28.05.2024

Mit Hunden unterwegs im Auto, Flugzeug und auf dem Schiff

Soll es mit dem Auto in den Urlaub gehen? Mit dem Flugzeug oder per Schiff? Wir erläutern, worauf zu achten ist, damit es Bello und Co. unterwegs gut geht.

Viele Hundebesitzerinnen und -besitzer wählen ein Reiseziel, das nicht so weit weg ist und gut mit dem Auto erreichbar ist. Doch auch Reisen mit dem Flugzeug oder Schiff kommen infrage. Wir haben Tipps für alle Verkehrsmittel zusammengestellt.

Sicher und entspannt im Auto

Das Auto als Reisemobil ist für den Hund mit Sicherheit die angenehmste Variante. Auf Autofahrten hat man die Sauerstoffzufuhr und Temperaturregelung selbst in der Hand. Man kann Pausen machen, das ist in der Regel die tierfreundlichste Reiseform.

  • Halterinnen und Halter sollten sicherstellen, dass der Hund während der Fahrt in einer Box oder mit einem Geschirr gesichert ist.
  • Der Hund darf nicht seinen Kopf aus dem Fenster strecken. Das sieht zwar cool aus, ergibt aber Bindehautentzündungen und zudem können Hunde von etwas Herumfliegenden getroffen werden.
  • Wenn Herrchen und Frauchen selber mal Pipi müssen: Den Hund an heißen Sommertagen niemals unbeaufsichtigt im Auto zurücklassen! Ein geschlossenes Fahrzeug heizt sich selbst bei lediglich 20 °C Außentemperatur innerhalb einer Stunde auf 46 °C auf. Auch wenn der Wagen im Schatten parkt, wird es schnell heiß, man unterschätzt die Geschwindigkeit mit der das passiert.
  • Lieber auf Landstraßen reisen. Auf Autobahnen ist man oft stundenlang im Stau gefangen!

Was bei Transportboxen zu beachten ist

Für die Berechnung der richtigen Transportbox gibt es Faustregeln:

  • Länge: den Hund von der Rute bis zur Nasenspitze vermessen und 15 cm addieren
  • Höhe: von der Ohrspitze bis zur Pfote messen. Bei Hunden mit Schlappohren wird statt der Ohrenspitze der höchste Punkt des Kopfes vermessen. Auch hier 15 cm addieren.
  • Breite: mindestens doppelt so breit wie der Hund an der breitesten Stelle (meist der Schulter)
  • Korrekt messen: Wenn der Hund herumzappelt, kommt es zu Messfehlern, hier ist Sorgfalt nötig!

Über den Wolken – unterwegs mit dem Flugzeug

Flugreisen sind für Tiere immer eine riesige Belastung. Das ist maximal noch tolerabel, wenn das Tier mit in die Kabine darf. Kleinere und leichtere Hunde (üblicherweise zwischen 5 und 10 Kilo, die Bestimmungen sind je nach Fluggesellschaft unterschiedlich) dürfen im Passagierraum befördert werden. Meist auch Katzen.

Wenn das Tier aber nicht in der Passagierkabine mit seinem Menschen fliegen darf – was schon Stress genug ist - , sondern im Laderaum, kann man nur abraten. Oder anders gesagt: Wenn man nicht auswandert oder einen monatelangen Auslandsaufenthalt plant, verbietet sich so etwas eigentlich.

In den Frachträumen der Flugzeuge steht nur begrenzter Sauerstoff zur Verfügung, und eine Temperaturregelung ist nicht möglich. Laut US-Richtlinien müssen tierische Zwischenfälle bei Flügen gemeldet werden, deshalb weiß man, dass allein an Bord amerikanischer Airlines in den letzten zehn Jahren fast 300 Tiere ums Leben kamen. Wegen Sauerstoffmangel und der Temperaturen. 158 Tiere wurden laut dieser Statistik bei dem Transport verletzt und 52 sind vermisst, ein Großteil davon Katzen, die aus Transportboxen flüchten konnten.

Übers Meer – Tipps für Fähre und Schiff

Wer mit dem Auto reist, hat oft noch eine Etappe auf der Fähre im Reiseplan. 

  • Bevor man seinen Hund auf eine Fähre oder sogar ein Kreuzfahrtschiff mitnimmt, sollte man erst einmal klären, ob er seetauglich ist. Genau wie Menschen auch, können Hunde seekrank werden. Manche sind empfindlicher als andere. Man kann Seetauglichkeit am besten auf einem heimischen See testen, auf einem wo man schnell wieder anlegen kann, sollte das für den Hund großen Stress bedeuten.
  • Ist die Schiffstaufe gelungen, sollte man die Ausstattung der jeweiligen Schiffe und Fähren checken, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Es gibt Verbindungen, wo Hunde während der Überfahrt alleine auf dem Autodeck bleiben müssen. Viele Fährgesellschaften haben sich inzwischen aber an Hunde als Gäste angepasst.
  • Die GNV Fähren haben schon 2008 das Projekt "Pets, Welcome On Board" lanciert. Es gibt speziellen Kabinen, die mit einem leicht zu reinigenden Linoleum-Fußboden ausgestattet sind und täglich desinfiziert werden. Zudem wird ein Late-Check-Out angeboten. Hundebesitzer dürfen bis zu 15 Minuten vor Anlegen des Schiffs am Kai in der Kabine bleiben.
  • Auch um auf der Deutschen liebste Insel zu gelangen, hat die Gesellschaft Baleària nun insgesamt zehn Schiffe, die mit über 80 Kabinen für Tiere ausgestattet sind. „Pet friendly“-Cabins, die vor allem für Hunde- aber auch Katzenhalter gedacht sind, verfügen über einen Vinylboden. Zudem stehen ein Wassernapf und eine saugfähige Unterlage zur Verfügung. Bis zu zwei Tiere dürfen pro Schlafraum mitgenommen werden. Wiegt ein Hund allerdings mehr als 30 Kilo, gestattet Baleària nur einen Vierbeiner in der Kabine.
  • Spezielle Kabinen für Hunde bietet auch die Reederei Corsica Ferries an.
  • Nach wie vor müssen die meisten Vierbeiner aber während der Überfahrt im Zwinger ausharren, doch diese Bereiche wurden heller und freundlicher gestaltet sowie vom Maschinenlärm abgeschirmt. Auf neueren Fähren (Smart Ship) können die Tiere per Kamera vom Smartphone aus beobachtet werden, so dass die Besitzer immer sehen können, wie es dem Hund gerade geht.
  • Zum Gassigehen gibt es auf fast allen Fähren spezielle Freilaufzonen, diese dürfen allerdings meist nur zu bestimmten Uhrzeiten benutzt werden. Jeder Halter muss die Hinterlassenschaften seines Hundes selbst entfernen.
  • Die Zahl der Haustierkabinen ist begrenzt. Eine frühzeitige Reservierung ist wichtig.
  • Bei jeder Buchung genau nachfragen, was erlaubt ist, ob es Einschränkungen bei gewissen Hunderassen gibt, was an Unterlagen vorhanden sein muss.
  • Je nach Reiseland muss man die Einreisebestimmungen kennen.

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