28.11.2017

Tirol in Österreich – Wo der Bergdoktor wohnt

Seit 2007 präsentiert sich die Region Wilder Kaiser in Tirol postkartenschön und sonnig im Fernsehen und umrahmt die Serie „Der Bergdoktor“.

Dicke Schneeflocken fallen am Kirchplatz von Going. Eine romantische Puppenstube ist er, winzig eigentlich! Im Film ist er vom Weitwinkel aufgeblasen. Was im Film die Bäckerei ist, ist im wirklichen Leben eine Pension. Die filmische Sonnenapotheke ist eigentlich ein Pfarrhaus. Das Gemeindeamt ist wirklich Gemeindeamt, bloß residiert da nicht auch noch die Polizei.

Der Gasthof ist in Wirklichkeit ein Wohnhaus

Fies verwirrend für den Fan ist es, wenn er das Grab von Anton Distelmeier sucht. Das wird als Filmgrab aufgebaut, aber außerhalb der Dreharbeiten ruht da kein Distelmeier! Und Susannes Gasthof „Wilder Kaiser“ ist eben auch kein Gasthof, sondern das Heim von Johann Gschwendtner, der es inzwischen mit Fassung trägt, dass dauernd jemand ein Bier bestellen will. Es sind nun mal Privaträume, denn die Innenaufnahmen dreht die Crew im Föhrenhof in Ellmau.

Realität und Film verschwimmen

Realität und Film verschwimmen allüberall, eine Tennishalle wird dann eben zum Krankenhaus und dem Reich von Dr. Kahnweiler! Und weil es so viele Innenlocations gibt, kann die Crew bei schlechtem Wetter drinnen drehen – drum regnet es nie beim Bergdoktor! Drinnen meint auch den Gruberhof. Da geht gerade Margit Ferdigg und hinter ihr ehrfürchtige Menschen. Margit führt Besucher zur Frühstücksterrasse – wo übrigens die Frühstücksszenen abends gedreht werden, weil dann die Sonne richtig steht! Andächtig wie bei einer Kirchenführung steigen die Besucher die steile alte Holztreppe hoch zum Ort der Sehnsucht: dem (winzigen) Zimmer des Bergdoktors. „Einmal auf dem Bett des Bergdoktors sitzen!“, flüstert eine Dame. Nun ja, sie sitzt auf einer grünen Plastikplane, außerhalb der Drehtage sind viele Objekte abgedeckt – und ist doch völlig verzückt. Als das Heer der Bergdoktor-Pilger immer mehr wurde, beschloss die echte Besitzerfamilie, den Ansturm zu kanalisieren. Nun gibt es feste Besuchszeiten auf einem Hof, der unbewohnt ist, wo aber die Familie oft heroben ist und bis heute den Weitblick genießt.

Die Kultstätten kann der Gast in geführten Touren erleben

Auch die Praxis in Ellmau ist keine, aber die medizinischen Geräte funktionieren alle! Der Hof Hinterschnabl stammt von 1694, sollte abgerissen werden, als er der Filmcrew auffiel. Er wurde „Praxis“, dem Weitwinkel sei auch hier aller Dank: im TV scheint der Hof allein zu liegen und einen riesigen Vorplatz zu haben … Bergdoktor- Kultstätten kann der Gast sommers wie winters in geführten Touren erleben, Peter Moser ist quasi „Mr. Film“, sein Serienwissen grenzenlos. „Draußen hängt das Schild von Dr. Roman Melchinger – weil das von Dr. Martin Gruber immer geklaut wurde!“

Alpines Leben ohne den Bergroman-Kitsch

Den Bergdoktor sehen längst Millionen und nicht bloß das weibliche Geschlecht mit Hang zu Kitsch. Die Serie spielt mitten in einem modernen alpinen Leben, wo nicht alle Bewohner unentwegt schuhplatteln oder in einem Klettergurt hängen. „Action und die spektakulären Hubschrauberszenen finden sich jetzt eher im Format Bergretter“, erklärt Hans Sigl und lacht. „Naja, man wird ja auch älter. Wenn aber Action: Ich brenne echt gern!“ Die Fans lieben ihn in jeder Lebenslage. An den Fantagen macht er geduldig 1000 Selfies! Die Serie wird inzwischen in zwölf Ländern ausgestrahlt, in der Slowakei ist sie ein Straßenfeger, und als Hans Sigl einmal zu einem Meet&Greet in ein slowakisches Shoppingcenter fuhr, war das in etwa so, als käme ein Popstar!

Touristische Informationen

Die Serie „Der Bergdoktor“ ist Heimatfilm reloaded! Eine moderne Familie, medizinische Fälle, die brisant sind und die auch nicht immer gut ausgehen müssen. Längst ist die Serie Kult, 7 Millionen Zuschauer pro Folge. Die elfte Staffel ist abgedreht, es gibt ein Winterspecial und ab Februar neue Folgen.

Extratouren: Donnerstags Wanderung mit Filmexperte Peter Moser zu Schauplätzen der Serie; nächste Fantage im Mai und Oktober.

Schlemmen und schlafen: Kaiser in Tirol, Scheffau am Wilden Kaiser, angenehmes 4-Sterne- Hotel; Brantlhof, direkt am Dorfplatz in Going; Föhrenhof Ellmau, hier werden alle Gasthaus-Szenen gedreht; Seestüberl, am idyllischen Hintersteiner See wird auch gedreht.

Wintersport: SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental: 284 Pistenkilometer mit über 70 Hütten!; 70 km Langlaufloipen, oft mit spektakulärem Blick auf den Wilden Kaiser; 125 km Winterwanderwege.

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