Nicht jeder hat den Radwanderweg oder Bikepark vor der Haustür: Das Fahrrad mit dem Auto zu transportieren – dazu gibt es jede Menge Gelegenheiten, sei es der Urlaub, die Radtour oder der Ausflug, der auch wirklich ins Grüne führen soll. Wer über eine Transportlösung nachdenkt, sollte den Bedarf klären: Wie viele Räder sollen mit? Wie schwer sind sie? Ein Überblick:
Träger fürs Dach
Die oft preisgünstigste Alternative. Gute Systeme für die Dachreling mit zwei Fahrradhaltern gibt es schon für um die 150 Euro. Qualitätsware lohnt, denn die Räder stehen im Fahrtwind und müssen fest sitzen. Weil die Aerodynamik leidet, steigt der Treibstoffverbrauch an, und der Fahrzeugschwerpunkt wandert nach oben – nachteilig bei Kurvenfahrt. Weiterer Nachteil: Die Zweiräder müssen aufs Dach gewuchtet werden. Schwere E-Bikes und Dachträger sind eine schlechte Kombination, aber auch mit normalen Fahrrädern – vier und manchmal mehr sind möglich – darf die Dachlast des Autos nicht überschritten werden. Dagegen bleiben der Kofferraumzugang und die Sicht nach hinten frei. Weil die Fahrradhalter auf einem Grundträger montiert werden, kann dieser auch für Dachboxen genutzt werden.
Träger für die Heckklappe
Angebracht werden sie mit Spanngurten. Gepolsterte Aufliegepunkte sollen der Gefahr von Kratzern und Beulen an der Karosserie vorbeugen – was nicht immer gelingt. Stützt sich der Träger nicht an der Heckscheibe, sondern auf dem Stoßfänger ab, lässt die Nutzlast zwei, manchmal sogar drei E-Bikes zu. Preislich sind Heckklappenträger immer noch recht günstig, und sie sind strömungsgünstiger. Allerdings kann die Montage je nach Modell fummelig sein, und wer an den Kofferraum möchte, muss die Fahrräder erst abnehmen. Dafür gibt es Heckklappensysteme für fast alle Automodelle – vorausgesetzt, es handelt sich um ein Steil- oder Fließheck.
Träger für die Anhängerkupplung
Für E-Bikes sind sie die beste, da stabilste Lösung. Außerdem gibt es für die meisten Kupplungsträger Auffahrschienen – bequem für Pedelecs. Je nach Modell fahren zwei bis vier Fahrräder mit. Limitierender Faktor ist die Stützlast, die bei Pkw manchmal nur bei 50, bei großen SUV aber bei 150 Kilo liegen kann. Praktisch: Moderne Kupplungsträger lassen sich ab- oder seitlich weg- klappen, so kommt man schnell an den Kofferraum. Aber sie verdecken das Autoheck und sind deshalb mit Rückleuchten und Kennzeichenhalterung versehen. Die Montage ist einfach, die Beleuchtung muss mit der Anhängerkupplung verkabelt werden.
Schienensysteme für den Innenraum
Auch Schienensysteme für den Innenraum gibt es, doch diese eignen sich nur für Vans, Kombis oder Kleinbusse. Weil Sitze umgeklappt werden müssen, bleibt je nach Fahrradanzahl nur Platz für Fahrer und Beifahrer. Bei Unfällen besteht erhöhtes Verletzungsrisiko. Dafür bleiben die Räder während der Fahrt geschützt und sauber. Ein weiterer Spezialfall sind Träger für die Deichsel zwischen Pkw und Wohnwagen. Vor dem Kauf eines Systems sollte man grundsätzlich prüfen, ob die Schienen für die Reifen breit genug sind und die Klemmen auch dickere Rahmenrohre umfassen.
Sicher unterwegs mit dem Fahrrad huckepack
Wem Diebstahlschutz wichtig ist, achtet darauf, dass Träger und Fahrräder abschließbar sind. Abnehmbare Teile am Rad sollten vorab demontiert und Fahrtpausen dazu genutzt werden, Verschlüsse und Gurte auf festen Sitz zu kontrollieren. Nicht ausreichend gesicherte Fahrräder gelten als Ordnungswidrigkeit. Wird man erwischt, werden 35 Euro Verwarnungsgeld fällig. Fallen Teile während der Fahrt ab und kommt es dadurch zu einem Unfall, drohen ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg.
Tipps, wie Sie das passende Bike für sich finden:
Und welcher Fahrradfahrertyp sind Sie?