KFZ KENNZEICHEN

Alle Kennzeichen im Überblick

Was bedeutet ein „H“ auf dem Kennzeichen eines Kraftfahrzeugs und wofür steht das „E“? Neben dem Standardkennzeichen, das jedes Fahrzeug in Deutschland benötigt, um am öffentlichen Verkehr teilzunehmen, gibt es weitere Nummernschilder.

Wozu diese Varianten dienen und welche Vorteile sie bieten, zeigt unsere Übersicht.

Standard Eurokennzeichen

Dieses Kennzeichen haben Sie vermutlich an Ihrem Kraftfahrzeug montiert, wie die meisten Kraftfahrzeugbesitzenden in Deutschland. Dieses Kennzeichen gibt es in verschiedenen Größen, abhängig von der Bauform des Fahrzeugs.  

Das amtliche Kennzeichen in Deutschland besteht aus zwei Teilen:

• dem Unterscheidungszeichen aus bis zu drei Buchstaben
• der Erkennungsnummer aus einem oder zwei Buchstaben sowie bis zu vier Ziffern.

Es dürfen maximal acht Zeichen verwendet werden, bei Saisonkennzeichen sowie zweizeiligen Kennzeichen jedoch nur maximal sieben Zeichen (auch in Schmalschrift).

Das Unterscheidungszeichen besteht aus einem, zwei oder drei Buchstaben. Es gibt die Stadt, den Landkreis bzw. den Verwaltungsbezirk wieder, in dem das Fahrzeug seinen regelmäßigen Standort hat.

Fahrzeuge der Bundes- und Landesorgane, der Bundespolizei, der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, der Bundeswehr, des Diplomatischen Corps im Inland und bevorrechtigter internationaler Organisationen (zum Beispiel NATO) verwenden ebenfalls das Unterscheidungszeichen auf ihren Fahrzeugen (Beispiel Bundeswehr: Fahrzeuge der Bundeswehr benutzen das Unterscheidungszeichen „Y“).

Die Erkennungsnummer können Sie nach Ihren Wünschen gestalten, wenn die Kombination frei verfügbar ist. Einige Kombinationen sind als unerwünschte Erkennungsnummern gesperrt. Sie dürfen außerdem nicht gegen die guten Sitten verstoßen.

Wunschkennzeichen

Die Bezeichnung „Wunschkennzeichen“ klingt vielleicht ein wenig zu vielversprechend, denn auch beim Wunschkennzeichen gehen nicht alle Wünsche in Erfüllung. Das Wunschkennzeichen darf wie das Standard Eurokennzeichen aus maximal acht Zeichen bestehen. Nicht veränderbar ist natürlich das Ortskürzel, auch Unterscheidungszeichen genannt. Es besteht aus ein bis drei Buchstaben (siehe rechte Spalte auf dieser Seite).

Seit 2012 gibt es dazu in vielen Landkreisen und kreisfreien Städten die Möglichkeit, ältere Kennzeichen wieder als Unterscheidungskennzeichen bzw. Ortskürzel zu nutzen. Diese Landkreise können mehrere Kennzeichen vergeben. So kann der Halter im Rhein-Neckar-Kreis z. B. zwischen HD und SNH wählen.

Das darauf folgende Erkennungszeichen kann jeder Kfz-Besitzer selbst wählen und damit sein Wunschkennzeichen gestalten: Ob Schnapszahlen wie 111, Zahlenfolgen wie 123, lustige Wortspielereien wie BO-OT oder Eigennamen wie AN-NA, der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Allein gegen die guten Sitten darf auch das Wunschkennzeichen nicht verstoßen – insbesondere Kombinationen mit nationalsozialistischem Bezug sind bundesweit strikt verboten. Was sonst geht und was nicht, entscheidet die jeweilige Zulassungsstelle.

Welche Buchstaben- und Zahlenkombinationen aktuell verfügbar sind, können Sie in der Regel auf der Website der jeweiligen Zulassungsstelle selbst prüfen. Hier können Sie Ihr Wunschkennzeichen auch gleich online reservieren. Tipp: Achten Sie in Ihrem eigenen Interesse darauf, für die Prüfung und Reservierung nicht die überteuerten Angebote kommerzieller Anbieter zu nutzen.

Der reguläre, zusätzliche Aufpreis für individuelle Mobilität beträgt bundesweit 12,80 Euro, zusammengesetzt aus der Gebühr für das Wunschkennzeichen von 10,20 Euro plus einer Online-Reservierungsgebühr von 2,60 Euro. Hinzu kommen, wie auch für ein normales Eurokennzeichen, mögliche weitere Gebühren für die An- oder Ummeldung. Diese sind je nach Zulassungsstelle unterschiedlich hoch. Ebenso lokal geregelt ist, wie lange die Wunschkennzeichen reservierbar sind. Der Zeitraum variiert von 10 bis zu 90 Tagen.

Und noch ein Wunsch lässt sich erfüllen: Wer trotz Umzug einfach sein bisheriges Kennzeichen behalten will, kann seit 2015 auch einfach sein altes Kennzeichen mitnehmen, bundesweit.

E-Kennzeichen für Elektrofahrzeuge

Wenn Sie ein batterieelektrisches Fahrzeug, einen Plug-in-Hybrid oder ein Brennstoffzellenauto auf Ihren Namen zugelassen haben, sind Sie berechtigt, ein E-Kennzeichen zu nutzen.

