Ja, er sieht gut aus! Das dunkle Grün steht dem kleinen Rüsselsheimer ausgesprochen gut. Die langgezogenen Scheinwerfer und der kleine Kühlergrill verleihen ihm ein leicht verwegenes Aussehen, die ansteigende Gürtellinie vermittelt Dynamik. Doch wie so oft geht das schöne Design auf Kosten der Übersichtlichkeit. Und so gilt auch beim Opel Corsa: Die Rundumsicht ist ziemlich eingeschränkt. Vor allem die breite C-Säule stört beim Rückwärtsfahren.
Das Cockpit des Corsa
Das Cockpit wiederum macht einen übersichtlichen und aufgeräumten Eindruck. Das etwas dickere Lenkrad liegt gut in der Hand. Radio, Telefon und auch die Fahrassistenten lassen sich mit den Knöpfen links und rechts vom Lenkrad leicht bedienen. Etwas kniffliger ist der Touchscreen – eine "Blindbedienung" während der Fahrt ist hier leider nicht möglich und so wird der Blick ziemlich lange von der Fahrbahn abgelenkt, wenn beispielsweise von Radio auf USB-Stick umgeschaltet wird. Insgesamt erinnert der Touchscreen an eine Smartphone-Benutzeroberfläche. Alle wesentlichen Funktionen und Einstellungen werden hier gesteuert, das funktioniert auch ganz gut – aber nur, wenn die Apps mit dem Finger auch genau getroffen werden. Wesentliche Einstellungen sollten besser im Stand und nicht erst während der Fahrt vorgenommen werden.
Ablagemöglichkeiten mit Pfiff
Als wir uns das erste Mal während der Fahrt einen Kaffee zum Mitnehmen geholt haben, war die Verwirrung kurzzeitig groß – hat der Opel Corsa etwa keinen Cupholder? Aber hier haben die Designer aus Rüsselsheim mitgedacht und den Cupholder flexibel gestaltet. Im Fach in der Mittelkonsole wird der flexible Cupholder ausgeklappt, wenn er benötigt wird. Die restliche Zeit steht ein relativ großes Fach zur Verfügung. Super Idee! Auch die Ablage in den Türen ist mehr als ausreichend. Große Wasserflaschen finden hier problemlos Platz.
Innenraum und Ladevolumen
Für große Menschen kann es dagegen etwas enger werden. Aber vier durchschnittsgroße Menschen können im Corsa relativ bequem reisen. Die Sitze sind ziemlich straff gepolstert und versprechen durchaus auch Komfort für die Langstrecke. Die Bein- und Kopffreiheit im Fond ist ausreichend. Nur durch die bereits erwähnte ansteigende Gürtellinie und die sehr breite C-Säule wird es gefühlt etwas enger. Bei vier Personen mit Urlaubsgepäck – da wird der Corsa an seine Grenzen kommen. Das Kofferraumvolumen von 285 Litern ist für den Alltag ausreichend, auch leichtes Wochenendgepäck lässt sich unterbringen. Soll mehr und größeres Gut transportiert werden, muss die Rückbank herhalten. Die Rücksitze lassen sich mit einem Handgriff umlegen, dank des zweiten Bodens im Kofferraum lässt sich nochmal zusätzlicher Platz gewinnen. Zu zweit kann so auch in die Sommerferien gestartet werden.
Der Corsa im Stadtverkehr
Unser Testwagen ist mit einem 95 PS-Diesel ausgestattet – unüberhörbar! Beim Anlassen dieselt er kurz kräftig los, doch einmal in Fahrt brummelt er nur noch leise vor sich hin. Opel gibt den Verbrauch mit 3,3 Litern auf hundert Kilometer an. Wir haben auf den ersten Testfahrten glatt eineinhalb Liter mehr gebraucht. Doch Diesel sind ja bekanntlich Langstreckenfahrzeuge. Bisher waren wir eher auf der Kurzstrecke und in der Stadt unterwegs, von daher geht auch der Mehrverbrauch hier in Ordnung.
Erstes Fazit
Kleinwagen sind die idealen Stadtautos – da macht auch der Opel Corsa keine Ausnahme. Hier begeistert er vor allem durch seine Wendigkeit selbst bei kleinsten Parklücken. Gewöhnungsbedürftig sind allerdings die Parksensoren hinten, die sehr früh schon Alarm schlagen und auch schon mal Piepsen, wenn hinten gar kein Hindernis ist. Auch außerorts macht der Corsa eine gute Figur, das knackige Fahrwerk in Verbindung mit der direkten Lenkung sorgen für Fahrspaß.
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