Vom 27. August bis zum 4. September 2022 öffnet der Caravan-Salon in Düsseldorf seine Türen. Die wichtigsten Infos zur Messe: Die Tageskarte kostet in der Woche 16 Euro, am Wochenende 18 Euro. Erstmals hat die Messe am 26. August einen Preview Day vorgeschaltet (35 Euro). Gut zu wissen: Die Anreise mit Bus und Bahn kostet extra. Wer Glück hat, ergattert noch einen Übernachtungsplatz auf dem legendären Stellplatz P1, der mehr als 3.000 Parkplätze zum Campen bereithält. (Foto: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann)
Die branchenweit größte Publikumsmesse für Reisemobile, Caravans, Campingbusse, Komponenten und Zubehör läutet traditionell die kommende Reisesaison ein. Zu den Neuheiten zählt der Bürstner Lyseo Gallery, desen Alkoven per Kompressor in 90 Sekunden hochgefahren wird.
Mit Eriba-Caravans fing bei Hymer einst alles an. Und mit Eriba geht’s weiter, das zeigt der neue Kinderzimmer-Grundriss der Modelle Eriba Feeling 515 und Nova Light 515. Hochgesetztes Doppelbett quer im Bug und Etagenbett im Heck sind die Hauptmerkmale. Dazwischen versammeln sich Küche und Bad im Kompaktformat sowie eine geräumige Sitzgruppe. Die wesentlichen Unterschiede: Der flache Eriba Feeling 515 zeichnet sich durch ein Hubdach aus, der Nova Light 515 durch einen geschlossenen Aufbau. Beim Feeling lässt sich sogar ein Aufstelldach mit einem weiteren Bett aufsatteln.
Adria hat seine Caravan-Baureihe Altea komplett renoviert. Außen bedeutet dies eine Haut aus GFK und Verbundwerkstoff sowie ein Fahrgestell mit Leichtmetallrädern. Innen tritt der Altea 2023 hell und kantig auf. Wohnlichkeit bringen teils stoffbezogene Wände sowie Accessoires wie Filz-Stautaschen oder die Garderobe ins Interieur. Angesichts einer Auswahl aus neun Grundrissen sollten sowohl reisende Paare als auch Familien fündig werden. Steht ein schickes Reisemobil oben auf der Wunschliste? Dann lohnt ein Blick auf das neue integrierte Reisemobil Adria Supersonic auf Mercedes Sprinter.
Die Traditionsmarke Dethleffs setzt zunehmend auf Campingbusse. Im Mittelpunkt des Modelljahrs 2023 steht daher der Globetrail. Sein Programm erweitert Dethleffs von zwei auf neun Modelle. Ins Auge fallen dabei Wasch- und Duschräume, anderswo mitunter stiefmütterlich behandelt. So verfügt der kompakte Globetrail 540 R über ein schlankes Raumbad mit Dusche. Noch spannender ist das Schwenkbad der größeren Modelle Globetrail 600 S und 640 S: Wer das Waschbecken zusammen mit einer Trennwand über die Toilette schwenkt, steht in einer Duschkabine. Neu sind ebenfalls Modelle mit Querbett und Aufstelldach. Mit dem erweiterten Programm des Teilintegrierten namens Just Go und dem neu ausstaffierten günstigen Caravan C’Joy hat Dethleffs weitere Trümpfe.
Ein Apéro bedeutet in Frankreich oder der Schweiz ein ungezwungenes Zusammensein. Bei Fendt steht der Begriff Apero für eine neue Caravan-Baureihe, angesiedelt unterhalb der bisherigen Modelle. Neu sind unter anderem Heck, Bug und ein frischeres Außendekor sowie komplett neue Innenfarben – oben hell in Sandbeige für die Stauschränke, unten in Anthrazit für Küche und Bettkasten. Weitere Möbeloberflächen sind in einem hellen Dekor mit durchgehender Maserung gehalten. Mit gleich sieben Modellvarianten spricht der Fendt Apero sowohl Paare als auch Familien an. Ansonsten hat Fendt kräftig aufgeräumt und die Baureihen Opal und Saphir ausgemustert.
Seine spektakulärste Neuheit hält Hobby zum Redaktionsschluss noch zurück, den Maxia Van auf Basis VW Crafter. Klar ist nur: Das neue Spitzenmodell wird oberhalb der bisherigen Komfort-Campingbusse angesiedelt. Also richtet sich der Blick auf die Caravans. Die Modellreihe Excellent erhält ein neues Möbeldekor, zusammengesetzt aus Oberflächen in Anthrazit und Creme. Die Spitzenbaureihe Maxia erhält Zuwachs mit dem Maxia 585 UL. Breite 2,5 Meter, große Rundsitzgruppe im Heck, Schlafzimmer mit Einzelbetten vorn, dazwischen Küche, Bad und Kleiderschrank, macht 7,7 Meter Caravan mit viel Platz bei einer überschaubaren Gesamtmasse von 1,7 Tonnen.
