Ftan ist ein wunderschönes Engadiner Dorf mit trutzigen Palazzi, hier startet der Winterwanderweg hinauf zur Hütte von Fadri Caprez.
Nach dem Wandern kann man sich mit regionalen Spezialitäten stärken
Mit dem Bau eines Sessellifts 1970 bekam Opa Caprez die Erlaubnis seine Maiensäss auszubauen. Damals wurde anfangs der Wintersaison ein Ochs geschlachtet, der grad so bis zum Saisonende reichte. Die Leitungen gefroren ein, die Getränke in den Harsassen (Biertragerl) auch! Die Gastfreundschaft zu bewahren blieb das große Anliegen der Familie. Mit 24 hatte Fadri die Hütte übernommen, heute ist er 43 und hat ein eigenes kleines Universum der Achtsamkeit geschaffen. Das Rindfleisch kommt von den Kühen des Bruders, der Tee aus einer Biogärtnerei in Ftan. Die krause Minze pflanzt er selber an, weil das die Oma schon gemacht hat. Die Kinderteller heißen nicht „Pumuckl-Schnitzel“, sondern nach den „Big Five“ Graubündens: Gams, Hirsch, Steinbock, Bartgeier, Reh. Auf der Terrasse gibt es 250 Plätze mit Selbstbedienung, drinnen wird serviert, von halb elf bis 17 Uhr gehen schon mal 600 Essen raus. Die Angestellten halten dem Chef die Treue, weil er gut zahlt, weil er Sätze sagt wie: „Ich würd mich schämen, wenn ich sechs Franken für einen Cappuccino nehmen würde.“ Beim Fondueabend mit anschließendem Nachtrodeln ist das Bergrestaurant Pruimaran immer ausgebucht und doch bleibt es bei der angenehmen Gelassenheit.
Bade- und Wellnesserlebnis und kulinarische Genüsse
Und ganz gechillt wird es im Bogn Engiadina Scuol, einer Bäderlandschaft, die das alte Wissen um heilsames Wasser modern umsetzt. Der Badebetrieb hatte im Unterengadin mit der Belle Epoque seine Blütezeit erreicht. Die Aristokratie verbrachte bis zu zehn Stunden im Wasser – und das mehr aus erotischen als therapeutischen Gründen! Heute dauert der römisch-irische Durchgang rund zwei Stunden: Da wird der Gast erst einmal in eine Toga gewandet, weiter geht‘s‚ mal mit heißem Dampf, mal mit kalten Duschen. Plantschen unter Kuppeln, tanzende Lichtreflexe und dann schließlich ab auf die Relax-Wasserbetten im Ruheraum. Kaum jemand, der nicht sanft entschlummern würde! Leider werden solche Murmeltiere nach 20 Minuten wieder geweckt und wundersamer Weise fühlt man sich völlig erquickt – für ein feines Diner im Hotel oder noch einen kurzen Einkauf fürs Chalet Abendessen: Bündnerfleisch und Salsiz. Die Metzgerei Hatecke lässt alles vergessen, was man über Metzgereien im Hinterkopf hat. Das ist ein Tempel für ein Produkt, das Ergebnis würdiger Tierhaltung und uralten Handwerks ist. Ein Produkt voller Achtung vor Tieren, Landschaft und den Menschen!
Reiseinformationen
Ski Alpin: Oberhalb von Scoul, Ftan und Sent erstrecken sich 80 Kilometer sonnenverwöhnte Pisten. Die Traumpiste Salaniva-Sent überwindet auf einer Strecke von 12 Kilometern einen Höhenunterschied von 1300 Metern. Interessant für Boarder ist der Snowpark Scuol.
Nordisch: Eine 21 Kilometer lange Talloipe verläuft zwischen Scuol und Martina. Rasant bergab geht es auf der 3,5 Kilometer langen Rodelpiste von Prui nach Ftan. Der Fernwanderweg Via Engiadina führt von Ardez bis nach Ftan.
Spezielles: Alles rund um Salsiz und Bündnerfleisch erfährt man bei einer Führung und Degustation bei der Metzgerei Hatecke, buchbar über die Tourist-Information Scuol. Baden in reinem Mineralwasser und traditionelle Wellnessanwendungen bietet das Bogn Engiadina. Unterwegs auf Schlittschuhen: Der 3 Kilometer lange Eisweg Engadin verläuft am Inn entlang – cool! Im Schweizerischen Nationalpark kann man reizvolle Wintertouren rund um Zernez unternehmen.
Weitere Informationen gibt es bei Graubünden Ferien und bei der Tourist-Information Scuol
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