Helmut Kohl war Kanzler, die D-Mark stark und das Benzin kostete umgerechnet 86,6 Cent. Doch schon 1994 war klar: Ein modernes Stadtauto braucht einen Elektromotor, am besten sogar mehrere kleine an den Radnaben. So sah es zumindest Nicolas Hayek, der Gründer der Swatch-Gruppe und 1994 maßgeblich beteiligt an Entwicklung und Vermarktung des ersten Smart-Kleinstwagens. Doch weil sich Partner Daimler unter anderem weigerte, Elektromotoren einzubauen, verabschiedete sich Hayek aus dem Projekt und verkaufte sein Anteile. Daimler dagegen brachte 1998 den ersten Smart, baute Benzin- und sogar Dieselmotoren ein und war trotzdem oder gerade deshalb erfolgreich.
Nach langer Vorgeschichte kamen die ersten E-Smarts 2007 auf den Markt
So erfolgreich immerhin, dass der Konzern sich erst 2007 an die ersten zaghaften Versuche mit Elektro-Smarts traute, in Großversuchen und der eigenen car2go-Flotte. Privatleute konnten ihn dagegen nur von 2012 bis 2015 kaufen und auch dann gab es ihn nur in geringer Stückzahl.
Die neueste Generation gibt es seit Herbst 2007
Seit Herbst 2017 gibt es nun die neueste Generation. Endlich, könnte man sagen, denn die Innenstädte leiden unter chronischer Verstopfung und Fahrverbote drohen. Ausgestattet mit einem Asynchronmotor mit 82 PS kommt der City-Floh gerade recht, denn er zeigt, dass Autofahren nicht nur gefährlich ist, Dreck und Lärm verursacht, sondern vielen Menschen eben auch Spaß macht.
Flotter und wendiger Stadtflitzer
Mit der Kraft von 160 Newtonmeter Drehmoment sind Ampelstarts selbstverständlich sein Metier, beim Bremsen gewinnt er Energie zurück und speichert diese im 17,6 kWh großen Akku. Der verbessert durch seinen tiefen Schwerpunkt nebenher noch die Straßenlage. Und auch das Fahrwerk ist wesentlich ausgereifter. 160 Kilometer weit soll der E-Smart kommen, bei uns waren es nur knapp um die 100. Unter anderem, weil bei vier Grad Außentemperatur die Heizung 30 Kilometer Reichweite frisst. Da ist genaue Planung gefragt. Wer kann, sollte den Smart daher an der Steckdose klimatisieren.
Ab 2020 ist der Smart nur noch elektrisch erhältlich
Und natürlich liebt der Smart, genauso wie jeder Fahrer, das Einparken. Nur der Preis, der passt gar nicht zu diesem Floh. Fast 22.000 Euro stehen in keinem Verhältnis zu Größe und Verarbeitungsqualität. Übrigens: Ab 2020 soll es ihn nur noch elektrisch geben. Von der Idee bis zur Umsetzung hätte es dann 26 Jahre gedauert.
Technische Daten Smart electric drive | |||
Motor | Drehstrom-Synchronmotor | Kofferraum (VDA) l | 260-350 |
Leistung kW(PS) | 60(82) | Reifendimension | vorne : 165/65 R 15 hinten : 185/60 R 15 |
max. Drehmoment nM/min-1 | 160 | Reichweite km | 160 |
max. Geschwindigkeit km/h | 130 | Batteriekapazität kWh | 17,6 |
0 bis 100 km/h s | 11,5 | Ladezeit 80 % (Steckdose) h | 6 |
Karosserie | Kleinstwagen | Ladezeit 80 % h | 3,5 |
L/B/H mm | 2695/1663/1555 | ACE-Testverbrauch kWh/100 km | 20,2 |
Radstand mm | 1873 | Verbrauch EG-Mix kWh/100 km | 12,9 |
Spurweite v/h mm | 1469/1430 | Preis ab Werk Euro | 21.940 |
Leergewicht/Zuladung kg | 1885/225 | Typklassen HP/VK/TK | 19/25/23 |