01.08.2016

Caravan Salon – Die neuen Modelle 2016

Saisonwechsel bei Caravans und Reisemobilen: Der Caravan-Salon in Düsseldorf ist Ende August der Startpunkt für neue Modelle. Eine Auswahl aus allen Preis- und Größenklassen.

Eine Branche auf Rekordkurs: Exakt 23.855 neu zugelassene Reisemobile im ersten Halbjahr in Deutschland sind Allzeitbestwert. Und auch Caravans laufen mit 13.248 Zulassungen so gut wie lange nicht mehr. Auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf soll sich das Rad weiterdrehen.

Müssen Caravans immer teurer und schwerer werden?

 

Der Weinsberg Caratwo hält beim Preis dagegen: Knapp 11.000 Euro sind selbst angesichts knapper Ausstattung ein Wort. Knaus nimmt mit neuen Methoden und Materialien das Gewicht aufs Korn: Der Travelino basiert auf einem Rahmen aus Kunststoff, auf Verbundwerkstoffen und einem abgespeckten Fahrgestell, macht nur rund 600 Kilogramm Gewicht bei etwa fünf Meter Nutzlänge. Billig ist das nicht, von 18.500 Euro ist die Rede.

Neues bei den Mittelklasse-Caravans

 

In dieser Liga der Mittelklasse-Caravans bewegt sich generell eine Menge. Siehe Fendt mit dem Bianco Activ. Die Marke besetzt mit der neuen Reihe das Feld der 20.000-Euro-Caravans noch dichter und lässt kaum eine Lücke. Mit großen Stauräumen und heller Einrichtung profiliert sich der Bianco Activ als freundlich gestalteter und praktischer Reisecaravan.


Nach einem Jahr Pause geht in dieser Preisklasse auch Bürstner mit dem neuen Averso wieder an den Start. Er tritt als Zwilling des gleichzeitig erneuerten Dethleffs Camper an. Unterschiedlich sind neben dem äußeren Erscheinungsbild die Möbel, bei Dethleffs gibt es dazu mehr Grundrisse.

Ebenfalls neu in der Mittelklasse

 

Der Eriba Exciting. Er lehnt sich jetzt optisch an den gehobenen Eriba Nova an. Der Mittelklasse preislich schon entwachsen ist der schicke Hobby Premium. Hobby hat ihm jetzt eine elegante Einrichtung spendiert. Dazu schlanke Kühlschränke, USB-Steckdosen – der Premium macht was her. Weil Hobby seine Basis nicht vergisst, hat die Marke auch De Luxe und Excellent umgekrempelt. Neu sind zum Beispiel Grundrisse mit großem Bad quer im Heck. Da ist sie wieder, die Mittelklasse. In der sich auch der Tabbert Da Vinci mit neuen Familiengrundrissen tummelt.


An den Rändern der Caravanbranche franst es dagegen aus: Vorbei ist es mit den schlichten Caravans von Carado und Sunlight. Und aus der Spitzenklasse hat sich der elegante Knaus Eurostar verabschiedet.

Sondermodelle bei den Reisemobilen im Trend

 

Szenenwechsel zu den Reisemobilen. Mit Sondermodellen locken VW und Ford. Der California Ocean wird mit extrovertierter Zweifarb-Lackierung und feiner Ausstattung zum Edelmann. Und Ford freut sich über 30 Jahre Nugget. Auch Pössl und die Tochtermarke Globecar kurbeln das Geschäft mit Sondermodellen an. Die dritte Marke im Verbund, Roadcar, ist mit Preisen ab 32.000 Euro schon von Hause aus ein Sonderangebot. Ausbauer Reimo setzt auf das Universaltalent Weekender: Basis ist der VW T6 Caravelle mit zwei Schiebetüren. Er wird mit breiter Schlafsitzbank ausgestattet, auf Wunsch mit einem ausschwenkbaren Küchenmodul. Bei den Bussen mit Bad hat sich Hobby für die Küche seines Vantana einen Kühlschrank im Dachstauschrank einfallen lassen – Auge in Auge mit dem Eisfach. Malibu greift den Trend zu kompakten Bussen auf: Der Malibu Van 540 trumpft mit Doppelbett und Bad auf nur 5,4 Meter Länge auf. Hymer wiederum pflegt seine Freundschaft mit Mercedes: Für den Grand Canyon S baut Hymer den Mercedes Sprinter aus. Schwerpunkt ist ein großes Querbett im Heck – zu diesem Zweck wächst der Sprinter mit Anbauteilen auf 2,14 Meter Breite. Eine elektrische Zuziehhilfe der Schiebetür schont die Nachbarn auf dem Stellplatz.

Teilintegrierte Reisemobile punkten mit Design

 

Teilintegrierte Reisemobile – das sind jene mit Original-Fahrerhaus – werden mehr denn je fürs Auge gebaut. Ein wahres Designerstück liefert Niesmann + Bischoff mit dem neuen Smove ab. Mit rund sieben Meter Länge und Preisen ab knapp 80.000 Euro bewegt sich der Smove in gehobenen Regionen. Gleiches gilt für den überarbeiteten Carthago chic c-line T. Hier wie dort verschmelzen optisch teilintegrierte und integrierte Reisemobile.