Die Oberklassemarke Carthago setzt als Basis zunehmend auf den Mercedes Sprinter, eine Alternative zum raren Fiat Ducato. Deutlich wird dies am teilintegrierten
Reisemobil Chic C-Line T mit Stern. Typisch sind die Carthago-Zutaten: L-Sitzgruppe plus Seitensitzbank, Winkelküche mit Tresen und Barschrank, Raumbad mit Umkleidezimmer und Einzelbetten im Heck. Wer eher die integrierten Reisemobile der Marke schätzt, bekommt beim C-Compactline mehr Auswahl durch eine zweite hellere Stilwelt oder verguckt sich in das frisch renovierte Spitzenmodell namens Carthago Liner-for-two.
ie umtriebige Marke Knaus macht aus Basisfahrzeugnot eine Tugend und hat VW neu entdeckt. Auf das Fahrgestell des VW T6.1 setzt die Marke einen schlanken teilintegrierten Aufbau, macht 5,88 Meter Gesamtlänge. Zwei Grundrisse stehen zur Wahl: Der Tourer Van 500 MQ mit branchenüblichem Heckbett quer, einem Wasch- und Toilettenraum plus faltbarer Duschkabine unter dem Bett sowie der gewohnten Halbdinette vorn. Und der 500 LT mit üppigem Bad und einer Sitzgruppe aus Längsbänken vorn. Serienausstattung bei ihm ist ein Schwenkbett oberhalb der Cockpits (500 MQ Option). Bei den Caravans empfiehlt sich ein Blick auf den neuen Knaus Azur in Rahmenbauweise, mit dunklen Möbeln und viel Stoff sowie einer ausgetüftelten Beleuchtung.
LMC hat seine zentrale Caravan-Baureihe Style runderneuert. Geradlinige Möbel, Verzicht auf Griffe und schmückende Leisten im oberen Bereich, eine Farbkombination aus
heller Eiche mit Salbeigrün, dazu weiße Klappen an den Dachschränken – das wirkt frisch und schnörkellos. Hinzu kommen pfiffige Elemente. Neu im umfangreichen Programm ist der Style 440 D mit französischem Bett plus Waschraum vorn sowie Sitzgruppe im Heck. Auffallend sind Elemente wie der große runde Spiegel im Einstieg oder die eleganten Ablagen oberhalb des Betts – Style eben. Bei den LMC-Reisemobilen lohnt ein Blick auf die neuen Grundrisse des teilintegrierten Tourer sowie die Campingbusse auf Basis Ford Transit.
Große Fenster statt Stauschränke, eine wohnliche Einrichtung – der Tabbert Pep Pantiga läutet für die Marke eine neue Ära ein. Warme Farben für das Interieur und Wandelemente aus Stoff unterstreichen die wohnliche Atmosphäre. Verpackt ist dies alles in ein Exterieur mit weißer Folierung und Glitzereffekt. Tabbert startet vorsichtig mit drei Grundrissen. Da wäre der 390 WD mit Klappbett für zwei Personen. Dann wäre da der 550 E mit Einzelbetten und vollwertiger Dusche. Der 550 K mit Etagenbett zielt auf Familien.
Was Knaus recht ist, das ist der Schwestermarke Weinsberg billig: Auch hier gibt es mit dem neuen X-Cursion Van ein teilintegriertes Reisemobil auf Basis VW T6.1. Neu ist für die bewährten Campingbusse Carabus und Caratour der Ford Transit als alternative Basis zum Fiat Ducato. Ein Fall für große Reisende: Das Querbett im Heck misst dank spezieller Seitenteile 193 Zentimeter, mit Seitenverbreiterung sogar 203 Zentimeter. Mit dem Basiswechsel wächst der Stauraum im Heck, drinnen führt die Position des Kühlschranks im Eingangsbereich zu einem angenehmen Raumgefühl.
Auftragsstau, fehlende Teile, deftige Preissteigerungen, lange Wartezeiten: Wer sich für Caravans und vor allem Reisemobile interessiert, muss mit Handicaps rechnen. LMC hat vorgerechnet: Der Stahlpreis hat sich innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt, ebenso die Kosten für Dämmstoffe und Faserplatten. Fiat fehlt es unter
anderem an Kabelsträngen für den Ducato, das Reisemobil-Basisfahrzeug Nummer eins. Prompt ist die Fertigung eingebrochen. Auch Mercedes musste schon unfertige Sprinter zwischenlagern. Lieferzeiten sind daher kaum kalkulierbar, ebenfalls Preise. Der Mangel an Basisfahrzeugen führt allerdings zu neuer Vielfalt: Ford springt in die Bresche, auch VW. Fazit: So manche Marke hält sich aufgrund der Gemengelage mit Neuheiten zurück. (Foto: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann)