Das Elektroauto Polestar 2 ist ein Schwede, der in China gebaut wird. Seit 2020 produziert, ist das Mittelklasse-Auto kein Unbekannter mehr, erfährt ständig Verbesserungen und bekam in der letzten NCAP-Crashtest-Wertung ein Upgrade auf "gut". Wir hatten die Elektroauto-Variante Long Range Dual Motor (ab 52.318 Euro) bei uns. Die verspricht eine Reichweite von bis zu 487 km (WLTP) – mal schauen.
Der erste Eindruck: schlicht und elegant
Im Inneren wirkt alles hochwertig, gut verarbeitet. Der Hersteller betont die vegane und nachhaltige Ausstattung.
Das Platzangebot ist auch für große Menschen im vorderen Bereich sehr gut, die Sitze lassen sich dementsprechend verstellen. Hinten kann es etwas enger zugehen, weil das Heck schräg abfällt und ein Teil des Antriebsakkus daruntersitzt.
Ladekabel lassen sich im kleinen Kofferraum vorne (Frunk, 41 l) verstauen.
Das Cockpit: typisch Volvo
Der Arbeitsplatz ist übersichtlich, keine Überfrachtung mit haptischem oder digitalem Schnickschnack – eine typische Volvo-Eigenschaft.
Gestartet wird via Start-Stopp-Knopf, wenn der Fahrende Platz genommen hat. Vorne dominiert die Mittelkonsole. Manchen wirkt sie zu massiv.
Uns hat sie gefallen, besonders in Bezug auf die Bedienung des tabletartigen Displays des Kommunikationssystems: kein Abrutschen, keine Fehl-Klicks.
Das Infotainmentsystem des Elektroauto
Komfortabel und immer up-to-date
Die Untermenüs für Klima, Lade- und Fahreinstellungen sind logisch aufgebaut und intuitiv leicht zu bedienen. Als Betriebssystem dient Android, so ist für Musik-Fans auch schon Spotify mit an Bord.
Mit „Hey Google“ lässt sich die Sprachsteuerung aktivieren und so auch das Navi bedienen. Die Kartendarstellung kommt auf dem großen Display voll zur Geltung, die Navigation liefert Google Maps.
Mögliche Software-Updates erfolgen zeitgemäß „over the air“, also via Internet. Sinnvoll: die Handyschale für induktives Laden unter dem Display.
Das Fahrgefühl: sportlich und stabil
Das Fahren mit dem Polestar 2 geht flott vonstatten. Für den Vortrieb sorgt der Allradantrieb mit zwei synchronisierten Elektromotoren, die zusammen 300 kW (408 PS) auf die Straße bringen.
Das Fahrwerk federt gut ab. Die Lenkung ist sehr direkt, das Elektroauto reagiert also auch auf schnelle Lenkbewegungen souverän und stabil.
Zahlen und Fakten haben wir in den technischen Daten des Polestar 2 zusammengefasst.
Die Assistenzsysteme: umfassend
Ausgestattet ist der Polestar mit vielen gängigen und vorgeschriebenen Sicherheitssystemen, unter anderem mit Spurhaltesystem, einer Verkehrszeichenerkennung, einer Müdigkeitserkennung.
Zudem mit einem System zur Kollisionsvermeidung, falls der Fahrende aus Versehen auf die falsche Spur gelangt, und einer Funktion, die automatisch nach einer Kollision bremst.
Die Reichweitedes Elektroauto
Die Bordbatterie liefert 75 kWh. Im Stadt-Land-Autobahn-Mix kamen wir auf einen Verbrauch von knapp über 22 kW. Das entspricht einer Reichweite von 341 km. Nicht schlecht, aber noch nicht ganz dran an den maximal möglichen 487 km (WLTP).
Wer vorausschauend fährt, viel rekuperiert und noch gezielter das One-Pedal-Driving nutzt, kann sicher mehr Kilometer herausholen.
Das Laden: noch Luft nach oben
Das Laden ist an Wallbox (AC) und öffentlichem Ladepunkt (AC) leider nur mit bis zu 11 kW möglich, auch wenn bis zu 22 kW abgegeben werden können.
An der Schnellladestation (DC) ist ein Laden mit durchschnittlich 108 kW möglich, maximal werden um 150 kW Ladeleistung erreicht.
Das Fazit: praktisch, sparsam und wertstabil
Der Polestar 2 ist eine alltagstaugliche Mittelklasse-Limousine, die genügend Reichweite für den Alltag und kleinere Reisen bietet.
Das Laden könnte schneller sein. Der Verbrauch ist moderat. Die Preise sind Premium. Wie das Fahrzeug. Dafür versprach der Polestar 2 laut Schwacke 2022 eines der wertstabilsten E-Autos zu sein.
Elektromobilität - der ACE informiert
Viel Wissenswertes rund um alle E-Fahrzeuge auf zwei und vier Rädern finden Sie auf unseren Ratgeber-Seiten Elektromobilität.
Elektroauto - Fahrberichte mit Video
Kia EV9
Kia bringt das bislang größte Fahrzeug auf den Markt, das sie in Europa je im Portfolio hatten. Kann das Familien-E-SUV im ACE E-CHECK überzeugen? Zum Elektroauto-Fahrbericht mit Video
MG4
MG liefert mit dem MG4 einen vollelektrischen Kompakten in der Golfklasse, der es mit VW ID.3, Hyundai Kona und Cupra Born auf sich nehmen möchte. E-Auto-Experte und Youtuber Jonas Thoß zeigt Vorteile und Schwächen auf. Fahrbericht und Video zum MG4
VW ID.5
Der VW ID.5, jüngster Zuwachs in VWs Elektro-Familie, ist die Coupé-Version des ID.4. Unser Fahrbericht mit Video zeigt die Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede der „Brüder“. Der VW ID.5 in Fahrbericht und Video