Ein leichter Druck auf das Gaspedal und der Scala zieht ordentlich an. Ohne dabei aufdringlich zu sein – dank des butterweich und zügig schaltenden 7-Gang-DSG. Für ausreichend Leistung sorgt das kraftvolle 1.6-TDI-Aggregat mit 85 kW (115 PS), das sein volles Drehmoment von 250 Newtonmetern schon bei 1500 Umdrehungen entfaltet und genug Reserven für zügiges Überholen auf Landstraßen offenbart. Dort macht der Scala eine besonders gute Figur. Souverän packt der Tscheche nach Ortsende die vor ihm liegenden Kurven und zeigt, wie stabil er auf der Straße liegt. Hier hält das Sportfahrwerk (ab Ambition, Aufpreis: 430 Euro), was es verspricht.
Der Škoda Scala teilt sich die Plattform mit seinen VW-Konzernbrüdern
Neben Dynamik, Komfort und neuer Formensprache spielt vor allem die Fahrsicherheit eine zentrale Rolle in der Philosophie des Kompakten. Dadurch, dass der Scala auf dem modularen Querbaukastensystem (MBQ) des VW-Konzerns basiert, haben die Tschechen Zugriff auf Assistenzsysteme höherer Fahrzeugklassen. Der von Škoda zur Verfügung gestellte Testwagen in der Ausstattungslinie Style (ab 22.950 Euro) ist nur so gespickt mit Helferlein, die es meist ab der Variante Ambition gegen Aufpreis gibt.
Viele Fahrassistenzsysteme sorgen für Sicherheit
Zum Beispiel mit dem Spurwechselassistenten (plus 410 Euro), der den toten Winkel und bis zu 70 Meter hinter dem Scala erfasst, oder etwa dem Insassenschutz (plus 170 Euro), der vor einem Unfall automatisch Fenster schließt und die Gurte der Vordersitze straff zieht. Aber schon der Spurhalteassistent vermittelt ein sicheres Gefühl hinterm Steuer: Beim Überschreiten der Mittellinie, ohne den Blinker zu setzen, drückt der den Scala wieder in die Spur. Dem neuen Sicherheitsanspruch von Škoda gerecht, ist das System schon serienmäßig ab der Basisversion Active (ab 18.090 Euro) mit an Bord. Ebenso der Frontradassistent mit City-Notbremsfunktion. Der überwacht im Stadtverkehr per Radar den kritischen Bereich vor dem Auto und erkennt sogar Personen.
Clevere Details und ein übersichtliches Cockpit machen das Fahren zum Vergnügen
Der Innenraum begrüßt seine Gäste mit einem hochwertig wirkenden Interieur und bequemen Sitzen. Und kleinen funktionalen Highlights, wie dem in der Fahrertür untergebrachten Regenschirm – Rolls-Royce-like. Das aufgeräumte Cockpit sorgt für ein rasches, intuitives Zurechtfinden. Das als Virtual Cockpit (plus 470 Euro) bezeichnete digitale Kombiinstrument ist mit 10,2 Zoll sehr groß, Informationen sind gut ablesbar. Über die an der Rückseite des Lenkrads sitzenden Schaltwippen lässt sich das DSG schnell manuell bedienen – hilfreich bei kurzen Überholsprints, für die zackig heruntergeschaltet werden muss.
Der Innenraum bietet viel Platz für Passagiere und Gepäck
Fahrassistenten, Navi und Klima lassen sich im Testwagen sehr komfortabel über das 9,2 Zoll große Touch-Screen-Display mit optischer Menüführung und Gestensteuerung (ab Ambition, im Paket ab 1190 Euro) bedienen. Der Innenraum ist für die Kompaktklasse großzügig dimensioniert: Auch große Menschen finden bequem Platz. Der Kofferraum zählt zu den größten der Klasse. Das Volumen wächst bei umgeklappter Rücksitzbank von 467 auf satte 1410 Liter. Unser Testverbrauch (Kurzstrecken) ist moderat, liegt im Schnitt bei 5,4 Litern pro 100 Kilometer. Beim Spritsparen in der City hilft das Start-Stopp-System (ab Ambition, ab 170 Euro).
Der Škoda Scala kann in jeder Hinsicht überzeugen – hat aber seinen Preis
Fazit: Der Škoda Scala überzeugt als gut durchdachter Kompakter mit großem Platzangebot, guten Fahreigenschaften für Stadt und Land und komfortabler Ausstattung. Sein Auftritt ist elegant, aber dezent. Der von uns getestete Diesel ist durchzugsstark, sparsam und erfüllt Euro 6d-TEMP. Vorbildlich: Front- und Spurhalteassistent sind Serie. Kleines Manko: die große Aufpreisliste bei drei Ausstattungsvarianten.