Preislich rund 25.000 Euro niedriger ist der Bürstner Lyseo angesiedelt. Acht Grundrisse, Funktionsdoppelboden, optional ein Hubbett – das klingt ausgesprochen handfest. Ähnliches gilt für den neu eingerichteten Dethleffs Globebus. Er ist um fünf Zentimeter in die Breite gegangen. Das schränkt zwar die bisher herausragende Handlichkeit ein wenig ein, schafft aber gleichzeitig innen mehr Platz. Neu eingerichtet hat auch Knaus seinen Bestseller Sky TI. Wer bei T-Modellen Wert auf italienisches Stilgefühl legt, sollte sich den kompakten Laika Ecovip 305 oder den üppigeren Kreos 3009 S anschauen.

Müssen integrierte Reisemobile teuer sein?

 

Grundsätzlich ja, das eigenständige Gesicht bedeutet viel Mehraufwand. Aber die Günstigmarke Forster – ein Ableger von Eura Mobil – präsentiert einen ansehnlichen Integrierten ab 58.000 Euro – absolut gesehen viel Geld, für ein integriertes Reisemobil ein Schnäppchentarif. Mindestens 20.000 Euro mehr müssen Käufer für ein Hymermobil B-Klasse DL ausgeben. Er trifft unter anderem auf die aufgefrischten Carthago C-tourer und C-line. Sechsstellig ist dann der Tarif für die neu ausstaffierten Reisemobile Hymermobil Star-Line auf Mercedes-Basis. Und für den Preis von zwei B-Klasse DL gibt es den neuen Concorde Carver RRL: satte neun Meter Reisemobil mit einer außergewöhnlichen Rundsitzgruppe.

Garage und ausfahrbare Erker inklusive bei den Luxus-Reisemobilen

 

Darf’s ein wenig mehr sein? Luxushersteller Morelo steigt mit dem neuen Empire Liner in die Superklasse auf. 380.000 Euro kostet der 10,3 Meter lange Erstling. Darüber kann Volkner lächeln: Die Wuppertaler Manufaktur feiert zehn Jahre Volkner Performance mit einem neuen Modell. Erhalten bleibt das Mittelgaragen-Konzept: Zwischen den Achsen ist Platz für einen Pkw. Der passt bei Vario Mobil traditionell ins Heck, beim ausgestellten Vario Perfect auf Mercedes Actros ist’s mit einem Mercedes SL ein standesgemäßer Luxus-Sportwagen. Das zwölf Meter lange Supermobil besticht mit drei ausfahrbaren Erkern und einer edlen Einrichtung, darunter Möbel mit handgefertigten Nussbaumfurnieren. Ein fahrender Traum von einem Raum mit 428 PS und 25 Tonnen Gesamtgewicht. Der Preis? Hier beginnt das Erwachen: mehr als eine Million Euro.
 

Caravan-SalonTipps und Hinweise

Die weltgrößte Messe für Reisemobile, Caravans und Camping in Düsseldorf öffnet vom 27. August bis 4. September für das Publikum ihre Pforten, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt an der Tageskasse kostet 15 Euro, online nur 14 Euro, verschiedene Ermäßigungen. Die Online-Karten gelten zwei Tage. Mit einer weiteren Halle wird der Caravan-Salon noch größer. Rund 3500 kostenpflichtige Übernachtungs-Stellplätze auf dem Parkplatz P1, Reservierung empfohlen. Geboten sind zahlreiche Sonderveranstaltungen: Auf der "Starter-Welt" gibt es Informationen über Fahrzeuge, Technik und Routenplanung. Traumtouren: Multivisionsshows von Fernreisen. Düsseldorf ist Umweltzone, die Anfahrt über die Autobahn A 44 ist frei.

 

 

Camping und Hightech – Geht das?

 Aber sicher. Eine Auswahl von nützlichen und schicken Neuheiten. Die elektrische Entleerung des Abwassertanks per Knopfdruck von Hymer spart den Griff in den Schmutzbereich des Fahrzeugs. Gegen Schmutz hat auch Camperclean etwas: Die Reinigungsstationen säubern Toilettencassetten, nach Thetford jetzt auch die Tanks von Dometic. Gefüllte Cassette einschieben, saubere Cassette entnehmen, fertig.


Apps zur Fahrzeugbedienung halten Einzug. Für LMC-Reisemobile gibt es die Truma iNet-Box. Fernbedienung der Truma-Geräte, Ein- und Ausschalten des Bordstroms, Kontrolle der Füllstände von Batterien und Tanks – per Smartphone über Bluetooth oder SMS. Ähnlich Hobby: Hobby Connect heißt die Schnittstelle zwischen der Bordtechnik und Smartphone oder Tablet. Übertragung per Webserver, im Caravan oder Reisemobil steckt ein eigener Router mit SIM-Karte und GPS-Modul.


Handfester ist ein neues Beschichtungssystem von Fensterhersteller Polyplastik. Durch einen hauchfeinen Belag aus Flüssigglas werden Acrylfenster von Reisemobilen und Caravans kratzfest. Ebenfalls ein Fortschritt: Alko hat ein Gurtsystem mit Isofix-Befestigung für Kindersitze entwickelt. Es wird Reisemobilherstellern zur Erstausrüstung angeboten. Bei den Caravans setzt sich die Truma Combi-Heizung mit integriertem Warmwasserbereiter durch. Entfall der Therme, mehr Freiheit bei der Grundrissgestaltung, serienmäßig Warmwasseranlage – ein Komfortplus.

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