Endlich Urlaub! Herrchen und Frauchen sind voll des Tatendrangs und machen viel mehr als sie zuhause je täten und Wuffi muss auch Spaß haben. Aber Vorsicht: Die Vierbeiner solllten nicht überfordert werden.
Nicht nur Hitze wird zur Gefahr
Wer im langsamen Tempo in der Ebene mit seinem Hund radelt, wird sich wundern: Schon nach 20 Minuten bei etwa 17 Grad Außentemperatur hat der Hund mehr als 39 Grad Körpertemperatur. Man stelle sich vor, wenn es 30 Grad hat, die Sonne einstrahlt und das Gelände steil wird!
Auch Tiere müssen bei Hitze mehr trinken
Beim Hund macht Wasser etwa 60 % des Körpergewichts aus. Es ist essentiell für zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper. Beim Hecheln verdunstet sehr viel Wasser, was den Flüssigkeitsbedarf des Hundes gerade im Urlaubssommer sowie bei körperlicher Anstrengung erheblich steigert. Bereits ab 20°C kann der Normalbedarf von ca. 80 ml/kg/Tag auf fast das Doppelte ansteigen! Schon bei einer Außentemperatur von etwa 30°C kann dieser Regelmechanismus bereits ohne zusätzliche körperliche Anstrengung nicht mehr ausreichend sein.
Nicht alle Hunde mögen eine Abkühlung
Also ab ins kühle Wasser! Hunde sagen nicht nein! Viele Hunde wollen gefallen, sie rennen Herrchen und Frauchen zum Beispiel ins Wasser hinterher, obwohl sie sich unwohl fühlen. Sind sie überhitzt, kann das zum Kreislaufkollaps führen. Zudem können Muskeln verkrampfen, der Hund kann tatsächlich ertrinken!
Viele Hunde apportieren gerne. Wer Spielzeug ins Wasser wirft, muss vorher wissen, dass der Hund Wasser mag und auch schwimmen kann! Und der richtig wasserscheue Hund muss nicht ins Wasser!
Will man aber vorsichtig antesten, ob er womöglich doch Spaß hätte, ist Zeit und Umsicht gefragt: Ein stehendes Gewässer ohne Strömung und Wellengang nutzen! Eine Situation schaffen, wo der Untergrund ganz langsam ins tiefere Wasser übergeht, wo der Hund jederzeit wieder abbrechen kann und hinauslaufen.
Richtiges Verhalten am und im Wasser
- Fließende Gewässer sind generell gefährlicher. Es gibt unerkannte Strömung, Wasserrollen, es kann auch sein, dass in einem scheinbar flachen Bach tiefe Gumpen sind, in die der Hund gerät.
- Es gibt Hunde, die schnell Probleme mit den Ohren bekommen oder sehr schnell Durchfall mit Erbrechen; sie gehören nicht ins Wasser.
- Alte Hunde haben eine eingeschränkte Mobilität, ihr Sehvermögen kann getrübt sein, die Fitness ist nicht mehr die des Jungspundes.
- Junge Hunde muss man vor sich selber schützen, sie rennen ins tiefe Wasser und geraten in Panik, weil der Untergrund nicht mehr da ist.
- Hunde unter einem halben Jahr sollten generell nicht schwimmen.
- Am Meer auf ablandigen Wind oder starke Unterströmung achten.
- Nie in verunreinigte Gewässer springen lassen. Es kann zu Hautirritationen kommen. Ausgelöst durch Zerkarien, ein Larvenstadium von Saugwürmern, die frei im Wasser schwimmen. Beim ersten Baden passiert nichts, bei weiteren Bädern kommt es zu einer Sensibilisierung der Haut mit Juckreiz und Quaddeln. Den Tierarzt fragen, meist reicht medizinisches Shampoo.
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