Sie sind die wahren Autos für alle Tage und alle Interessen, einschließlich Hobby, Wochenendausflug und Urlaubsfahrt. Ob Familie, Beruf oder Freizeit – mit einem Kompakt-Campingbus ist man immer passend angezogen. Er ist klein genug für den Parkplatz und schnell genug für die Autobahn. Und hat Platz für Großeinkauf, Sportgeräte und die Möbel vom Mitnahmemarkt.
Das Angebot ist üppig, da wäre eine Vielzahl von kleinen Spezialanbietern mit individuellen Lösungen für den ganz persönlichen Geschmack. Und es gibt die Campingbusse vom Autohersteller mit Anspruch auf Perfektion. VW California, Mercedes Marco Polo und Ford Nugget dominieren das Segment seit Jahrzehnten. Das Trio von der Stange gewährleistet ein hohes Qualitäts- und Ausstattungsniveau, ebenso später einen problemlosen Wiederverkauf.
Unterschiede zeigen sich bereits bei den Basismodellen
Der Charakter jedoch fällt sehr unterschiedlich aus. Das beginnt bereits mit den Basismodellen. Beim sachlichen VW T6 handelt es sich streng genommen um einen intensiv gelifteten T5, geprägt von funktioneller Präzision. Auch unter der extrovertierten Karosserie des Marco Polo steckt viel von der früheren V-Klasse. Plattform des Nugget ist der Ford Transit Custom, äußerlich dynamisch, unter dem Blech mit starrer Hinterachse technisch etwas schlichter als seine Kollegen.
Alle Modelle gibt es im Laufe des Jahres nach Euro 6
Diese beiden warten bereits mit schadstoffarmen Motoren nach Euro 6 auf, während Ford erst im Frühsommer umstellt. Wer seinen Bus angemessen motorisiert, wählt einen Turbodiesel um 150 PS Leistung. VW und Mercedes gibt es auch in stärkeren Ausführungen, außerdem auf Wunsch mit DSG-Getriebe (VW) oder Wandlerautomatik (Mercedes) und Allradantrieb.
Der Grundriss
Im Wohnraum setzen VW und Mercedes auf den klassischen Grundriss mit Schrank- und Küchenzeile links sowie einer zweisitzigen Klappsitzbank im Fond. Der Nugget tritt anders auf, hier ist das Interieur traditionell in die Sitzgruppe mit einer Dreierbank vorn und einen separaten Funktionsbereich im Heck geteilt. Das hat Charme und bedeutet Platz für einen Passagier mehr, bedeutet aber Verzicht auf einen klassischen Kofferraum. Der fällt bei VW üppig aus, während er beim Mercedes durch einen Behälter für die Campingstühle verstellt wird.
Das Innendesign
Sehr unterschiedlich ist der Stil des Innenlebens. Mercedes setzt in Material, Farben und Beleuchtung auf Designer-Möbel mit edlem Lounge-Charakter. Im VW steht kühle Funktionalität im Vordergrund.
Im Nugget spürt man die Handschrift des etwas schlichteren Ausbauerhandwerks. Er wird, ebenso wie der Marco Polo, von Westfalia eingerichtet. Das war einst auch bei VW der Fall, doch seit dem T5 im Jahr 2003 setzt VW erfolgreich auf eine eigene Fertigung. Qualitativ hochwertig sind alle drei.
Unterschiedliche Dachaufbauten
California und Marco Polo fahren ausschließlich mit Aufstelldach vor, sie betonen ihren all-tagstauglichen Pkw-Charakter. Der Ford wird gerne mit Hochdach geordert, zumal er mit Klappdach ohnehin über der Markierung von zwei Metern bleibt. Diese Grenze ist wichtig für viele Garagen, Parkhäuser und Waschanlagen. Der Ford hat eben mehr Wohncharakter, das wird auch angesichts seiner breiten Betten deutlich.
Die Preise
Die Multifunktionalität des Trios hat ihren Preis: Ford Nugget, Mercedes Marco Polo und VW California Ocean liegen mit Motorisierung um 150 PS laut Liste zwischen 55.000 und 60.000 Euro. Sparfüchse finden beim Ford reichlich Sonderangebote. Beim besonders verbreiteten VW lohnt der Blick auf Jahres- und Vorführwagen. Dort steht noch der T5 im Vordergrund. Macht nichts, die Einrichtung ist fast identisch. Verbreiteter ist in den einschlägigen Portalen bereits der aktuelle Marco Polo. Welches auch immer das Wunschmobil wird, es ist ein Campingbus mit Charakter.