelalterliche Reichsburg Trifels in Annweiler. Die Burganla- ge war einst das Gefängnis von Ri- chard Löwenherz. Die Gästeführer in historischen Gewändern neh- men Jung und Alt mit auf eine Zeitreise. Die Geschichten begeis- tern die Besucher genauso wie der grandiose Panoramablick. Noch mehr Burgruinen und idyllische Winzerdörfer können auf dem 172 Kilometer langen Pfälzer Höhen- steig bestaunt werden. Die elf Etappen sind recht schweißtreibend. teilweise Weniger anstrengend ist der Ge- brüder Grimm Märchenweg. In Dörrenbach startet die 5,7 Kilome- ter lange Strecke, die ein Teil des Dornröschen-Rundwanderwegs ist. Begegnungen mit Märchenge- stalten wie dem Froschkönig und Sterntaler, gibt es inklusive. Doch anders als in anderen Er- zählungen gibt es in der märchen- haften Pfalz mehr als nur ein Hap- py End. Besser gesagt: Hier feiert man die Feste, wie sie fallen, und Besucher können sich das ganze Jahr über auf Genuss- und Glücks- momente freuen, sei es auf einer Weinprobe oder während einer Ak- tivtour, die Herz und Beine bewegt. ACE LENKRAD 6/2020 43

F RE IZE I T & RE ISE Reiserecht in Krisenzeiten Turbulenzen für Touristen Auch wenn erste Lockerungen Hoffnung wecken – die Wahrschein- lichkeit, dass wir in diesem Jahr unbeschwerte Tage im gebuchten Urlaubsdomizil verbringen, ist gering. Was also tun? Am Strand die Seele bau- meln lassen, Sonne tan- ken und am Abend lan- destypische Köstlichkeiten genie- ßen – tja, für dieses Jahr bleibt der Traumurlaub wohl vorerst ein Traum: Einen normalen Urlaub mit vollen Stränden wird es dieses Jahr nicht geben – „und zwar in keinem einzigen Land, weder in Europa noch in irgendeiner an- deren Region der Welt“, dämpft Außenminister Heiko Maas zu ho- he Erwartungen. Doch was tun, wenn der gebuchte Sommerur- laub coronabedingt ins Wasser fällt? Ein Großteil der Reiseveran- stalter hat sämtliche Angebote bis auf Weiteres gestrichen. Das schafft Klarheit, denn Kunden er- halten ihr Geld zurück. Nach die- sem Grundsatz werden nicht nur Pauschalreisen berücksichtigt. Auch einzelne Leistungen, wie beispielsweise die Zugfahrt zum Reiseziel oder geplante Ausflüge, fallen darunter. Das Gros der Ver- anstalter zeigt sich kulant und akzeptiert Stornierungen ohne einen Aufschlag. Allerdings ist Geduld gefragt. Bei den vielen Rei- serücktritten kann es sein, dass sich die Rückerstattung verzögert. Alternativ offerieren viele Veran- stalter einen Gutschein als Ersatz zur Rückzahlung. 44 ACE LENKRAD 6/2020

A C E - T I P P H e u t e v e r s c h i e b e n, m o r g e n r e i s e n w w w. a c e. d e / r e i s e n / Das Team des ACE-Reise- büros ist weiterhin für alle ACE-Mitglieder da. Sobald Informationen zu einer beim ACE gebuch- ten Reise vorliegen, wer- den Sie persönlich infor- miert. Gemeinsam mit Ihnen prüfen die ACE- Reiseexperten, ob eine Umbuchung bzw. Ver- schiebung des abgesag- ten Urlaubes möglich ist. Weitere Infos unter www.ace.de/reisen/ ) 2 ( K C O T S E B O D A / 1 7 0 R O T C E V Y P P A H : O T O F das Hotel geschlossen hat. Denn: Wo keine Leistung anfällt, kön- nen Kosten eingefordert werden. Zwecke Gelten diese Regeln auch für Rei- sen im Inland? Nein, was sich je- doch jederzeit erneut ändern könnte. Innerhalb Deutschlands gibt es dennoch einiges zu beach- ten: Denn jedes einzelne Bundes- land handhabt das Reisen für touristische anders. tou Wä ährend in einigen Bundeslän- der rn die Hotels bereits geöffnet aben, muss woanders erst ha noch nachgezogen werden. n Entsprechend muss jeder Fall E individuell und nach den Bestimmungen des jeweili- B gen Bundeslandes betrachtet g werden. we Lassen n sich Reisen umbuchen? Die Bra anche kommt ihren Kun- den sehr entgegen. Bei vielen d Veranstaltern lassen sich die Rei- sen flexibel umbuchen. Das gilt sogar teilweise nicht nur für den Reisezeitpunkt, sondern auch für das Reiseziel. Die „neue“ Reise wird dann nach tagesaktuellen Preisen abgerechnet. Was passiert, wenn der Reisever- anstalter durch die Coronakrise pleitegeht? Viele Anbieter kämp- fen um ihre Existenz. Ob der ge- samte Reisepreis von der Insol- venzversicherung erstattet wird, hängt letzten Endes von der Ge- samtzahl der Insolvenzen ab. Denken wir zurück an die Tho- mas-Cook-Pleite im vergangenen Jahr, hier reichte die Deckungs- summe nicht. Vielleicht retten Staatshilfen die Veranstalter über die Krise hinweg. In jedem Fall heißt es, flexibel zu bleiben und, sofern es die eigene Situation er- möglicht, die Reise nicht zu stor- nieren, sondern auf einen Reise- gutschein auszuweichen. Michèle Wrobel Stand: Redaktionsschluss 19. Mai 2020 ACE LENKRAD 6/2020 45 Ihre Antworten auf Facebook 36 Prozent unserer Community mussten ihren Sommerurlaub bereits stornieren. 64 Prozent hoffen, ihren Urlaub noch regulär antreten zu können. . Wer trägt die Kosten, wenn Rei- sende stornieren? Grundsätzlich ist es so: Wenn das Außenminis- terium eine Reisewarnung ver- kündet, haben Urlauber das Recht, von der gebuchten Pau- schalreise kostenlos zurückzu- treten. Fällt die gebuchte Reise aber erst in den Herbst oder in den Winter dieses Jahres, ist es empfehlenswert, mit der Stornie- rung zu warten. Da die Lage so weit im Voraus nicht einzuschät- zen ist, könnten bei einer früh- zeitigen Stornierung Kosten an- fallen. Bei individuell gebuchten Unterkünften könnten rechtliche Hürden auftauchen. Im Vergleich zum Pauschalurlaub gilt dann das Recht am Ort des Hotels oder beispielsweise Mietwagenunter- nehmens. Notfalls müssen die Kosten eingeklagt werden. Ein- facher wird es für Kunden, wenn

T O A - A N A R T K C R I I , A I L A R T S U A N R E T S E W M S I R U O T , ) 3 ( A P D : S O T O F F RE IZE I T & RE ISE Magazin Reisebeschränkungen virtuell entfliehen: Geplatzte Reiseträume? Nicht traurig sein – eini- ge Länder bieten einen kleinen virtuellen Vorge- schmack für die nächste Reise. Diese Gelegenheit tröstet nicht nur über den verkorksten Urlaub hinweg, sondern macht Lust auf mehr. Obendrein lässt sich das nächste Reiseziel schon vorab er- kunden. Das sind unsere Tipps für Sie. Grenze des Kaiserreichs Chinesische Mauer China: Normalerweise wäre ein Ausflug zum beliebten Touristen-Hotspot gerade undenk- bar. Wie gut, dass man die 21.000 Kilometer lange, legendäre Mauer online erkunden kann. Verschiedene Mauerabschnitte lassen sich beim virtuellen Spaziergang zu allen Jahreszeiten begehen. Die einmaligen Bilder der umliegenden Bergkämme machen die kleine Sofareise richtig spannend. Einen virtuellen Ausflug beginnen unter: www.thechinaguide.com/de/destination/great-wall-of-china Schnell nach Down Under Australien: Zugegeben – mit Koalas kuscheln kann man vorm heimischen Monitor nicht. Aber das Lone Pine Koala Sanctuary bei Brisbane gewährt direkte Einblicke in den Tierpark. Sechs Kameras sind auf die Koala-Gehege gerichtet. Unter https://koa la.net/webcams können die virtuellen Gäste die Koalas und ihre Jungen beim Fressen, Entspannen und Schlafen beobachten. Wer den Trip nach Australien ausdehnen möchte, schaut sich Brisbane, die Inseln Fitzroy und Magnetic Island sowie die Küs- tenstädtchen Noosa und Port Douglas an. Auf der Youtube-Seite von Tourism and Events Queensland sind viele 360-Grad-Videos bereitgestellt. Australien besuchen unter: www.youtube.com/ playlist?list=PLwsOom-PMbdWByRrqOActHxTszkNwq3Fm 46 ACE LENKRAD 6/2020 Safari im Wohnzimmer Live-Safari Südafrika: Elefanten, Nashörner, Löwen, Büffel und Leoparden – das sind die sogenannten „Big Five“. Um sie bei einer Safari alle zu sichten, braucht es viel Glück. Wer sein Glück von den heimischen vier Wänden aus herausfordern möchte, hat jetzt Gelegenheit dazu. Fünf Webcams in drei verschiedenen südafrikanischen Nationalparks ermöglichen, auch von zu Hau- se aus auf Safari zu gehen. Die Kameras sind jeweils an einer Wasserstelle postiert, sodass mit etwas Geduld und Glück sicher das ein oder andere Tier vor die Linse spaziert. Vielleicht entde- cken Sie alle Big Five unter: www.sanparks.org/webcams/

Architektur trifft Natur Grand Canyon mit Popcorn Singapur: Mitten in Südostasien liegt der kleine Stadtstaat Singa- pur. Singapur ist nicht nur eine der modernsten, sondern auch eine der meistbesuchten Städte der Welt. Mit seinem Reichtum, den atemberaubenden Neubauten und der Internationalität hebt es sich von seinen Nachbarstaaten ab. Wer zum ersten Mal die Stadt bereist, kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: Die grüne Stadt wirkt wie eine neue Welt aus der Zukunft. Ein beliebtes Ausflugsziel sind die Gardens by the Bay. Arizona in den USA: Was bei einer Reise in die USA nicht fehlen darf, ist ein Besuch des Grand Canyon in Arizona. Einmal am Canyon stehen und sich von der einzigartigen Kulisse beeindru- cken zu lassen, ist ein Traum vieler. In Corona-Zeiten muss es aber nicht bei einem Traum bleiben. Mit den Grand Canyon Vir- tual Tours können virtuelle Besucher mithilfe von 360-Grad-Fo- tos, Videos und geführten Lektionen tief in die Schluchten des Naturwunders eintauchen. Bei einer virtuellen Wanderung kön- In der über 100 Hektar großen Parkanlage finden Besucher exotische Pflanzen in der ungewöhnlichen Landschaftsarchitek- tur der Gärten. Besondere Attraktionen sind die beiden riesigen Gewächshäuser und die 50 Meter hohen „Superbäume“ – bepflanzte Gebilde, die abends in verschiedenen Farben auf- leuchten und mit Musik bespielt werden. Von Baumkrone zu Baumkrone lässt es sich entlangschlendern. Weitere Highlights und Sehenswürdigkeiten in Singapur können virtuell erkundet werden unter: www.youtube.com/watch?v=Nl3gRXn0c9g nen Zuschauer Orte entlang des 450 km langen Colorado River erkunden. Dabei sind an verschiedensten Stellen Fotos und Videos integriert, die die Besucher mit auf eine Bootstour neh- men oder mit denen Wissenschaftler Infos über den jeweiligen Ort des Grand Canyons geben. Auf Exkursionen erforschen Sie z. B. den Blacktail Canyon und all seine charakteristischen Merk- male. Diese Touren geben auch vom Sofa aus das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. Virtuell in die USA einreisen unter: www.nps.gov/grca/learn/photosmultimedia/virtualtour.htm ACE LENKRAD 6/2020 47

