SICHER ZUR SCHULE

ACE-Tipps für den sicheren Schulweg

So kommen Kinder sicher zur Schule

Wir freuen uns, dass Sie sich für die Sicherheit auf dem Schulweg interessieren. Mit diesem Ratgeber möchten wir Sie darüber informieren, was Kinder in welchem Alter können, wo sie eventuell noch Hilfe benötigen und wie wir alle dazu beitragen können, dass alle sicher ankommen. Dabei ist es egal, ob das Kind den Weg zu Fuß, mit dem Roller, dem Fahrrad, dem Bus oder dem Auto zurücklegt.

Schulweg üben

Wir empfehlen, dass Kinder bis zum vollendeten 8. Lebensjahr den Schulweg in Begleitung eines erfahrenen Verkehrsteilnehmers absolvieren.

Kinder im Straßenverkehr

Ist man mit Kindern im Straßenverkehr unterwegs, sollte man wissen, dass Kinder den Straßenverkehr anders wahrnehmen als Erwachsene: Mit sechs Jahren verfügen Kinder über ein sogenanntes „akutes Gefahrenbewusstsein“, das heißt, sie erkennen eine gefährliche Situation erst, wenn sie eingetreten ist. Erstklässler verbinden Gefahren mit konkreten Orten. Was ein Kind an einer Kreuzung lernt, kann es noch nicht auf eine andere übertragen. Deshalb sollte der Schulweg mehrmals vor Ort geübt werden. Kinder nehmen alles aus ihrem eigenen Blickwinkel wahr und können die Perspektive von anderen – etwa in Verkehrssituationen – nicht einnehmen.

Ihr Hörvermögen ist mit sechs Jahren vollständig ausgebildet, allerdings können Kinder die Richtung, aus der ein Geräusch kommt, meist noch nicht erkennen. Das Blickfeld der Kinder ist deutlich enger. Daher sehen sie Gefahren oft erst sehr spät. Mit sechs Jahren können Kinder Entfernungen nicht richtig einschätzen, da sich das räumliche Sehen erst mit etwa neun Jahren entwickelt. Die Fähigkeit, zwischen schnell und langsam zu unterscheiden, ist auch mit 14 Jahren noch nicht voll entwickelt.

Unser Tipp

Versuchen Sie in der Schule zu erreichen, dass durch Verkehrshelfer gefährliche Situationen entschärft werden. Sie sollten auch Plätze finden, an denen Ihr Kind sicher aussteigen kann, ohne dass Ihr Auto vor der Schule andere Kinder gefährdet.

Sichtbarkeit

Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind gut gesehen wird. Dafür sorgen einerseits helle Kleidung und Reflektoren. Andererseits können zum Beispiel auch Fahrrad-Stecklichter an Rollern angebracht werden und so die Sichtbarkeit erhöhen.

Tipps für den sicheren Schulweg

  • Bringen Sie Ihr Kind zu Fuß, mit dem Tretroller oder auch mit dem Fahrrad zur Schule. Kinder mit dem Auto zur Grundschule zu bringen, sollte die Ausnahme sein, denn das „Verkehr üben“ geht so verloren.
  • Bei der Schule oder Gemeinde nach Schulwegplänen für den optimalen Schulweg erkundigen.
  • Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Ampeln, Zebrastreifen und Verkehrsinseln erleichtern das Überqueren von Straßen.
  • Je nach Verkehrsmittel kann sich der sicherste Schulweg unterscheiden.
  • Informieren Sie sich über Baustellen oder Ähnliches.
  • Üben Sie mit Ihrem Kind den Schulweg im Vorhinein und begleiten Sie es. Lassen Sie sich doch einmal von Ihrem Kind zur Schule bringen und die Gefahrenstellen erklären.
  • Üben Sie mit Ihrem Kind auch den sicheren Rückweg.
  • Wechseln Sie sich mit anderen Eltern als Begleiter ab und organisieren Sie zum Beispiel einen „Laufbus“ als Gehgemeinschaft auf dem Weg zur Schule.
  • Auch wenn Ihr Kind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule kommt, muss das eingeübt werden.
  • Rechtzeitig das Haus verlassen, so verringert sich die Gefahr eines Unfalls aufgrund von Zeitnot.
  • Ihr Kind sollte gefrühstückt haben. Ein knurrender Magen lässt Ihr Kind unkonzentriert werden.
  • In dunkleren Jahreszeiten auf gute Sichtbarkeit durch helle/reflektierende Kleidung und Schulranzen achten. 
  • Wenn Sie Ihr Kind mit dem Fahrrad zur Schule bringen: Überprüfen Sie das Fahrrad und insbesondere die Beleuchtung regelmäßig.
  • In den Stoßzeiten besteht erhöhter Verkehr vor den Schulen. Auch sind mehr Fußgänger und Fahrradfahrer unterwegs.

Unterschiedliche Verkehrsmittel: Was gibt es zu beachten?

Schulweg-Ratgeber

Unsere Tipps rund um den sicheren Schulweg auf zwei Seiten zusammengefasst.

Zum Schulweg-Ratgeber (PDF)

Zu Fuß zur Schule

Wenn Ihr Kind den Schulweg zu Fuß bewältigt, dann ...

