26.09.2024

Deutsche Fehnroute – Klappbrücken und Kanäle

Auf den 173 Kilometern der Deutschen Fehnroute geht es mit dem
Fahrrad durch das flache Land an Ems, Leda und Jümme. Zu sehen gibt
es Klappbrücken, Kanäle und eine besondere Fähre.

Am Ufer der Jümme bei Leer liegt ein kleiner Kahn, eine Pünte. Obwohl sie keinen Motor hat, wird sie mittwochs bis sonntags als Fähre genutzt, bei Wind und Wetter. Wie überquert sie den Fluss?

Die Jümme-Pünte: Eine einzigartige Fähre

Mit der Hand ziehen zwei Männer den Fährkahn an Stahltrossen über die Jümme. Von Mai bis September gut viertausend Mal, oder noch mehr. Mit der harten Handarbeit stehen sie in der Tradition von Generationen der Fährleute vor ihnen. Denn die Jümme-Pünte schippert bereits seit 1562 über den strudelnden Strom. Stets mit der Hand gezogen, soll sie heutzutage als Wagenfähre in Nordeuropa und in den USA einmalig sein. Seit 2002 steht sie unter Denkmalschutz.

Die Deutsche Fehnroute

Die Jümme-Pünte ist eine der Sehenswürdigkeiten an der 173 Kilometer langen Deutschen Fehnroute. Als Rundkurs verläuft die Strecke durch Ostfriesland, Emsland, Ammerland sowie das benachbarte Oldenburger Münsterland. Auf der Strecke sind Radtouristen in Tagesetappen von etwa 24 bis 42 Kilometer unterwegs. Mehr muss es nicht sein. Der Landstrich ist flach, aber der Wind von der nahen Nordsee bläst oft kräftig. Gerne aus de  falschen Richtung – Gegenwind. Auch für E-Bikes ist die Route geeignet, da sich über 30 Ladestationen auf der Strecke befinden.

"Fehn" – die Bedeutung des Namens

Der Name Fehnroute erinnert an die Fehnkultur, die das Bild dieser Gegend einzigartig macht mit kilometerlangen, schnurgeraden Kanälen und zahlreichen Klappbrücken. Fehn bedeutet Moor, der Name kommt aus dem Holländischen und bezeichnet die Urbarmachung und Besiedlung ab dem 17. Jahrhundert. Als älteste Fehnkolonie gilt Papenburg. Stadtgründer Droste Dietrich von Velen lockte ab 1631 Kolonisten in das abgelegene Land. Sie zogen in mühevoller Handarbeit Entwässerungsgräben, legten das Moor trocken und stachen den Torf, der als Heizmaterial mit Holzkähnen über die Kanäle abtransportiert wurde.

Moor erleben

In Elisabethfehn zeigt das Moor- und Fehnmuseum etliche Großmaschinen für den Torfabbau.

Nebenan in Ramsloh tuckern Touristen mit der kleinen Moorbahn „Seelter Foonkieker“ ins Westermoor, mit 5.000 Hektar Fläche eines der größten Hochmoore in Mitteleuropa. Während der Tour berichtet Lok- und Gästeführer Ludger Thedering vom Wachsen und Werden der Moore.

Ein Dutzend Mühlen

An der Fehnroute recken zwölf Windmühlen ihre Flügel in den Wind, die meisten sind heute Museen. Wer noch eine Windmühle in Aktion sehen will, der steuert Heye Steenblocks Mühle in Spetzerfehn an. Er hat den Beruf des Müllers bei seinem Vater erlernt und ist seit 1991 Pächter der Mühle. Noch heute wird die Spetzerfehner Mühle bei Wind betrieben. Besuche sind nach Absprache möglich.

Reise-Info Deutsche Fehnroute

Prospekte, Infos zur Radtour und Übernachtungsmöglichkeiten u. v. m. gibt es bei der IG Deutsche Fehnroute e. V.

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