P O S T Schreiben oder mailen Sie uns. Ob Fragen, Lob oder Tadel, wir freuen uns auf Ihre Meinung. ACE LENKRAD 70369 Stuttgart @ leserbriefe@ace.de Besuchen Sie uns auf www.facebook. com/AutoClubEuropa Bitte immer mit Namen und Anschrift. Einsender erklären sich mit Kürzungen einverstanden. Das sagt unsere Facebook-Community zum aktuellen Gerichts- urteil, das nun bei unbe- fugtem Parken auf einem E-Ladeparkplatz das so- fortige Abschleppen er- laubt: Holger B.: Meiner Meinung nach könnten alle, die auf Parkplätzen parken, die für andere bestimmt sind, ab- geschleppt werden. Dietmar L.: Ich finde das genau richtig. Da ich letzte Woche so eine Situation er- lebt habe. Oliver S.: Das Problem hier bei Calw ist, dass Ladesta- tionen quasi 24/7 durch ein ansässiges Carsharing- Un- ternehmen blockiert wer- den. Ich hab zwar kein E-Fahrzeug, durfte aber schon öfters die erfreuten Gesichter von Leuten se- hen, die dort laden wollen. 48 ACE LENKRAD 6/2020 Dickes Lob Neuerungen im ACE LENKRAD Das Magazin ist wesentlich at- traktiver und lesenswerter ge- worden. Gisbert Schlotzhauer, Herne Tragen der Schutzmaske im Auto verboten? Nach meinen Recherchen ist eine Verdeckung von Mund und Nase laut StVO nicht erlaubt. Ich bitte um Klarstellung. Klaus Fischer, Hilden Laut StVO gilt beim Autofahren ein Vermummungsverbot. Wer sich derzeit mit einer Maske hinters Steuer setzt, muss darauf achten, dass die ausschlaggebenden Ge- sichtszüge (Stirn und Augen) er- kennbar sind – eine Kombination aus Maske und Sonnenbrille ist keine gute Idee. Auch die eigene Sicht darf nicht beeinträchtigt wer- den. Insgesamt sind die Bußgeld- behörden jedoch derzeit angehal- ten, je nach Verstoß Einzelfallent- scheidungen zu treffen. Ausnah- men gelten außerdem für die ge- werbliche Personenbeförderung – die Redaktion. Keine Bußgelder bis vier Monate Fristüberziehung Längere Frist für Hauptuntersuchung Sie schreiben, dass die vertiefte Untersuchung und die damit verbundene erhöhte Gebühr aus- gesetzt ist. Es werden jedoch lediglich keine Bußgelder bis zu vier Monaten erhoben. Die soge- nannte vertiefte Untersuchung und die damit erhöhte Gebühr bleibt bestehen. Zudem sind für eine Nachuntersuchung nun nicht nur eine Frist von einem Monat, sondern zwei Monate Zeit. Dies alles gilt nicht für die Sicherheitsprüfung von Bussen, Lkw und schweren Anhängern. Matthias Schuster, Fachgebietsverantwortlicher Einzelgenehmigung bei Dekra in Germering Nur hochpreisige Räder vorgestellt Eine Frage des Typs In unserer Clubzeitschrift mit Lesern, die überwiegend Nor- malverdiener sind, fast nur hochpreisige Fahrräder vorzu- stellen, finde ich fast daneben. Dieser Artikel passt eher in eine Hochglanzbroschüre. Peter Einhausen, Tangstedt Ihre Auswahl an Fahrädern, die sie vorstellen, steht so ganz im Gegensatz zur Umfrage in der Community, dass 