Dutzende Fahrräder stehen auf dem Hof vor der Flüchtlingsunterkunft in Treptow-Köpenick. Die Fahrräder für Kinder und Erwachsene sind Spenden aus der Umgebung, repariert und straßentauglich gemacht werden sie in der Fahrradwerkstatt der Unterkunft, wo Ronald Oppenbeck seit einem Jahr nicht nur die Räder repariert, sondern ihren neuen Besitzern auch gleich zeigt, wie sie ihr Rad pflegen können.
Fahrräder machen Flüchtlinge mobil
Für die Flüchtlinge in Treptow-Köpenick sind die Räder unverzichtbar für ihre eigene Mobilität, die Regeln für den Straßenverkehr in Deutschland sind aber nicht allen bekannt. Deshalb ist der ACE-Kreis Berlin an diesem Tag vor Ort, mitgebracht hat der stellvertretende Kreisvorstand Hans-Joachim Hacker auch das Mobililli-Team Steffi Bussian und Guido Franke, die für die jüngsten Radler einen eigenen Übungsparcours aufgebaut haben. Durch diesen saust beispielsweise gerade die siebenjährige Lina, vorschriftsmäßig hält sie an einem Stoppschild an.
Schlechte Erfahrungen mit dem Straßenverkehr in Deutschland hat Yonas Kibrom aus Eritrea gemacht. Er ist seit knapp zwei Jahren in Deutschland, in seinem Heimatdorf – so erzählt er – sind Eselkarren das Hauptverkehrsmittel. Fahrradfahren hat er in Deutschland schnell gelernt, wie man sich im Straßenverkehr verhalten soll, hat er von den Deutschen abgeschaut. Eines Tages hat ihn ein Polizist angehalten und ihm einen Strafzettel über zehn Euro ausgestellt – er war auf der falschen Seite gefahren.
Verkehrsregeln in verschiendenen Sprachen
Peter Hermanns, der Leiter der Flüchtlingsunterkunft, begrüßt es deshalb sehr, dass der ACE an diesem Tag vor Ort ist und die vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) herausgegebenen Broschüren mit den wichtigsten Verkehrsregeln auf Deutsch, Englisch und Arabisch mitgebracht hat.
"Wir wollen mithelfen, dass weniger Verkehrsunfälle passieren. In den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der Verkehrstoten wieder gestiegen, die meisten Unfälle passieren, weil sich jemand falsch verhält", sagt der stellvertretende ACE-Kreisvorsitzende Hans-Joachim Hacker. "Viele Flüchtlinge sind unseren Verkehr nicht gewohnt. Für den ACE gilt: Leben und Gesundheit ist für alle Menschen gleich wichtig."
Der ACE ist vor Ort
Haben auch Sie ein verkehrspolitisches Anliegen, welches Sie gemeinsam mit den Ehrenamtlichen der ACE-Kreise lösen wollen? Nehmen Sie Kontakt auf! Ihren ACE-Kreis finden Sie im Internet oder erfragen Sie Ihren Ansprechpartner beim ACE-Infoservice unter 0711 530 33 66 77.