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Fahrerassistenzsysteme für Motorräder bieten durch Technologien wie Kurven-ABS, Traktionskontrolle und Totwinkel-Assistenten mehr Sicherheit auf der Straße. Moderne Systeme wie Active Cruise Control und automatisierte Schaltgetriebe optimieren das Fahrerlebnis und verringern Unfallrisiken. Entdecken Sie, wie innovative Lösungen und die zunehmende Vernetzung die Zukunft des Motorradfahrens verändern.
Seit der Einführung von ABS haben sich Fahrerassistenzsysteme bei Motorrädern zu sinnvollen und akzeptierten Ausstattungsfeatures entwickelt. Die Zukunft gehört der Konnektivität. Denn machen wir uns nichts vor: Motorradfahren ist ein Erlebnis für alle Sinne, aber auch riskant. Wo ein Auto nur ins Rutschen kommt, liegt ein Motorrad schnell auf der Seite – Motorradfahrende und Sozius oder Sozia aber auch. Aufrecht bleiben heißt deshalb die Devise, auch in kritischen Momenten wie der Beschleunigung, bei Bremsmanövern und Kurvenfahrten.
Als BMW 1988 als erster Motorradhersteller optional ein Anti-Blockiersystem anbot sollte so die Sturzgefahr durch blockierende Räder minimiert werden. Erst in späteren Entwicklungsstufen sorgte das ABS auch für kürzere Bremswege. Seit 2017 ist ein ABS für Motorräder mit mehr als 125 Kubik verpflichtend, kleine Maschinen müssen zumindest ein Verbundbremssystem aufweisen.
Knapp fünf Millionen Motorräder waren Anfang 2024 in Deutschland für den Straßenverkehr zugelassen – so viele wie noch nie. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung dagegen sank seit 2014 von 2.982 auf 2.062 Kilometer. Eine geringere Fahrleistung bedeutet allerdings auch weniger Routine. Fahrerassistenzsystemen (FAS) können dabei helfen, menschliche Schwächen auszugleichen. Zwar gibt es keine belastbaren Zahlen, wie viele motorisierte Zweiräder bereits mit FAS ausgestattet sind. Doch der Bosch-Unfallforschung zufolge wird schon heute jeder siebte Unfall durch ein am Motorrad befindliches Assistenzsystem verhindert.
Die neue Generation von elektronischen Helfern soll eine weitere Verringerung der Unfallzahlen bewirken. Laut einer im Jahr 2020 vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz) durchgeführten repräsentativen Studie zum Thema hielten fast 95 Prozent der Befragten Fahrerassistenzsysteme an Krafträdern aus Gründen der Verkehrssicherheit für sinnvoll. Je mehr eigene Erfahrungen mit FAS vorlagen, desto positiver war die Einstellung. Zu den besonders geschätzten Systemen gehörte das Kurven-ABS, das Ängste vor schwierigen Kurvenbremsungen nehmen kann. Obwohl bisher kaum verbreitet, wurde auch der Totwinkel-Assistent als äußerst sinnvoll erachtet.
Schon aus dem Autosektor bekannt ist das Active Cruise Control (ACC), das auf den Einsatz beim Einspurfahrzeug getrimmt wurde. Tempo und Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug können mitunter abgestuft variiert, Beschleunigung und Verzögerung dynamisch geregelt werden. Bei Kurvenfahrt reduziert das ACC automatisch das Tempo und strebt eine komfortable Schräglage an. Kollisionswarner und Toter-Winkel-Erkennung scannen per Radar das Umfeld und schlagen in kritischen Situationen an.
Die Grenzen der Physik werden natürlich nicht aufgehoben, doch ist die Wirkung frappierend: Die Traktionskontrolle sorgt bei leistungsstarken Maschinen dafür, dass die Kraft sicher auf die Straße gebracht wird – die Antischlupfregelung vermeidet ein Ausbrechen des Hinterrades, Wheelie-Control und Anti-Hopping-Kupplung stoppen das unbeabsichtigte Aufsteigen des Vorderrades. Bei semiaktiven Fahrwerken lässt sich die Belastung durch Gepäck oder einen Mitfahrer einstellen. Die Reifenluftdruckkontrolle warnt wie beim Auto vor schlappen Pneus. Ein Kurven-ABS bewährt sich gerade unter kritischen Bedingungen. Zusätzlich bieten viele Modell die Möglichkeit, je nach Wetter und Straßenzustand den passenden Fahrmodus auszuwählen – im Regenmodus reagiert das Fahrzeug sensibler. Einige Hersteller arbeiten darüber hinaus an automatisierten Schaltgetrieben, die den Gangwechsel per Knopfdruck und ohne Kupplungsbetätigung ermöglichen.
Das Smartphone fährt hier im Cockpit mit.
Zuweilen sind es nicht einmal die spektakulären Features, die für mehr Sicherheit sorgen: Ein bei starkem Bremsdruck flackerndes Bremslicht zeigt dem nachfolgenden Verkehr eine Notbremsung an, die automatische Blinkerrückstellung verhindert Irritationen. Eine Anfahrhilfe mag mitunter belächelt werden, doch wer schon mal über fünf Zentner über eine steile Auffahrt bugsiert hat, weiß sie zu schätzen. Von zunehmender Bedeutung ist die Vernetzung: Mehrere Hersteller bieten eine Verbindung zu Smartphonefunktionen an, das Navi reagiert auf Sprachbefehle. Verständlicherweise werden neue Assistenzsysteme zuerst bei Premiummodellen angeboten. Das anvisierte Käuferklientel kennt und schätzt Assistenzsysteme bereits aus dem Auto – die elektronischen Helfer werden als komfortbetonende Bereicherung empfunden. Auf dem Gebrauchtmarkt erzielen Modelle mit FAS höhere Preise.
Hersteller, Zulieferer, Forscher und Verbände haben sich zum weltweiten Netzwerk „Connected Motorcycle Consortium (CMC)“ zusammengetan, um das motorisierte Zweirad als Teil der zukünftigen vernetzten Mobilität einzubinden. Mittels Konnektivität soll das Motorrad von Morgen anderen Verkehrsteilnehmenden schneller auffallen – man sieht es noch nicht, erkennt es aber trotzdem. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang das automatische Notrufsystem, das nach einem Unfall automatisch Notrufe mitsamt der Position des Fahrzeugs übermitteln kann. Im Falle eines Falles möchte man auch darauf nicht verzichten.