Die Flussperlmuschel zählt in Deutschland zu den bedrohten Arten. Ihr Vorkommen beschränkt sich auf wenige saubere Flüsse, darunter die Ilz, das letzte große Wildwasser in Ostbayern. Tiefe Schluchten, üppig bewachsene Ufer und sanfte Auen begleiten ihre schwarzbraunen Fluten von den Hochmooren im Bayerischen Wald bis zur Mündung in die Donau in Passau.
An den Ufern der „schwarzen Perle“ wächst eine vielfältige Pflanzenwelt
Die Flussfärbung rührt von den ausgewaschenen Moorbestandteilen; man nennt die Ilz daher oft liebevoll die „schwarze Perle“. In ihrem Gebiet gedeihen seltene Pflanzen, wie etwa Banater Segge oder Großblättriger Fingerhut. In den Wäldern der Wolfsteiner Ohe, eines Zuflusses, wächst verbreitet das Echte Lungenkraut. Den Baumbestand prägen Esche, Ahorn und die ebenfalls gefährdete Bergulme.
Wildes Wasser, das bergauf fließt
Der beeindruckendste Abschnitt dort ist zweifelsfrei die Wildbachklamm Buchberger Leite – sie zeugt von der unbändigen Kraft des nassen Elements, das sich bis zu 100 Meter tief in den Granit gegraben hat. Der Themenwanderweg „Mensch und Natur“ zeigt sowohl die landschaftlichen Höhepunkte als auch die technischen Eingriffe, darunter alte Triftmauern und in den Fels gehauene Stollen – sowie Kanäle, in denen das Wasser scheinbar bergauf fließt.
Kulinarische Genüsse im Grünen
Startpunkt dieser Tour ist Ringelai; Ziel ist Freyung mit attraktiven Einkehrmöglichkeiten. In Fürsteneck, wo die Flüsse sich vereinen, liegt idyllisch im Grünen der Gasthof Schrottenbaummühle mit Pension und Campingplatz – gern besuchte Station auf dem Ilztalwanderweg zwischen Perlesreut und Passau. Die Strecke Schrottenbaummühle – Schneidermühle – sie gilt als das Herzstück – ist als Rundweg (10 km) gekennzeichnet. Er ist darüber hinaus der Austragungsort einer kulinarischen Wanderung, die jährlich am ersten Maisonntag stattfindet.
Drei Burgen, ein Hauch von wildem Westen und eine Zeitreise zu den Kelten
Ilztal und Umgebung firmieren auch unter dem Begriff Dreiburgenland – seine Namensgeber: Schloss Fürstenstein, Englburg und Saldenburg. Attraktionen in der Region sind unter anderem das Museumsdorf Bayerischer Wald, die Pullman City Westernstadt und der Gabreta-Erlebnispark, ein rekonstruiertes Keltendorf.
Reise-Info – Wichtiges auf einen Blick
Wandern: Leichte bis mittelschwere, etwa 36 km lange Tour, Höhenprofil:290-546 m. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert.
Tipp: Im Museumsdorf Bayerischer Waldin Tittling sind mehr als 150 Gebäuden aus dem 16. bis 19. Jahrhundert zu sehen. Restaurierte Höfe, Handwerksbetriebe wie Mühlen und Schmieden, Dorfkapellen und Gasthäuser laden zu einer Zeitreise ein. Sehenswert ist hier auch das ehemalige Schul- und Marktschreiberhaus aus Simbach – die älteste Volksschule in Deutschland, erbaut 1670. Die Pullman City Westernstadt in Eging erweckt mit Bogenschießen, Goldwaschen, Country-Live-Musik und Lagerfeuerromantik den wilden Westen zum Leben. In Ringelai nimmt der archäologische Erlebnispark Gabreta kleine und große Besucher mit in die Zeit der Kelten. Rekonstruierte Häuser und alte Handwerkstechniken können hier erlebt und ausprobiert werden.
Schlafen und Schlemmen: Ruhig am Ortsrand von Ruderting gelegen ist das Hotel-Restaurant Schätzlhof. In der eigenen Hausbrennerei entstehen hochwertige Destillate. Vor allem kleine Gäste freuen sich am Wildtiergehege.
Weitere Informationen bieten die Internetseiten der Tourismusstelle Ilztal & Dreiburgenland und des Tourismusverband Ostbayern.
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