FREIZEIT & REISE REISETRENDS 2021 steigende Buchungs- und Verkaufszahlen. „Wohnmobile werden stark kommen, al- les, wo man in kleinen Einheiten unter- wegs ist“, sagt Reisebüroleiter Müller. Autoreisen, aber auch Erholungsreisen mit Abholung an der Haustür zählten schon im ersten Corona-Sommer zu den Reisefor- men, die Zuwächse verbuchten. 2021 dürfte die Nachfrage nicht abreißen. „Daher wer- den wir das ACE-Angebot weiter in diese Richtung ausbauen. Dazu gehören auch Radreisen in Deutschland, Österreich, Italien und Niederlande“, sagt Müller. Wer Urlaub am Meer bevorzuge, werde verstärkt nach Kroatien oder Italien fahren. Und viel- leicht auch weiter bis an die spanische Mittelmeerküste oder nach Griechenland – Ziele, die seit Jahren meist mit dem Flugzeug angesteuert werden, eigentlich. Doch sicher ist nichts. „Der Sommer ist auf keinen Fall schon carefree“, sagt Jürgen Drensek vom Reiseradio-Podcast „Was mit Reisen“ und Ehrenvorsitzender der Vereini- gung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ). Ob der Mittelmeerraum wieder an Attrak- tivität gewinne, hänge von der gesundheit- lichen Entwicklung in den Zielgebieten ab. Drensek schätzt, dass auch Inseln als Flugreiseziele gut nachgefragt werden i STORNOBEDINGUNGEN & VERSICHERUNGSSCHUTZ Zu Corona-Zeiten sollten Reisende genau prüfen, in welchem Rahmen Reiserück- tritts-, Reiseabbruch- und Auslandsreise-Krankenversicherung ihnen genügend Schutz bieten – denn die Bedingungen der Anbieter sind sehr unterschiedlich. Ist der Pandemie-Fall abgesichert und wenn ja, wie? Gilt der Schutz während der Reise auch, wenn zum Zeitpunkt der Einreise bereits eine Reisewarnung aufgrund von Co- vid-19 bestand? Wenn man vor der Abreise an Covid-19 erkrankt, kann eine Ergän- zungsversicherung Covid-19 für abgeschlossene Reiserücktrittskosten-Versiche- rungen sinnvoll sein. Reisebüros wie das des ACE beraten auch in solchen Fragen. 40 ACE LENKRAD 1/2021 Neue Hygienekonzepte sollen Unterkünfte und Kreuzfahrtschiffe zu virenfreien Orten machen, Pauschalreisen könnten boomen. könnten: die Balearen, Madeira, Zypern und Kreta sowie die Kanaren als eine der wenigen Destinationen, für die im Herbst eine Reisewarnung aufgehoben wurde. Derweil kämpfen Beherbergungsbetriebe, egal wo, ums nackte Überleben. „Ich rechne damit, dass viele Hotels aufgrund von Insolvenz zumachen“, sagt Müller. Hygiene- konzepte sollen solche Schicksale abwen- den, Aufenthalte möglichst risikofrei ma- chen und Gästen Sorgen nehmen – zum Beispiel am Buffet mit Masken, Hand- schuhen und Abstand. Unternehmen star- T R A W G S . I R / I N E G N H C S E U A N O D T D A T S , ) 2 ( A P D : S O T O F ten Kampagnen mit Namen wie Safe Travels oder Safer than Home. Unter diesem Label hat in Neukölln ein epidemieresistentes Hotel eröffnet, das man durch eine Desinfektionsschleu- se betritt. Die Luft wird mit Schwebstofffiltern von Viren gereinigt, die Körpertemperatur mittels Thermoscreen gemessen. Maßnahmen, die sich vielleicht noch Geschäftsreisende schönreden können, nicht aber erholungssuchende Urlauber, denen der Sinn nach einer entspannt bau- melnden Seele steht. So dürften auch Ferienhäuser zu den „kleinen Einheiten“ zählen, die in der Buchungsbeliebtheit wei- ter Konjunktur haben. Dort trifft man auf keine Fremden, vor denen man sich schüt- zen müsste. Und anstelle einer Kreuzfahrt in der Karibik bucht man vielleicht lieber ein Hausboot in Brandenburg. Vieles, was man an Trends derzeit vermute, falle aber unter „reine Kaffeesatzleserei“, sagt Jürgen Drensek. Umso bemühter ist die Branche, die Reisesehnsucht auch unter den widrigen Umständen möglichst pauschal zu stillen, um Ordnung in die Lage zu bringen.