28.09.2020

VW Golf eHybrid vs. GTE – Golf-Strom im Duett

Bei Volkswagen dreht sich gerade alles um die Elektro-Modelle der ID-Baureihe. Doch ganz nebenbei wird auch der neue Golf teilweise elektrifiziert. Ab sofort stehen zwei neue Plug-in-Hybride am Start.

Der VW E-Golf war mit dem Start des eigenständigen Stromers ID.3 Geschichte. Doch der Golf 8, eines der VW Elektro-Modelle, fährt nun auch wieder elektrifiziert, wenigstens zeitweise. Bereits erhältlich waren bisher schon die Mild-Hybrid-Versionen mit Vierzylinder- (1.5 eTSI) und Dreizylinder-Benziner (1.0 eTSI), die ausgerüstet mit 48-V-Startergenerator und Energierückgewinnung den einen oder anderen Tropfen Sprit einsparen. Zum temporären Null-Emissions-Elektroauto wird der neue Golf aber erst jetzt durch zwei neue Plug-in-Hybride mit identischem Antriebsstrang, aber unterschiedlichen Systemleistungen, weswegen sie VW in eHybrid und GTE unterscheidet.

Zusatz-Power aus der Batterie

In beiden Fällen sorgt dieselbe Kombination aus dem bekannten 1,4-l-TSI mit 150 PS (110 kW), E-Motor und Lithium-Ionen-Batterie fürs Fortkommen. Dabei wirkt die in der Spitze bis zu 110 PS (80 kW) starke E-Maschine wie ein Booster, der dem Turbo-Benziner mit seinem zusätzlichen Schub kräftig Beine macht.

Beim eHybrid verdoppelt sich die elektrische Reichweite

Wenn auch in je unterschiedlicher Ausprägung. So ist beim Golf eHybrid die Systemleistung auf 204 PS (150 kW) und 350 Nm Drehmoment begrenzt, exakt so viel wie im Vorgänger-GTE auf Basis des Golf 7. Jedoch mit dem großen Unterschied, dass der neue Hybridantrieb mit seiner auf eine Leistung von 13 kWh vergrößerten Batterie nun 80 Kilometer rein elektrisch fahren soll, fast doppelt so viel wie zuvor.

Der GTE kommt sportlich daher – auch optisch

Im neuen Golf GTE wiederum mobilisiert derselbe Plug-in-Hybridantrieb 245 PS (180 kW) plus 400 Nm Drehmoment, zieht somit in der Leistung mit dem GTI, beim Durchzug mit dem GTD, gleich. Dafür hat VW ihn mit den entsprechenden Sportabzeichen wie etwa Wabengitter-Lufteinlässen an der Front mit integrierten LED-Punkte-Nebelscheinwerfern und blau-karierten Sitzpolstern versehen.

Zu einem echten GTI wird der GTE nicht

Auch die Quartett-Daten stimmen. Demnach erledigt der GTE den Standardsprint in 6,7 Sekunden, kaum vier Zehntel langsamer als der GTI. Und in der Spitze erreicht er 225 km/h. Zu einem GTI wird der GTE deshalb aber nicht. Dafür schleppt er mit seinem Hybridantrieb einfach drei Zentner zu viel Gewicht mit sich herum. Aber für sportlich angehauchte Fahrer, die das grüne Gewissen plagt, ist der Teilzeit-Stromer die richtige Wahl.

eHybrid als flotter Alltagsbegleiter mit Reserven

Allerdings könnten die auch ebenso gut zum eHybrid greifen. Der passiert zwar erst nach 7,4 Sekunden die Tempo-100-Marke. Doch im alltäglichen Verkehrs-Gewusel, ob im urbanen „Ampel-Hopping“ und Spurwechsel-Slalom oder bei zügigen Beschleunigungs- und Überholmanövern auf der Landstraße, sind die Unterschiede kaum zu spüren. Und wer nicht allzu heftig aufs Pedal drückt, schafft es auch, diesen Zustand bis Tempo 130 km/h zu halten. Die Schaltarbeit übernimmt dabei immer ein Sechsgang-Direktschaltgetriebe. Je nach Fahrstil und -profil sind beim eHybrid dann auch mehr als die erwähnten 80 Kilometer drin.

An der 3,6-kW-Wallbox dauert der Ladevorgang dreieinhalb Stunden

Und selbst der GTE, dem wegen seines höheren Energieverbrauchs (12,4 kWh) schon nach 62 Kilometern der Saft ausgehen soll, taugt für die Tagesdistanzen der meisten Berufspendler – für jede örtliche Kurzstrecke sowieso. Vorausgesetzt, vor der Fahrt hängt der Stecker immer schön mindestens dreieinhalb Stunden (3,6-kW-Wallbox) an der Ladeschnittstelle, die im vorderen Kotflügel sitzt.

Beide Modelle bringen eine umfangreiche Serienausstattung mit

Während der eHybrid als neues Topmodell im regulären Golf-Programm ausschließlich in der Version Style angeboten wird, gibt es den GTE als eigenständiges Modell – wie GTI und den GTD – mit entsprechender Ausstattung. Digitales Cockpit, Navigationssystem inklusive 10-Zoll-Touch-screen und Sprachbedienung gehören in beiden Modellen ebenso zum Standard wie der „Travel Assist“ mit automatischer Distanzregelung, Klimaautomatik, LED-Plus-Scheinwerfer und 17-Zoll-Alu-Rädern.

Ein sehr ähnliches Preis-Leistungs-Verhältnis

So dicht beieinander wie die Technik liegen auch die Preise. Der Golf eHybrid startet ab 39.781 Euro. Für den Golf GTE verlangt VW mindestens 41.667 Euro. Davon dürfen Käufer je 7110 Euro staatlich bezuschusste „Innovationsprämie“ abziehen.

Die technischen Daten der beiden Golf-Plug-in-Modelle haben wir in einer Tabelle für Sie zusammengefasst.