Reisende, die im Juni nach St. Petersburg kommen, beweisen nicht nur wegen der Fußball-EM gutes Timing. Denn jedes Jahr in der Zeit der Sommersonnenwende wird die alte Zarenstadt, die zu Sowjet-Zeiten Leningrad hieß, in silbriges Dämmerlicht getaucht. Es ist die Zeit der weißen Nächte, wenn die Sonne am Finnischen Meerbusen nicht untergeht.
Großstadt mit Venedig-Flair
Als besonders romantisch empfiehlt sich dann eine Bootsfahrt über die Kanäle der unter Peter dem Großen 1703 auf Inseln gegründeten Hauptstadt des alten Russlands, die mit ihren 342 Brücken den Titel „Venedig des Nordens“ trägt. St. Petersburg ist mit über fünf Millionen Einwohnern die nördlichste Großstadt der Welt und nach Moskau Russlands zweitgrößte.
Beeindruckende Architektur und Shoppingerlebnis
Die historische Altstadt, Unesco-Welterbe, hält 2.300 Paläste, Prunkbauten und Schlösser bereit. Sehenswert, aber auch eine teure Einkaufsmeile, ist der oft mit der Pariser Champs-Élysées verglichene Newski-Prospekt, ganz in der Nähe steht die Auferstehungskirche. Der auch Erlöserkirche genannte Sakralbau mit den bekannten Zwiebeltürmen ist das Wahrzeichen der Stadt, 1881 errichtet nach dem Vorbild der Moskauer Basilius-Kathedrale.
Kunst ohne Ende in der Eremitage
Kein St.-Petersburg-Trip ohne die Eremitage, größtes Kunstmuseum der Welt, ein Palastkomplex am Ufer der Newa. Man müsste sich Tage nehmen, um die über 350 Säle verteilten Schätze zu besichtigen – von Juwelen und Gold bis zu Werken von Rembrandt, Raffael, Picasso oder Da Vinci.
Ein (T)raum aus dem Gold der Ostsee – das Bernsteinzimmer
Seit 2003 lohnt ein Ausflug zum Katharinenpalast im Vorort Puschkin, einst Sommerresidenz der russischen Zaren, umso mehr. In dem Jahr wurde dort das rekonstruierte Bernsteinzimmer eröffnet.
Wolkenkratzer mit Meerblick – das Lakhta Center
Neues Wahrzeichen der Stadt mit Aussichtsterrasse aber ist das 2018 eingeweihte Lakhta Center, mit 462 Metern höchstes Gebäude Europas und Sitz von Gazprom. Wie eine Nadel sticht es in den Himmel, weithin sichtbar auch vom Stadtstrand, dem Jubiläumsstrand am Park 300-Letiya Sankt-Peterburga. Von dort hat man Blick über die Newa-Mündung und das Krestowski-Stadion, EM-Austragungsstätte.
Hier rollt der Ball in St. Petersburg: das Krestowski-Stadion
Das Krestowski-Stadion heißt auch Gazprom-Arena. Eröffnet wurde die Stätte für eigentlich 68.000 Zuschauer 2017; der Vorgängerbau wurde 2006 abgerissen. Geplant sind Begegnungen zwischen Belgien, Russland, Polen, Slowakei, Finnland und Schweden sowie ein Viertelfinale.