79 Prozent lie- ber ohne Akku radeln. Sieben von acht vorgestellten Rädern sind Pedelecs. Von den vorge- stellten Preisspannen will ich mal ganz absehen. Ich glaube, Sie haben die überwiegende Mehrheit der ACE-Mitglieder aus den Augen verloren. Anton Diringer-Feyrer, Nürnberg Natürlich haben Sie recht, was die Zahlen unserer Facebook-Commu- nity betrifft. Der Wunsch nach Pe- delecs ist jedoch weitaus größer – das belegen aktuelle Verkaufszah- len im Radhandel und auch Mit- gliederbefragungen (über die Face- book-Community hinaus). Übrigens: Drei unserer vorgestell- ten Räder waren keine Pedelecs – die Redaktion. Kümmert euch um alle Verkehrsteilnehmer Das Fahrrad als Verkehrsmittel Dass sich unser Club für die Rad- fahrer einsetzt, ist nicht ver- kehrt. Aber: Der neue Bußgeldka- talog, der ziemlich einseitig kre- iert wurde, muss doch die Kritik eines Autoclubs erfahren. Bitte – lieber ACE, kümmert euch doch um die Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer. Achim Henschel, München Der ACE versteht sich als Mobili- tätsbegleiter und kümmert sich um die Belange und Rechte aller Ver- kehrsteilnehmer, egal ob diese zu Fuß, auf dem Rad oder im Fahr- zeug unterwegs sind – die Redakti- on. Zum Thema Radfahrer möchte ich etwas beisteuern. Radfahrer sollen auch ihren Platz auf der Straße haben und ich überhole auch mit großem Seitenabstand. Es wäre schön, wenn einige Rad- fahrer wissen würden, wo sie zu fahren hätten. Jene sehen den rot gepflasterten Fußweg als Radweg an. Ein Schild an beiden Enden des Fußweges ist nicht vorhan- den. Mir wurde schon gesagt, ich sollte mich runtermachen, das ist ein Radweg. Wilfried Minner, Lipprechterode Auf den Inhalt kommt es an Verbandskasten noch fit In dem Artikel schreiben Sie: „Ist das Verfallsdatum über- schritten, erfüllt der Verbands- kasten nicht mehr die Anforde- rungen der DIN-Norm 13164.“ Diese DIN-Norm regelt den In- halt eines Verbandskastens, z.B. Stückzahl und Maße von Ver- bandsmaterialien und Pflaster, sagt jedoch mit keinem Wort etwas zur „Mindesthaltbarkeit“ oder Ähnlichem. Auch in der Straßenverkehrszulassungsord- nung ist davon nicht ein Wort zu finden. Christiane Morck, Bamberg Die StVO enthält tatsächlich keine Regelungen zu Überprüfung und Austausch von Verbandskästen. Allerdings gilt §4 des Medizinpro- duktgesetzes. Danach dürfen Me- dizinprodukte, deren Haltbarkeits- datum abgelaufen ist, nicht mehr verwendet werden – die Redaktion. Das Handy auch als Zündschlüssel? Autoschlüssel auf dem Handy Es mag meinem Alter geschuldet

sein, aber ich möchte mein Auto selbst steuern und auch beherr- schen. Ich mag gar nicht daran denken, wenn so ein „spaßiger Hacker“ an den Straßen die Fahr- zeuge manipuliert. Volker Rödeler, Wolfsburg Für meine Autos habe ich das „Keyless Go“-System: eine scheckkartengroße Karte, die ich stets in der Tasche habe. Das Auto erkennt mich beim Nähern und die Zentralverriegelung schließt das Auto ab, sobald ich mich entferne. Diesen Komfort möchte nicht nicht mehr ver- missen. Obwohl ich als Software- Entwickler sehr Computer-affin bin, möchte ich nicht, dass das Handy (zumindest theoretisch) in der Lage ist, dem Hersteller, der Versicherung und wem auch immer Daten zu übermitteln. Kurt Süpfle, Stuttgart Generell ist es ein Problem, wenn der Schlüssel von einer Batterie abhängig ist. Je mehr Strom für die jeweilige Funktion nötig ist, desto mehr ist eine ausreichende Kapazität nötig. Wenn der Schlüssel auf das Smartphone wandert, dann ist das Ganze noch von dessen Funktionsfähigkeit abhängig. Wenn man sonst keine Sorgen oder ein zu ruhiges Leben hat, eine echte Alternative. Klaus Buck, Mechernich Ich nutze das Smartphone zum Bezahlen und fürs Online-Ban- king. Das Auto öffne ich jetzt schon ohne Schlüssel. Könnte man das Auto mit dem Smart- phone öffnen und schließen, fände ich das super. Deutschland hängt aber leider in der Digitali- sierung und im Breitband-Netz zurück. Wenn alles sicher ist, bin ich dafür. Carsten Götzinger, Gifhorn ACE LENKRAD-MARKT URLAUB Deutschland Bay. Wald Drei Sterne Bauernhof mit Gast- haus, eigenes Hallenbad, Kegelbahnen (auch für Clubs), Ponyreiten frei, Hausprospekt, HP 40,50 €, Kinderermäßigung, Hunde erlaubt. 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Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Beitrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Datenschutzhinweis: die hier abgefragten, gem. Art. 6 Abs. 1 b) DSGVO, zur Auftragsdurchführung erforderlichen und verwendeten personenbezogenen Daten werden bei der verantwortlichen ACE Verlag GmbH, Schmidener Str. 227, 70374 Stuttgart, Tel. 0711 5303–4011, Fax 0711 5303–4018, anzeigen@ace-lenkrad.de, sowie der ACE Wirtschaftsdienst GmbH verarbeitet. Sie werden spätestens ein Jahr nach Auftragsdurchführung gelöscht, sofern nicht gesetzliche Pflichten oder Ansprüche bestehen, die einen späteren Zeitpunkt bestimmen. Sie können jederzeit unter o.g. Kontaktdaten Auskunft über die Verarbeitung, die Berichtigung, Löschung oder Übertragung der Daten oder eine Einschränkung deren Verarbeitung verlangen sowie dieser widersprechen. Unbeschadet anderer Rechte haben Sie das Recht zur Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde. Weitere Informationen: www.ace.de/datenschutz. g g p p p g g p AUFTRAG Heft 7/8-2020 08.06.2020 Geben Sie Ihre Anzeige im Internet auf unter www.ace.de/anzeigen oder senden Sie diesen Coupon per Post an ACE Verlag GmbH, Anzeigenabteilung, Schmidener Straße 227, 70374 Stuttgart oder per Fax an 0711 53 03 40 18. ACE LENKRAD 6/2020 49

Z U G U T E R L E T Z T Wa s m e i n e n S i e ? Mehr Raum fürs Rad? kehrsstraßen in temporäre Radwege umwidme- ten. Gute Idee, aber nicht jede Kommune plant diese „Pop-up-Radwege“ als dauerhafte Lösung. Klar sein muss den städtischen Verkehrsplanern jedoch: Wenn ein hoher Anteil an Radverkehr auch nach dem Corona-Shutdown ihr Ziel ist, dann müssen sie Radlern einen höheren Anteil am verfügbaren Verkehrsraum zugestehen. Und in diesen Sektoren für eine sichere Verkehrsfüh- rung sorgen. Das schafft mehr Sicherheit für alle, nicht nur für Radler. Was meinen Sie? Schreiben Sie eine E-Mail an zgl@ace-lenkrad.de Mit dieser Frage beschäftigt sich Thomas Breitling. Freie Straßen sowie leere Busse und Bah- nen – dieses Bild, das die Coronakrise er- schaffen hat, bleibt mir noch lange in Er- innerung. Kurzarbeit und Homeoffice lie- ßen Pendlerströme verebben. Wer das Glück hatte, seiner geregelten Arbeit im