Egal ob klassisch oder Skating – Langlaufen bleibt ein Trendsport, weil die langen Latten vom gemütlichen Skiwandern bis zum hochsportlichen Auspowern eine sehr große Gruppe abdecken können. Und schön ist es da, wo man nicht im dunklen Tal ein Schattendasein führen muss, sondern sonnig obenauf: wie in Balderschwang, einer stillen Gebirgsinsel, einem Ort der Kraft, der genau die Gäste hat, die dieses Unikat suchen.
Naturschutz nach Plan statt Wachstum um jeden Preis
Vor Jahren wollte man am Riedbergerhorn die Skigebiete Balderschwang und Grasgehren verbinden, mitten durch Bayerns letzten Rückzugsraum der vom Aussterben bedrohten Raufußhühner. Auch geologisch ist das Gebiet überaus labil, liegt in einer rutschgefährdeten Flyschzone. Vor allem deshalb wurde das Gebiet im Alpenplan als die Zone C ausgewiesen, jene Zone, die vor Erschließungen absolut unantastbar sein sollte. Die ausbauen wollten, versuchten aus „C“ ein „B“ zu machen und schon wären neue Lifte möglich. Der Alpenplan ist tatsächlich eine bayerische Idee, 1972 ins Leben gerufen, weil man damals bange war vor allzu ausufernden Erschließungen der bayerischen Alpen. Das hatte 1972 einen Sinn und hat ihn immer noch! Der Ausbau ist vom Tisch!
Natur erleben und Wissenswertes erfahren
Balderschwang soll jetzt eine Stärkung für naturverträglichen Tourismus erfahren, das neue Zentrum Naturerlebnis Alpin (ZNAlp) will Gäste lehren und lenken. Motto: Ich kann nur schützen, was ich kenne. So bleibt Balderschwang die urige Gemeinde, die vom Bregenzerwald her besiedelt wurde und ihm (auch sprachlich) näher ist als dem Allgäu.
Grenzüberschreitendes Langlauf-Idyll
Balderschwangs Schneereichtum wird gerne zu „Bayerisch Sibirien“ verballhornt. Schnee satt für das erste grenzüberschreitende DSV nordic aktiv Zentrum zwischen Balderschwang und Hittisau im Bregenzerwald, ein Langlauf-Paradies sondersgleichen! Nordöstlich vom Ortskern steht in einer Alpfläche die Alte Eibe, ein mystischer Baum, der auf 800 bis 1.500 Jahre geschätzt wird. Dass die Eibe 4.000 Jahre alt sei, darf man ins Reich der Sagen verweisen, aber sagenhaft ist der Platz allemal. www.hoernerdoerfer.de
Lust auf Skifahren, Rodeln und kulinarische Köstlichkeiten? Hier geht's zum Artikel "Brandnertal (Österreich) – Original und regional"
Weitere Langlauf-Ziele – Nordische Paradiese
Seiseralm: 56 qkm misst Europas größte Hochalm mitten im UNESCO-Weltnaturerbe. Hier regieren 60 Kilometer Loipen, dazu gibt es Winterwanderwege und Rodelbahnen. Klar, es gibt auch ein Skigebiet für jene, die es gerne gemütlich angehen, und für alle: die sanftmütige und weite Alm, die der Schlern beschützt, und natürlich wunderbare Hütten wie die Sanon Hütte oder die Gostner Schwaige. www.seiseralm.it
Tannheimer Tal: Der breite Talboden ist auf rund 1.100 Metern gelegen. Es ist ein weites, anmutiges Tal, ein Wohlfühltal, eins fürs Auge, keine enge Klamm. Aber dahinter zeigt es die Zähne, kühne Felszacken nämlich. Die Tannheimer Berge bestehen aus Wettersteinkalk, verwittern zu bizarren Formen. Im Tannheimertal werden eben alle glücklich, weil es auf jeder Etage Erlebnisse bietet. 81 km geräumte Winterwanderwege, 140 km Loipen.