ACE-Aktion zur Europäischen Mobilitätswoche 2024
Verlässlichkeit, Schnelligkeit, eine enge Taktung und erschwingliche Fahrpreise sind die vier Punkte, die den öffentlichen Personennahverkehr für viele Menschen attraktiv und womöglich zu einer echten Alternative zum eigenen Auto machen könnten. Heute entscheidet meist der Wohnort, wie gut diese vier Punkte gestaltet sind. Abseits der urbanen Zentren lässt besonders die Taktung des öffentlichen Verkehrs zu wünschen übrig. Auch der Komfort der Verkehrsmittel oder das generelle Linienangebot sind wesentlich für die Attraktivität des ÖPNV. Um breite Schichten der Bevölkerung zu erreichen und für den ÖPNV zu gewinnen, braucht es mehr moderne und bequeme Fahrzeuge. Ein bedarfsorientiertes und flexibleres Angebot (On-Demand) ist ebenso wichtig. Ein Angebot, das die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes dort abholt, wo sie sind. Ein Angebot, das den Menschen auch jenseits der Hauptachsen und in Randzeiten nach Bedarf zur Verfügung steht.
Bezeichnung, Angebot, Kosten variieren stark
Dieser Verkehr wird heute bereits als On-Demand-Verkehr oder als Bedarfsverkehr angeboten. In den 16 deutschen Bundesländern ist dieses Angebot in unterschiedlichen Formen und Varianten verfügbar, entspricht allerdings bei weitem noch nicht dem gewünschten Standard und Bedarf. Verkehrsverbünde bieten den Menschen Anruflinienbusse, Linienbedarfstaxis, Rufbusse, Ridepooling, Sammeltaxis und vieles mehr. Fahrgäste können die Angebote im On-Demand-Verkehr zum Tarif oder unter Zuzahlung eines Komfortzuschlags nutzen. Bezeichnung, Angebot, Service, Kosten und Bedienzeiten variieren ähnlich stark wie die Bezeichnung der Angebote. Für den ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, sind die Vielfalt und die Angebotspalette der bestehenden On-Demand-Verkehre ein Grund, tiefer in das Thema einzutauchen. Denn: On-Demand ist eine sinnvolle Maßnahme einerseits zur Verbesserung der Mobilität und andererseits zur Entlastung der Straßen sowie zur Verringerung der Emissionen im Verkehrssektor.
On-Demand das Angebot für die erste und letzte Meile
Zur diesjährigen Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September nimmt das ACE-Ehrenamt das Thema On-Demand unter die Lupe und testet verschiedene Angebote. Um die Vergleichbarkeit der Testergebnisse zu gewährleisten, liegt der Fokus auf den per App buchbaren Diensten. Ziel des bundesweiten Tests ist es, die Qualität der unterschiedlichen Angebote vergleichend zu bewerten und gegebenenfalls Optimierungsvorschläge abzuleiten.
Besonders in Schwachlastzeiten und für die erste und letzte Meile sehen wir das On-Demand-Angebot als eine wertvolle Ergänzung des klassischen ÖPNV. Es bietet besonders den Menschen ohne Führerschein die Chance auf Mobilitätsteilhabe auch in ländlichen Regionen. Als ACE begrüßen wir das Angebot des On-Demand-Verkehrs in der Stadt und auf dem Land.
Ridepooling: Das moderne Sammeltaxi
Sammeltaxis sind für die meisten von uns ein fester Begriff. Ridepooling kann man sich wie das moderne, digital gestützte Sammeltaxi vorstellen. Das digitalbasierte Mobilitätsangebot kombiniert Fahrtanfragen von mehreren Personen, die in eine ähnliche Richtung wollen, zu effizienten und schnellen Routen. Diese Form des On-Demand-Verkehrs ermöglicht es, dass mehrere Fahrgäste schnell und kosteneffizient ihr Ziel erreichen. Denn nicht nur das Verkehrsmittel, sondern auch der Fahrpreis für die Gesamtstrecke wird durch alle Fahrgäste geteilt. Die gebündelten Fahrten können digital gebucht und bezahlt werden.
Bisher wird Ridepooling vorrangig im urbanen Raum angeboten. Als Grund wird häufig die geringere Nachfrage im ländlichen Raum angeführt. Aus Sicht des ACE würde jedoch gerade im ländlichen Raum ein solches Angebot dazu beitragen, die Mobilität zu verbessern:
- Dieses Angebot wäre zweifelsfrei attraktiver als ein weit entferntes Linienangebot.
- Flexible und bedarfsorientierte Transportlösungen ermöglichen es besonders Personen im ländlichen Raum, ohne Zugriff auf ein eigenes Auto mobil zu sein.