Unternehmen nach- zugehen, mied aus Gründen der Ansteckungsge- fahr oftmals den öffentlichen Verkehr und wähl- te den Pkw. Oder vorzugsweise das Fahrrad. Ich habe selten so viele Menschen auf dem Sattel ge- sehen, nachmittags kreuzten sich die Wege heimradelnder Pendler, zügig in die Pedale tre- tender Radsportler und von Familien mit Radan- hänger oder Lastenrädern. Offen zutage kam, wie wenig belastbar das Netz an Radwegen in Bal- lungszentren ist, wenn sie von Kolonnen von Zweiradfahrern gemeinsam genutzt werden. Einige Städte reagierten schnell, indem sie Ver- So erreichen Sie uns I N FO-SE RV ICE Bei Fragen rund um Ihre Mitgliedschaft, Reiserouten, Sicherheitstrainings und Zusatzleistungen, rund um die Uhr. Telefon Fax E-Mail 0711 / 530 33 66 77 0711 / 530 33 66 78 info@ace.de RE ISEBÜ RO Mitgliederreisen und Katalogreisen, Buchung und Beratung 9 bis 18 Uhr oder rund um die Uhr unter www.ace-reisen.de Telefon Fax E-Mail 0711 / 530 36 78 0711 / 530 31 19 reise@ace.de E U RO- NO T R U F Bei Panne oder Unfall rund um die Uhr. An Notrufsäulen: Verlangen Sie Telefon Fax E-Mail ACE-Notfall-Rechtshilfe +49 (0)711 / 530 34 35 36 +49 (0)711 / 530 34 35 37 notruf@ace.de +49 (0)711 / 530 33 88 33 50 ACE LENKRAD 6/2020 IMPRESSUM ACE LENKRAD ist das offizielle Mitteilungsblatt des ACE Auto Club Europa e.V. und erscheint am 1. des Monats. Für Mitglieder sind Preis und Zustellung der gedruckten Zeitschrift (oder wahl- weise der E-Paper-Version) ohne besondere Gebühr im Beitrag enthalten. ISSN-Nr. 0943–3945 Postvertrieb E 2304. Hinweise zum Datenschutz auf https://www.ace.de/ datenschutz/ ACE Auto Club Europa Schmidener Str. 227, 70374 Stuttgart E-Mail: info@ace.de, Internet: www.ace.de ACE-Info-Service 07 11 / 530 33 66 77 Herausgeber: ACE-Vorstand Stefan Heimlich, Karlheinz Stockfisch Redaktion: Anja Smetanin (Chefredakteurin), Robin Georg Schmid (Chef vom Dienst), Thomas Breitling, Constantin Hack, Philipp Meier, Michèle Wrobel Leserservice: 07 11 / 53 03-0, Redaktionsfax: 07 11/ 53 03-210, E-Mail: redaktion@ace.de Grafik: Jochen Haller, Rigo Ratschke, Rolf Seufferle Fotografie: Angelika Emmerling, Konstantin Tschovikov Autoren dieser Ausgabe: Hanne Bahra, Nicola Förg, Christina Letzeisen, Wolfgang Polte, Uwe Schmidt-Kasparek, Frank Wald, Stefan Weißenborn © bei ACE Verlag GmbH. Nachdruck und Weiterverbreitung in allen Medien und Online-Diensten nur mit Geneh- migung der Redaktion. Gezeichnete Artikel stimmen nicht immer mit der Meinung der Redaktion überein. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Illustrationen keine Gewähr. Verlag und Vertrieb: ACE Verlag GmbH Geschäftsführer: Karlheinz Stockfisch, E-Mail: verlag@ace.de Anzeigen: Dennis Schediwy (Anzeigenleiter), Fax: 07 11 / 53 03–40 18, E-Mail: anzeigen@ace-lenkrad.de Mediadaten Nr. 57, gültig ab 01.01.2020 Anzeigen und andere Werbeformen externer Anbieter stellen keine Emp- fehlung des ACE dar. Druck: Stark Druck GmbH + Co. KG, Im Altgefäll 9, 75181 Pforzheim, E-Mail: info@stark-gruppe.de Auflage IVW-geprüft I A P D V H C R A : S O T O F

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Editorial: Die neue Normalität gestalten

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Zu guter Letzt: Mehr Raum fürs Rad?