Flussaufwärts zu beiden Seiten der Elbe, nicht weit von Dresden entfernt, liegt eine der romantischsten Landschaften Deutschlands. Schon seit rund 200 Jahren zieht es Wanderer in das Elbsandsteingebirge, eines der spektakulärsten Wandergebiete Europas, von dem 93 Quadratkilometer als Nationalpark Sächsische Schweiz unter Schutz stehen. Gut ausgeschilderte Wege führen durch Wälder und Schluchten zu Höhlen und bizarren Felskuppen.
Über die Elbe in eine märchenhafte Landschaft
Eine Landschaft wie aus einer Märchenwelt, mit Namen wie Lilien- oder Königstein. Die Tour zu den beiden berühmten Felsen beginnt im Kurort Rathen, auf einer Gierseilfähre, die motorlos die Elbströmung quert. Am Ufer von Niederrathen übernimmt das Wanderzeichen mit blauem Strich die Führung zum Lilienstein, einem Tafelberg von solch markanter Schönheit, dass er dem Nationalpark als Wahrzeichen dient. Zunächst am Wasser entlang, verlässt der Weg bald das Flusstal.
Der Lilienstein thront über allem
Sanft geht es bergauf zum Nordaufstieg des Liliensteins. Holz- und Steinstufen sowie eine steile Metalltreppe führen schließlich durch eine Felsschlucht zum Bergplateau. Die Ausblicke vom 415 Meter hohen Sandsteinmassiv sind grandios. Nebel steigen aus dem Elbtal und legen sich wie zarte Schleier um das raue Gestein, das in der Nähe der Bergwirtschaft noch Reste einer alten Befestigungsanlage trägt.
Kletterpartien für Wagemutige
An der Westspitze überspannen Leitern und Brücken tiefe Schluchten. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind gefragt. Wagemutige erklimmen über Leitern und Treppen, die durch ihre luftigen Gitterroste dem Blick freien Fall in schwindelerregende Tiefen gewähren, den Felsvorsprung „Mulattenkopf“. In der Ferne zeigt sich nach Süden hin die Festung Königstein, eine der gewaltigsten Bergfesten Europas.
Auf historischen Pfaden zum Königstein
Über Stufen, die schon August der Starke in die Südseite des Felsens schlagen ließ, geht es, ins Tal hinab und schließlich zur Königsteinfähre. Für einen Abstecher zur Festung am anderen Ufer bietet sich der Shuttlebus an. Zurück nach Rathen kommt man per Bahn oder Schiff.
Reise-Info – Wichtiges auf einen Blick
Wandern: 13 km lange Tour, Höhenunterschied 320 m.
Tipps: Die Bastei ist die berühmteste Felsformation der Sächsischen Schweiz. Auf dem Weg zur Bastei liegt der Amselsee, den man gemütlich in 20 Minuten umrunden oder bei einer Gondeltour erleben kann. Als Europas schönstes Naturtheater gilt die Felsenbühne Rathen, in der von Mai bis September Theateraufführungen geboten werden. Lohnenswert ist ein Abstecher zur Festung Königstein mit über 50 Bauwerken verschiedener Epochen und vielen Ausstellungen. Mit dem Shuttle vom Reißiger Platz zum Parkhaus Am Malerweg. Von dort alle 10 Minuten mit einer Bimmelbahn zum Aufzug der Festung. Letzte Talfahrt in die Stadt 17.10 Uhr.
Schlafen und Schlemmen: Am Fuße der Bastei, direkt am Flussufer, liegt das Vier-Sterne-Hotel Elbschlösschen in Rathen mit Wellnessbereich. Gemütlich einkehren und urig übernachten kann man in der Felsbaude Lilienstein mit Biergarten und Panoramaterrasse.
Weitere Informationen online gibt es beim Tourismusverband Sächsische Schweiz.
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