Der Buchstabe „E“ am Ende des Kennzeichens weist das Fahrzeug als Elektrofahrzeug aus. Zu den berechtigten Fahrzeugen zählen Plug-in-Hybride, die mindestens 40 Kilometer rein elektrisch fahren können oder höchstens 50 Gramm CO₂ je Kilometer ausstoßen. Das E-Kennzeichen ist im September 2015 eingeführt worden.

Vorteil: Nach dem "Elektromobilitätsgesetz" (EmoG) können entsprechend gekennzeichnete Fahrzeuge beispielsweise Busspuren nutzen oder gebührenfrei parken. Welche Anreize geboten werden, hängt jedoch jeweils von den Regeln der jeweiligen Kommune ab.  

H-Kennzeichen für Oldtimer

Sie fahren ein Fahrzeug, das älter als 30 Jahre ist und sich größtenteils im Originalzustand befindet? Nach einer positiv befundenen Oldtimerbegutachtung (gemäß § 23 StVZO)durch eine Prüforganisationkönnen Sie ein H-Kennzeichen bei Ihrer Zulassungsstelle beantragen. Ein „H“ ist rechts am Kennzeichen eingeprägt. Das „H“ steht für „historisch“.

Vorteil: Oldtimer tragen zur „Erhaltung des fahrzeugtechnischen Kulturguts“ bei, deshalb genießen die Modelle mit H-Kennzeichen eine Pauschalbesteuerung, die bei vielen Modellen Steuern spart. Vergleichen Sie vorab Versicherungsbeiträge und Steuersätze, denn viele Benziner mit geregeltem Katalysator sind regulär günstiger zu versteuern. Hingegen sind Versicherungstarife für Oldtimer günstiger und oft nur mit H-Zulassung abschließbar. Fahrzeuge mit H-Kennzeichen dürfen auch ohne grüne Umweltplakette in Umweltzonen einfahren. Kommunen können zudem historische Diesel von Fahrverboten in Dieselfahrverbotszonen ausnehmen.

H-Saisonkennzeichen für Oldtimer

Seit 2017 lassen sich H-Kennzeichen und Saisonkennzeichen kombinieren. Es bietet dieselben Vor- und Nachteile des Saisonkennzeichens. Für alle, die ihrem Oldtimer eine Winterpause gönnen und diesen dabei nicht im öffentlichen Raum abstellen, ist diese Kombination besonders attraktiv. Wird ein H-Kennzeichen mit dem Saisonkennzeichen erweitert, ist, je nach Länge der Buchstaben- und Zahlenkombination des alten Kennzeichens, eine gekürzte oder neue Zeichenkombination notwendig. Zudem verlangen manche Zulassungsstellen für die Umschreibung ein aktuelles Oldtimergutachten, auch wenn bereits ein älteres vorliegt.   

Saisonkennzeichen

Sie fahren ein Motorrad, Cabriolet, Oldtimer oder Wohnmobil und nutzen es in den Wintermonaten nicht?  Dafür ist das Saisonkennzeichen wie geschaffen. Das Saisonkennzeichen kann zwischen zwei und elf Monaten im Zeitraum von zwölf Monaten zugelassen werden, es beginnt und endet mit dem vollen Kalendermonat. Der Zeitraum der Gültigkeit ist rechts von der Erkennungsnummer aufgeprägt. Die Zahl über dem waagerechten Strich gibt den ersten Monat des Gültigkeitszeitraumes an, die Zahl darunter den letzten Monat. Saisonkennzeichen können insgesamt nur mit sieben Zeichen bedruckt werden, da die achte Stelle für die Angabe des Gültigkeitszeitraums genutzt wird.

Die Vorteile:  Bei Saisonkennzeichen fallen Kraftfahrzeugsteuer und Versicherungsprämien für den Halter des Fahrzeuges nur anteilig an. Dabei bleibt der Versicherungsschutz auch während der Ruhemonate vollständig bestehen, beispielsweise bei Sturmschäden über die Teilkasko, bei Vandalismus über die Vollkasko.

Der Nachteil: In den Monaten, die von der Gültigkeit des Kennzeichens ausgenommen sind, dürfen Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen nicht im öffentlichen Raum geparkt sein.

Rote Wechselkennzeichen für Oldtimer

Halter, die mehrere Oldtimer in ihrem Fuhrpark haben, können Wechselkennzeichen nutzen. Diese sind in roter Farbe gepresst. Das Kennzeichen kann für mehrere Oldtimer genutzt werden. Die Erkennungsnummer beginnt immer mit den Ziffern „07“.

Grüne Kennzeichen für steuerbefreite Fahrzeuge

Grüne Kennzeichen sind identisch mit herkömmlichen Kennzeichen, jedoch wird die sonst schwarze Schrift des Kennzeichens in der Farbe Grün eingefärbt. Sie werden für steuerbefreite Fahrzeuge eingesetzt, die an staatlich geförderte Zwecke gebunden sind.

 Zu diesen zählen unter anderem:

• landwirtschaftliche Fahrzeuge
• Fahrzeuge von gemeinnützigen oder Hilfsorganisationen
• Schaustellerfahrzeuge
• selbstfahrende Arbeitsmaschinen (wie zum Beispiel Kräne oder Betonpumpen)
• Anhänger mit bestimmten Einsatzzweck (Boote, Segelflieger, Hunde, Pferde)

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt Flensburg
Stand: Dezember 2020

Europäische Nationalitätskennzeichen