  • Organisieren Sie im Idealfall eine Abholkette im ersten Schuljahr oder bei neuen Wegen mit anderen Eltern.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind so selten wie möglich allein im Straßenverkehr unterwegs ist.

Mit dem Roller zur Schule

Wenn Ihr Kind den Schulweg mit dem Roller bewältigt, dann…

  • Beachten Sie, dass Kinder mit Rollern oft genauso schnell unterwegs sind wie mit Fahrrädern. Der ACE empfiehlt deshalb, auch Tretroller nur mit einem passenden und richtig eingestellten Fahrradhelm zu nutzen. 
  • Begleiten Sie es bei den ersten Fahrten und weisen Sie es auf die speziellen Gefahren wie zum Beispiel rutschiger Belag, Kopfsteinpflaster, hohe Bordsteine und Gefahrenstellen wie Kreuzungen, enge Gehwege, Hol- und Bringverkehr hin.
  • E-Scooter, also Tretroller mit Elektromotor, dürfen Kinder unter 14 Jahren nicht nutzen. Die Mitnahme als Beifahrer oder Beifahrerin ist grundsätzlich verboten.
     

Mit dem Fahrrad zur Schule

Wenn Ihr Kind mit dem Fahrrad zur Schule fährt, dann beachten Sie bitte Folgendes ...

  • Kinder bis zum vollendeten 8. Lebensjahr müssen, ältere Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr dürfen mit Fahrrädern Gehwege benutzen (StVO §2). Beim Überqueren einer Fahrbahn müssen die Kinder absteigen. 
  • Ein Elternteil oder eine Begleitperson ab 16 Jahren darf mit Kindern unter acht Jahren auf dem Gehweg fahren; sind die Kinder älter, muss die Begleitperson auf der Straße fahren.
  • Zwar gibt es in Deutschland keine gesetzliche Helmpflicht, doch empfiehlt der ACE allen Zweiradfahrenden und insbesondere Kindern das Tragen eines Helms. Hierbei sollte auf den korrekten Sitz des Helms geachtet werden.
  • Beachten Sie vor allem in den dunklen Jahreszeiten, dass das Verhalten und die Sicherheit im Straßenverkehr durch Dunkelheit, Blätter auf den Wegen, Nässe oder Glätte beeinträchtigt werden.
  • Achten Sie darauf, dass das Fahrrad Ihres Kindes verkehrssicher ist.
  • Bitte beachten Sie, dass eine bestandene Radfahrprüfung (in der Regel in Klassenstufe 4) keine Garantie für verkehrssicheres und vorausschauendes Verhalten im Straßenverkehr ist; vielmehr verunglücken Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren am häufigsten auf ihrem Fahrrad.

Mehr zum Thema "Sicher unterwegs mit dem Kinderrad" finden Sie in unserem Kinderfahrrad-Ratgeber.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule

Wenn Ihr Kind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule fährt ...

  • Begleiten Sie Ihr Kind auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
  • Üben Sie mit Ihrem Kind auch einen alternativen Weg, falls es eine Haltestelle verpassen oder der Bus ausfallen sollte.
  • Achten Sie darauf, dass die Haltestellen gut und sicher zu erreichen sind.
  • Kalkulieren Sie die eventuellen Warte- und Umsteigezeiten mit ein.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind die Abfahrtszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel. So verringern Sie die Gefahr, dass das Kind aus Angst, den Bus zu verpassen, unüberlegt über die Straße läuft.  
  • Erklären Sie dem Kind, dass es besser ist, den Bus zu verpassen, als schnell noch über die Straße zu rennen.
  • Kalkulieren Sie vor allem im Winter mehr Zeit ein, da Busse dann langsamer vorankommen.
     

Mit dem Auto zur Schule

Bringen Sie Ihr Kind mit dem Auto zur Schule, dann beachten Sie bitte Folgendes ...

  • Im Grundschulalter, zwischen sechs und neun Jahren, verunglückten die meisten Kinder als Insassen von Pkw.
  • Kinder müssen bis einschließlich zwölf Jahre, solange sie nicht größer als 1,50 m sind, im Auto in einem Rückhaltesystem (Kindersitz) sitzen.
  • Kindersitze der Gruppe II/III (Sitzerhöhung mit integrierter Rückenlehne und Seitenaufprall-Schutz) sind für die Altersgruppe der Schulkinder am sichersten. Gesetzlich sind auch alleinige Sitzerhöhungen zulässig.
  • Am sichersten fahren Kinder auf dem Rücksitz. Bei einer Mitfahrt auf dem Beifahrersitz sollte der Sitz auf der hintersten Position eingestellt sein. Informieren Sie sich bitte zuvor bei Ihrem Autohersteller über die Richtlinien für den Transport von Kindern auf dem Beifahrersitz.  In der Regel muss dafür der Beifahrerairbag deaktiviert werden.
  • Bitte denken Sie bei Fahrgemeinschaften daran, dass alle Kinder im Auto ausreichend (wenn nötig in Kindersitzen) gesichert sind.
  • Parken oder halten Sie nicht in unmittelbarer Nähe zur Schule, sondern nutzen Sie das Angebot von Kiss + Ride oder anderen sicheren Parkmöglichkeiten in der Umgebung. Bereits einige hundert Meter zu Fuß fördern die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern.
     

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